Geflügelpest-Fall im Schweriner Zoo

Schneegans tot aufgefunden – Zoo bleibt vorerst geschlossen

Schneegänse im Schweriner Zoo. (Foto: © Schwerin-News)

Im Schweriner Zoo wurde am Sonntag eine Schneegans auf der zentral gelegenen Wasservogelanlage tot aufgefunden. Wie das Umweltministerium heute bekannt gab, hätten Untersuchungen des zuständigen Friedrich-Loeffler-Instituts gestern Abend die Befürchtungen bestätigt. Der Vogel aus dem Tierbestand des Zoos war mit dem Influenza-Virus H5N8 infiziert.

„Der Landkreis Ludwigslust-Parchim hat umgehend die Einrichtung eines Sperrbezirks und eines Beobachtungsgebiets veranlasst. Das zuständige Veterinäramt beginnt heute mit den Untersuchungen der rund 200 zum Zoo gehörenden Vögel, darunter Störche, Flamingos, Strauße, Pinguine, Gänse, Enten, Tauben und Hühner“, teilt Umweltminister Dr. Till Backhaus mit. Mittels Tupferproben soll Klarheit geschaffen werden, ob sich weitere Tiere mit dem Virus infiziert haben.

Unmittelbar nach Bekanntwerden von Vogelgrippefällen in den Nachbarländern im November 2016 hatte der Zoo bereits mit Schutzmaßnahmen begonnen. Vögel wie Pelikane, Hühner und Störche wurden in Innenanlagen verbracht und Volieren mit Planen überdeckt, um eine Ansteckung des Tierbestands durch Wildvögel zu verhindern. Für Flamingos und Pinguine wurden Zelte und provisorische Volieren errichtet, damit ein direkter Kontakt vermieden und das Risiko einer Infektion reduziert werden kann.

Wie Zoodirektor Dr. Tim Schikora erklärt, blieb für die Vögel der Wasservogelanlage ein Restrisiko bestehen. „Hier handelt es sich ausnahmslos um Vogelarten, die den europäischen Winter natürlicherweise auf ihrem Gewässer überdauern. Ein geschlossenes Winterquartier zur zweitweisen Unterbringung war bis dato nicht erforderlich, Unterbringungsmöglichkeiten für die Tiere auf dem Zoogelände sind daher nicht vorhanden. Eine Übertragung des Virus, über die sich hier ebenfalls aufhaltenden Wildvögel, war daher nicht auszuschließen“, so Schikora: „Auch wenn alle anderen Vogelarten des Zoos einen gewissen Schutz vor Ansteckung haben, sind wir sehr beunruhigt. Wir hoffen, dass wir möglichst wenige Tiere töten müssen.“

Für Besucher bleibt der Zoo bis zum Abschluss der Untersuchungen vorerst geschlossen. Wie es seitens der Stadtverwaltung heißt, hat der zuständige Fachdienst für Veterinär- und Lebensmittelüberwachung die Errichtung eines drei Kilometer weiten Sperrbezirks verannlasst. Dieser betreffe in der Landeshauptstadt aber nur Kleinhalter von Geflügel. „Der H5N8-Nachweis im Zoo zeigt, dass wir im Land nach wie vor ein dynamisches Geschehen haben und die Aufstallungspflicht eine notwendige Maßnahme ist, um das Virus weiter in Schach zu halten“, resümmiert Umweltminister Backhaus.

Weiterer Vogel am Ostorfer See aufgefunden

Ein weiterer Verdachtsfall der hochansteckenden Vogelgrippe bei einem toten Wasservogel am Ostorfer See konnte bisher (entgegen anderslautender Erstmeldung) nicht bestätigt werden.

 

red
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