Handball: HC Leipzig II – Grün Weiß Schwerin 30:27

Nach langer Führung brachen die Schwerinerinnen in der zweiten Hälfte wieder ein

Es ist zum Haareraufen! Wieder haben die Frauen des SV Grün Weiss es nicht geschafft, etwas Zählbares aus der Ferne mitzubringen. Mit 30:27 unterlagen sie bei der Bundesligareserve des HC Leipzig. Dabei begann alles wie immer, zur Halbzeit führte man mit 13:17, um dann in den zweiten Hälfte zeitweise regelrecht einzubrechen. Zu Beginn spielten die Schwerinerinnen druckvoll, ließen in der Deckung wenig anbrennen und setzten sich mit schnellen Kontern über die Außenpositionen kontinuierlich ab. Bereits nach zwölf Minuten stand es 3:8 für die Gäste und dieser Vorsprung konnte auch Dank einer sehr guten Anna Pöschel im Tor gehalten werden.

Leipzig nahm eine Auszeit, die Mannschaft fand in dieser Phase nur sehr schwer Mittel, um die Abwehr der Mecklenburgerinnen zu knacken. Erst nach 25 Minuten, Schwerin ließ jetzt etwas nach, verkürzten die Gastgeberinnen auf 12:15. Schwerin jedoch stellte mit dem Schlusspfiff durch die Beste im Grün Weiß- Dress, Vivien Bartlau, mit dem 13:17 wieder einen scheinbar beruhigenden Vorsprung her.

In der zweiten Hälfte ein völlig anderes Bild. Wie in den vergangenen Spielen dieser Saison jedoch schon zu erkennen war, wurde jetzt das Handballspielen zeitweise komplett eingestellt. Konter wurden nicht mehr gelaufen, die Deckung glich einem Schweizer Käse und bei einige Spielerinnen vermisste man den unbedingten Siegeswillen. Es fehlte die ordnende Hand, um wieder in die Erfolgsspur zurückzufinden. So kam es, wie es kommen musste, Leipzig wurde stärker, erkannte, dass gegen diese Schwerinerinnen doch noch etwas zu holen war. Innerhalb der ersten 15 Minuten der zweiten Halbzeit machten sie aus dem 4- Tore Rückstand eine 3- Tore Führung (22:19).

Dann zog ein nach dem Spiel sichtlich enttäuschter Trainer Andreas Bartlau die Bremse, nahm eine Auszeit und versuchte, seine Frauen wieder in die Erfolgsspur zurück zu führen. Die Ansprache schien zu fruchten, Schwerin fing sich, erzielte den Ausgleich zum 24:24 und konnte sogar wieder durch einen Strafwurf in Führung gehen. Jedoch erwies sich das kurze Aufbäumen als Strohfeuer, schnell ergriff der HCL II wieder die Initiative, erzielte drei Tore in Folge und konnte diesen Vorsprung dann auch ins Ziel retten. Die doch zahlreich mitgereisten Fans waren doch einigermaßen enttäuscht, denn hier war mehr drin und es bleibt die Erkenntnis, würde ein Spiel nur 30 Minuten gehen, hätte Schwerin 8:0 Punkte und wäre Tabellenführer. Leider ist dem nicht so, also muss schnellstens Ursachenforschung betrieben werden, um den Fans endlich einmal zwei gleich starke Halbzeiten zu bieten.

Nun geht es im nächsten Heimspiel gegen den HC Sachsen Neustadt Sebnitz, eine Mannschaft, die zwar zur Zeit am Tabellenende steht, aber einige Spiele nur knapp verlor und nicht zu unterschätzen ist.

Es spielten: Sina Güdokeit, Anna Pöschel, Stefanie Dube, Julia Weng 1, Kerstin Labs, Vivien Bartlau 7/2, Lisa – Marie Menzel, Wendy Künzel 7/4, Stefanie Laas 4, Jessica Jander, Vivien Erdmann 6, Dragica Klindo, Daniela Ernst 2

Ralf Grünwald

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