Gospel-Chor singt für einen guten Zweck

Benefizkonzert zugunsten der Schweriner Hospizstiftung

Konzertieren und Singen für einen guten Zweck, sich engagieren für andere – das ist auch ein Grundanliegen des Schweriner Gospel-Chores. Am 19. März ab 19.00 Uhr wird dieser in der evangelischen, freikirchlichen Gemeinde sein großes Können präsentieren. Und das für einen guten Zweck, denn der Erlös des Abends kommt der Schweriner Hospizstiftung zugute.

Nachgefragt bei der Schweriner Stadtvertreterin Anja Janker (Die Linke)

„Jede Spende hilft…“

Frage: Am 19.03.2013 um 19 Uhr gibt es in der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde in Schwerin-Neumühle ein Konzert des Schweriner Gospelchores zugunsten der Schweriner Hospizstiftung. Was verbirgt sich eigentlich hinter dieser Stiftung?

Anja Janker: Unsere politisch und konfessionell unabhängige Stiftung wurde Ende 2009 vorwiegend vor dem Hintergrund gegründet, dass bis dahin ein stationäres Hospiz in Schwerin und Westmecklenburg fehlte. Deshalb wurde zunächst vorrangig die SOZIUS Pflege- und Betreuungsdienste Schwerin gGmbH bei dem Vorhaben unterstützt, ein solches zu bauen. Schon im Mai 2011 konnten wir dann die Eröffnung des Schweriner Hospizes am Aubach mit 12 Plätzen feiern.

Grundsätzlich hat die Stiftung die Förderung der Hospizbewegung sowie der Hospiz- und Palliativversorgung zum Zweck. Es werden nun insbesondere die gemeinnützigen Organisationen in Schwerin, die in der Hospiz- und Palliativversorgung bedürftiger Menschen tätig sind, mittels finanzieller, organisatorischer und wirtschaftlicher Hilfen unterstützt. Dazu zählen die ambulanten Hospizdienste von Caritas und Diakonie, der Hospizverein Schwerin, weiterhin das Hospiz am Aubach sowie Palliativmediziner der Helios-Kliniken Schwerin.

Frage: Wie kam es eigentlich zum geplanten Benefiz-Konzert? Wer hatte „die Idee“?

Anja Janker: Da wir fünf Mitglieder des Stiftungsrates die Tätigkeit alle ehrenamtlich ausüben, haben wir uns zum Ziel gesetzt, jährlich nur so viele Veranstaltungen zum Zwecke der Hospizbewegung zu organisieren, dass es durch uns noch leistbar ist. Man darf den Aufwand der Organisation solcher Veranstaltungen nämlich nicht unterschätzen.

So haben wir mittlerweile jährlich wiederkehrend ein Benefiz-Volleyball-Turnier, dass sich inzwischen etabliert hat und sehr beliebt ist bei den Mannschaften. Meine Idee war nun, die sportlich nicht so interessierten Leute auch anzusprechen. Was liegt da näher, als ein schönes Konzert des Schweriner Gospelchores, von dem ich selbst ein großer Fan bin und auch weiß, dass er auch gerne mal auf sein Honorar verzichtet zugunsten einer guten Sache.

Frage: Steht eigentlich das Programm des Abends schon fest?

Anja Janker: Das Programm ist noch geheim, aber soviel kann ich schon verraten, dass es einen guten Mix aus altbekannten Gospeln, wunderschönen Solos und Ausschnitten aus dem aktuellen Programm des Schweriner Gospelchores geben wird.

Frage: Allerorten wird gekürzt, auch im sozialen Bereich, während oftmals Millionen und Milliarden Euros in Prestige- oder Großprojekten „in den Sand gesetzt werden“. Als Negativ-Beispiele seien nur der neue Flughafen in Berlin oder „Stuttgart 21“ genannt…
Wie bewerten Sie persönlich auch die Kürzungspläne in der Landeshauptstadt, die ja von allen Parteien „irgendwie“ mitgetragen werden?

Anja Janker: Die Haushaltslage der Landeshauptstadt ist und bleibt seit Jahren prekär. Auf Schwerin lastet mittlerweile ein Schuldenberg, der 180 Millionen Euro schwer ist. Ein ausgeglichener Haushalt ist demnach auch 2013 weit entfernt und Sparen das oberste Gebot der Stunde.

Deshalb hat das Gros der Stadtvertreter Oberbürgermeisterin Angelika Gramkow aufgefordert, eine Liste mit Vorschlägen einzureichen, die ein Einsparvolumen von 10 Millionen Euro erwirken sollen. Wir halten aber selbst diese Summe für unrealistisch. Deshalb hat die Linksfraktion diesen Beschluss in der Stadtvertretung nicht mitgetragen. Im Gegenteil, der Fraktionsvorsitzende Gerd Böttger hat darauf hingewiesen, dass es sich bei den Schweriner Finanzproblemen um keinen Einzelfall handelt. Ursache ist ein strukturelles Defizit unter dem auch Rostock und die Landkreise in Mecklenburg-Vorpommern leiden.

Schwerin kann aus eigener Kraft den Haushalt nicht konsolidieren. 10 Millionen Euro einzusparen, und dieser Auftrag wurde der Oberbürgermeisterin erteilt, geht in Schwerin nur, wenn man bei den Vereinen und Verbänden, dort wo es den Schwerinerinnen und Schwerinern weh tut, streicht.

Sollte die vorgeschlagene Liste unverändert beschlossen werden, würde es zu einem Kahlschlag im Bereich der Jugend- und Sozialarbeit, auf kulturellen und sportlichen Gebieten führen, der nicht repariert werden kann. Jeder geschlossene Jugendclub und jede dicht gemachte Seniorenbegegnungsstätte zerstört den „sozialen Frieden“ in Schwerin. Deshalb werden wir uns dafür einsetzen, dass soviel wie möglich von der „Liste der Grausamkeiten“ gestrichen wird.

Frage: Zurück zum Benefiz-Konzert… Was erhoffen Sie sich von und für dieses Konzert?

Anja Janker: Wir wollen die ambulante und stationäre Hospizarbeit in Schwerin und der Region weiter fördern. Das Netzwerk mit den verschiedenen Akteuren der Hospizarbeit soll weiter ausgebaut werden. Verstärkt werden wir auch in diesem Jahr daran arbeiten, dass die Selbständigkeit der Stiftung erreicht wird. Deshalb auf diesem Wege noch einmal unser Appell an alle: Spenden sind wichtig! Hospizarbeit wird durch ehrenamtliches Engagement und Spenden erst möglich gemacht. … Spenden Sie, jede Spende hilft!

Vielen Dank und weiterhin maximale Erfolge für Ihr Engagement!

M. Michels

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