Grün-Weiß: Gefühlt den Sieg liegengelassen

Fünftes Unentschieden der Saison – diesmal gegen Altlandsberg

Diese Serie kann unseren Damen wohl keiner mehr nehmen, bereits fünf Mal haben sie sich ein Unentschieden erkämpft, nur dieses Mal war es besonders bitter. Wenn man das gesamte Spiel sieht, dann war es wohl ein Punktverlust, das 29:29 am letzten Sonntag gegen den MTV Altlandsberg. Wenn man sich allerdings die letzten drei Minuten angeschaut hatte, wird der geneigte Zuschauer wohl sagen, einen Punkt gewonnen.

Überragend: Steffi Laas mit 10 Toren (Bild: paparazzie.de)Wie auch immer, die Zuschauer sahen ein für grün-weiße Verhältnisse sehr gutes Spiel, welches gerade in der Anfangsphase nahezu optimal lief. Eine starke Deckung, mit Anna Pöschel ein gute Torfrau und eine bärenstarke erste Welle über Dube, Laas und Panzer brachten nach bereits 12 Minuten eine 9:3 Führung der Gastgeberinnen. Leider konnte man das Niveau nicht halten, die Konzentration bei den Spielerinnen ließ etwas nach und auch die Gäste hatten auf Dauer etwas dagegen. Immerhin hatten sie das Hinspiel in eigener Halle deutlich mit 33:22 gewonnen. So holte der MTV Tor um Tor auf, war beim 11:11 wieder im Rennen und zur Pause sogar mit 12:13 in Front. „Man kann eigentlich unterschiedlicher nicht spielen innerhalb von 30 Minuten, aber so ist nun einmal unser Sport.“ , resümierte Co- Trainer Grämke zur Pause.

Aber es sollte noch besser kommen. Die zweite Hälfte begann ausgeglichen. Wendy Künzel, die bereits in der ersten Hälfte zweimal den Ball ans Holz nagelte, wurde kurz gedeckt, was aber nur ein paar Minuten für Verwirrung sorgte, denn Schwerin hatte sich nach dem 15:16 (Torschützin Altlandsbergs Beste Annika Fleck) durch eine überragende Steffi Laas mit zwei Toren in Führung gebracht (19:17). Diese Führung konnte im weiteren Spielverlauf sogar noch ausgebaut werden, auch weil immer wieder die schnellen Konter zum Ziel führten. Des Weiteren profitierten die Schwerinerinnen von leichten Fehlern der Gäste, vor allem Künzel und Laas kamen so zu schnellen Ballgewinnen und somit auch zu schnellen Toren. Bis zur 51. Minute konnte ein Vier-Tore-Vorsprung herausgespielt werden. Riesenstimmung in der Halle bei den Fans und Stille im Gästeblock!

Allerdings konnte auch dieser Vorsprung nicht über die Zeit gebracht werden. Im Gegenteil, der MTV kam immer stärker, verkürzte Tor um Tor und erzielte nach 59 Minuten den Ausgleich zum 28:28. Da war noch eine Minute auf der Uhr, Schwerin erhielt eine Zeitstrafe, spielte also in Unterzahl. Dies nutze Altlandsbergs Sophie Lüdtke, um den viel umjubelten Führungstreffer der Gäste zu erzielen. Sollte es wieder nichts werden mit dem Punktgewinn nach einem phasenweise sehr guten Spiel der Grün-Weißen? Das Ende ist schnell geschrieben, Trainer Sarakewitz nahm 25 Sekunden vor Spielende die Auszeit, Altlandsbergs Lüdtke bekam 12 Sekunden vor Spielende eine Zeitstrafe, Tini Wolter, mit sechs Treffern Schwerins erfolgreichste Rückraumschützin, tankte sich durch und holte eine Strafwurf, als noch 2 Sekunden zu spielen waren. Spannender kann es nicht sein. Wer sollte diese Nerven haben? 2x konnte Wolter selbst verwandeln, diesmal übernahm Wendy Künzel die Verantwortung und netzte eiskalt ein zum am Ende glücklichen 29:29.

Der Mannschaft nützt dieses Resultat nicht mehr, es hat nur gezeigt, dass das Team funktioniert und in der Lage ist, gute und sogar sehr gute Spiele abzuliefern. Zwar offensichtlich nicht über 60 Minuten, aber der Weg ist allemal der Richtige. Insofern war Trainer Sarakewitz auch zufrieden mit den Damen, “bei etwas kühlerem Kopf in einigen Phasen wäre ein Sieg gewiss gewesen.“

Es spielten: Pöschel, Klasen; Laas 10, Crölle 1, Künzel 5/1, Nawrot, Schult 2, Dube 4, Evangelidou, Wolter 6/2, Panzer 1, Celka, Powierski

Ralf Grünwald

Nach oben scrollen