Großes Fest zu Ehren eines alten Brauches

Der Martensmarkt am ersten Novemberwochenende

Vom 5. bis zum 7. November findet auf dem Altstädtischen Markt in Schwerin wieder der traditionelle Martensmarkt statt. Er geht zurück auf einen mittelalterlichen Brauch zwischen den Schweriner Herzögen und der freien Reichs- und Hansestadt Lübeck. Die Martensmannreise wird erstmals 1520 erwähnt – wahrscheinlich ist die Tradition jedoch über 700 Jahre alt. Alljährlich wurde dem mecklenburgischen Herzog in Schwerin zum Martinstag von Lübeck aus ein Ohm Rotspon, ein Fass Wein, gesandt, damit die Fürsten sich weiter gut vertrugen. Auf seiner Fahrt rastete der Martensmann stets in Schönberg und Rehna. Nach einem zünftigen Empfang in Schwerin wurde der mitgebrachte Wein auf dem Marktplatz verteilt, auf das sich alle daran erlaben konnten. Der Brauch erlosch 1817 und wurde erst 1991 nach der der Wiedervereinigung neu aufgenommen.

Heute wird die Ankunft des Martensmannes in Schwerin mit viel Musik, gutem Essen und mittelalterlichem Markttreiben gefeiert. Am Freitag Abend um 17 Uhr wird der Martensmarkt eröffnet. Ab 18 Uhr gibt es einen großen Laternenumzug der Kita gGmbH, der von den Schweriner Spielleuten e.V. musikalisch begleitet wird. Am Samstag und Sonntag wird die mittelalterliche Band „Cocolorus Diaboli“ auf der Bühne für gute Unterhaltung sorgen. Daneben werden Gaukelei und das Theaterstück „Hänsel und Gretel“ zu erleben sein. Am Sonntag um 14 Uhr ist es dann soweit: Der Martensmann reitet auf dem Marktplatz ein und wird mit einem großen Empfang begrüßt. In seinem Gefolge werden sich auch der Stadtpräsident der Landeshauptstadt Stephan Nolte sowie die Stadtpräsidentin Lübecks Gabriele Schopenhauer die Ehre geben. Danach wird der Wein an die Besucher ausgeschenkt. Der Schweriner Martensmarkt findet in Schwerin zum 19. Mal statt.

Fotos: Cocolorus Diaboli, Andreas Kannegießer

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