Grüne finden deutliche Worte zur Affäre Klatt

Schmude: Kein Persilschein für Klatt

Der Kreisverband der Grünen in Schwerin hat in einer Stellungnahme deutliche Worte zur Affäre Klatt gefunden. Hintergrund waren die Ergebnisse der von der Stadt beauftragten WIKOM Wirtschaftsprüfungsgesellschaft. Diese hatte bei ihrer Sonderprüfung festgestellt, dass keine Vetternwirtschaft beim städtischen Nahverkehr vorläge. Laut dem Kreisvorsitzenden der Grünen, Karl Schmude, sei es bei der Prüfung allerdings nie um echte Aufklärung gegangen. „Vielmehr wollte Frau Gramkow von Anfang an Herrn Klatt so schnell wie möglich einen Persilschein verschaffen, um das Thema rechtzeitig vor der Kommunalwahl zu beerdigen“, so Schmude.

Wie Frank Fiedler, politische Geschäftsführer des Kreisverband, anführte, habe der Bericht offen zugegeben, dass die Zeit für eine sogfältige Untersuchung zu kurz gewesen sei. Für eine Entlastung Klatts wäre die Zusammenfassung des Berichts nicht geeignet.

Schmude ergänzt: „Aus der Langfassung des Berichts geht hervor, daß die Vorgänge um die Stellenbesetzung von Herrn Klatts Tochter einfach nur haarsträubend waren. In der Ausschreibung heißt es „Fachhochschulausbildung“, und dann kann sich selbstverständlich die Tochter des Geschäftsführers bewerben, die noch im Studium ist. Wieder einmal gab es angeblich keine anderen Bewerber. Die externe Ausschreibung kann laut Bericht nicht mehr nachvollzogen werden – das heißt doch: Man hat die Unterlagen verbummelt, oder es gab gar keine externe Ausschreibung. So geht es nicht! Bei der Einstellung des Sohnes, der es in nur sechs Jahren vom Straßenbahnfahrer zum Abteilungsleiter gebracht hat und nicht die sonst übliche Qualifikation vorweisen kann, sieht die Wikom den „ersten Anschein einer Einflussnahme“ bei der Einstellung des Sohnes von Norbert Klatt.“

Durch die Vorgänge im NVS sei laut den Bündnisgrünen ein erheblicher Imageschaden für das Unternehmen und die ganze Stadt entstanden. Schmude fordert zudem die Veröffentlichung der Langfassung des Berichts. „Die Bestellung von Herrn Klatt läuft noch bis Oktober, es gibt also eigentlich keinen Zeitdruck. Ganz in Ruhe und Sorgfalt muss der Landesrechnungshof prüfen, was an den Vorwürfen dran ist, die im Bericht erläutert und angedeutet werden“, so der Kreisvorsitzende.

Nach oben scrollen