Slawisches Stockwurfspiel findet immer mehr Anhänger
Mueßer Holz: Auch in diesem Jahr lockte das vom Schweriner Verein NTS (Nichttraditionelle Sportarten e.V.) ausgerichtete Gorodki-Turnier wieder zahlreiche Fans und Interessierte ins Mueßer Holz. Nach der offiziellen Eröffnung durch die Regionalkoordinatorin des Landessportbunds, Birgit Benz, den Dezernenten für Finanzen, Jugend und Soziales, Dieter Niesen und Stadtpräsident Stephan Nolte sowie einer spektakulären Performance der jungen Schweriner Tanzformation „Sternchen“ vom Verein „Kontakt“ lieferten sich die Teams aus Russland, Weißrussland, Karlsruhe, Friedrichshafen, Schwäbisch-Gmünd, Jena, Weimar, Wittenberg, Norderstedt, Neubrandenburg und Schwerin spannende Wettkämpfe.
Insgesamt wurde um sechs Pokale gekämpft, wobei das Turnier vom weißrussischen Team dominiert wurde, das im Mannschaftwettbewerb und in der Damenkonkurrenz erfolgreich war. Aber auch für alle anderen Mannschaften gab es kleine Andenken und Souvenirs. Zudem boten die Organisatoren allen Interessierten die Möglichkeit, sich selbst einmal unter fachkundiger Anleitung im praktischen Spiel zu erproben. Beste Spieler auf Schweriner Seite waren Tatiana Peters, Natella Levi, Peter Merkel und Igor Peters, der die Einzelkonkurrenz bei den Anfängern gewann. Erstmals stellten auch die Kleinsten in einer Kinderliga ihr sportliches Talent unter Beweis.
Neben den Wettkämpfen hatte der gastgebende NTS ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm für alle Teilnehmer organisiert. So nutzte man die entspannte Atmosphäre einer Dampferfahrt, die von der Weißen Flotte unterstützt wurde, und einen gemeinsamen Grillabend mit Siegerehrung und Kulturprogramm des Vereins „Kuljugin“ e.V. zum gepflegten Gedanken- und Erfahrungsaustausch. Besonders angetan waren die ausländischen Gäste von einem Tagesausflug an die Ostsee nach Boltenhagen.
Gorodki ist ein slawisches Stockwurfspiel mit langer Tradition. Die Wurzeln des Spiels liegen im alten Russland. Die Grundidee des Spiels ist es, fünf kleine Holzklötzchen (Gorodki, Städtchen), die zu verschiedenen Spielfiguren aufgebaut werden, mit einem Wurfstock (Bita) aus einer festgelegten Entfernung zu treffen. Entscheidend für einen perfekten Wurf sind in erster Linie die Wurftechnik und koordinative Fähigkeiten des Spielers. Mittlerweile findet das Spiel auch in Deutschland immer mehr Anhänger und gewinnt zunehmend an Popularität.
Auch der Schweriner Verein NTS, der ein breites Angebot an sportlichen Aktivitäten für Kinder und Jugendliche auf dem Dreesch bietet, hat diesen Trend erkannt und engagiert sich intensiv bei der Verbreitung dieser Sportart in Mecklenburg-Vorpommern.
Gefördert wurde das Schweriner Turnier durch den Landessportbund mit seinem Programm „Integration durch Sport“, durch die Firma „Team Tendence“, das DRK-Freizeitzentrum „bus-stop“, den Kulturverein „Kuljugin“, den Verfügungsfonds „Soziale Stadt“, die Begegnungsstätte „SCHEFF-Treff“ und die AOK-Nordost.
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