GRÜNE fordern neues Wohnkonzept für Obdachlose

„Wir fordern umgehend eine Leistungsausschreibung für den Betrieb einer Wohnungslosenunterkunft von der Stadtverwaltung in Schwerin“, so Manfred Strauss, Fraktionsvorsitzender der BÜNDNISGRÜNEN Stadtfraktion.

Der Stadtverwaltung ist hinlänglich bekannt, dass das bislang von Obdachlosen genutzte Gebäude in der Anne-Frank-Straße am Großen Dreesch abgerissen wird. Die Verwaltung hat diesbezüglich bereits im Ausschuss Soziales und Wohnen am 14. Mai 2009 die Stadtvertreter in Kenntnis gesetzt und schon zu diesem Zeitpunkt erklärt, ein neues Konzept noch nicht in Angriff genommen zu haben.

Renate Voss, BÜNDNISGRÜNE Stadtvertreterin: „Wir können nicht warten bis es fünf vor zwölf ist, denn am 30. Juni 2010 gibt es kein Obdachlosenheim auf dem Großen Dreesch mehr und neben der Frage des künftigen Standortes geht es auch um inhaltliche Festlegungen. Wir wollen ganz eindeutig nicht nur ein Nachtasysl für Obdachlose, sondern für die durchschnittlich 42 Bewohner auch den Tagesaufenthalt sichern. Das kommt den Betroffenen zugute und auch den Bürgern in unserer Stadt.

Denn gerade in der letzten Stadtvertretung im Dezember gab es eine unschöne Diskussion über die Promenade an der Graf-Schack-Allee und den Aufenthalt von stark alkoholisierten Personen in diesem Bereich. Wir empfinden es als unsozial, wenn Menschen mit einem problematischen Hintergrund, der vielfach in Alkoholsucht einmündet, förmlich „von der Bildfläche der schöneren Stadtteile“ verschwinden sollen. Wohin eigentlich verschwinden?, so fragt Voss.

„Genau das trifft den Punkt“ ,äußert sich Strauss: „Eine Gesellschaft und so auch eine Kommune ist sozialpolitisch und ethisch dazu verpflichtet, sozialer Verelendung entgegenzuwirken und so weit diese doch eingetroffen ist, sie möglichst abzufedern. Im Fall Obdachlosigkeit handelt es sich um Menschen, die den Punkt Null erreicht haben. Das wünsche ich keinem und deshalb muss unsere Stadt für das künftige Obdachlosenheim Planungssicherheit gewährleisten. Unsere Fraktion setzt sich dafür ein.“

Simone Rudloff

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