Georg Weise – Narziss. Malerei und Plastik

Ausstellungseröffnung am 03. September um 17.00 Uhr

Georg Weise, ''Narziss'', Gouache auf Holz, 2015Mit dem in Mecklenburg aufgewachsenen und heute in Berlin lebenden und arbeitenden Georg Weise stellt ein junger Künstler seine Arbeiten aus, der schon in zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland gefeiert wurde. Er gehört zu den Künstlern, die durch technische und gestalterische Perfektion, aber mehr noch durch emotionale Kraft und Eindringlichkeit im bildlichen Ausdruck in der Gegenwartskunst auffallen.

In seinen Bildern, Zeichnungen und Plastiken bestimmen psychisch mentale Prozesse, wie z. B. Freude, Schmerz, Trauer oder Unbeholfenheit das Bildgeschehen. In dem oft verwirrenden Kampf zwischen Traum und Wirklichkeit, zwischen Emotion und Ratio, den Georg Weise bei der Entstehung jedes einzelnen Bildes in seinem Innersten austrägt, siegt am Ende immer wieder das Prinzip der Klarheit und Schönheit. Der Künstler idealisiert die Wirklichkeit, indem alles Unästhetische ausgeblendet wird. Sein Menschenbild ist geprägt von einer besonderen Liebe zur zarten und fragilen Schönheit, die sich immer wieder in Fantasien und Träumen widerspiegelt.

Der Blick des Malers fixiert nur die ihm willkommenen Aspekte seiner auserwählten Protagonisten. Nicht immer ist klar, inwieweit er während des Malprozesses nur dem Idol verhaftet bleibt oder auch seine eigene Person inhaltlich-gestalterisch einfließen lässt und mit seinem ästhetischen Ideal eine Symbiose eingeht. Die bemerkenswerte Ausdruckskraft seiner Bilder, die ebenso seinen Skulpturen
anhaftet, zieht die Betrachter in den Bann, nimmt sie gefangen. Die emotionale Ansprache der Werke Weises provoziert zugleich sofort auch ein Nachdenken über das Bild und die eigene Position des Betrachtenden zu dessen Ästhetik und Interpretation.

Georg Weise in seinem Atelier, 2015, © Georg WeiseOb Einzelwerk oder eine Folge von Bildern mit Variationen zu einem Thema, ob seine Landschaften mit dem dominierenden, dunklen und schweren Himmel oder der Leichtigkeit vorbeiziehender Wolken, all seine Arbeiten sind von einer zerbrechlich wirkenden, poetischen Subtilität durchdrungen. Seine Figuren zeugen von der Suche nach subjektivem Selbstverständnis, nach dem bewussten Ich und dem hierfür angemessenen Platz in der Welt. Nicht zuletzt deshalb berühren seine Arbeiten auf eine seltsam einfühlende Art.Die Nachdenklichkeit des Dargestellten, das spürbare ausgesetzt sein des Einzelnen in seinen Bildern oder die vermeintliche Schutzlosigkeit sich scheu abwendender Figuren seiner Skulpturen paart sich mit der Sehnsucht nach Geborgenheit. Fast postromantische Stimmungen prägen zahlreiche seiner Arbeiten, die jedoch niemals ins Sentimentale abgleiten.

Die Bilder bilden ein ästhetisches Gegenprogramm zu einem mediale bestimmten, lautem und schnellem Wechsel von verbalen und optischen Banalitäten folgendem Zeitgeist, der weder Auge noch Geist zur Besinnung kommen lässt. Die prägenden Momente von Weises Ästhetik sind Entschleunigung und Konzentration, die in Verbindung mit der fragilen Schönheit seiner Figuren und Bildgründe den Betrachter zum Dialog herauszufordern verstehen.

Georg Weise
geboren in Berlin
aufgewachsen in Mecklenburg
Studium in Berlin Weißensee
68 Ausstellungsbeteiligungen, national und international
davon 20 Einzelausstellungen.

Georg Weise im Internet: www.georgweise.de

Der Künstler ist zur Eröffnung der Ausstellung anwesend
Ausstellung im Schleswig-Holstein-Haus Schwerin
Ausstellungseröffnung: 03.09.2015, 17.00 Uhr
Ausstellungsdauer: 04.09. – 25.10.2015
Eintritt: zur Ausstellungseröffnung 2,00 €, danach 5,00 €, erm. 3.00 €

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