Handball: Klare Angelegenheit für Grün Weiß

Schwerinerinnen siegten gegen den MTV 1860 Altlandsberg deutlich mit 31:20

Das war so recht nach dem Geschmack des Weihnachtsmannes und auch der drei Crocodiles auf der Zuschauertribüne, hinter denen man nur unschwer drei Schweriner Fans erkennen konnte. Unser Frauenteam schlug dank einer tollen zweiten Halbzeit den MTV 1860 Altlandsberg deutlich und völlig verdient mit 31:20. Damit feierte Neutrainer Lutz Gau einen gelungenen Einstieg und die Mannschaft machte sich selbst ein schönes Geschenk zum Ausklang der Hinrunde.

Von Beginn an hatten Zuschauer und Trainer das Gefühl, heute sollten die Punkte in der Hölle an der Reiferbahn bleiben. Alle Spielerinnen waren nach dem Sieg in Owschlag voller Selbstvertrauen, was der Gegner auch sofort zu spüren bekam. Drei Garanten für diesen Sieg konnte man ausmachen. Erstens eine solide Abwehr, auch wenn das eine oder andere Mal die laute Stimme von Abwehrchefin Daniela Ernst etwas vermisst wurde. Punkt zwei war eine exzellent haltende Noemi Nabelek im Tor, sie entschärfte genau die Würfe, die dennoch den Weg in Richtung Tor fanden und nicht zuletzt eine Stefanie Laas, die man in Schwerin in der Form noch nicht gesehen hatte. Mit neun Toren avancierte sie zum Goalgetter am gestrigen Abend.

Lediglich beim 0:1 konnten die Altlandsbergerinnen in Führung gehen, dann ging es Schlag auf Schlag bei den Grün Weißen. Über die Stationen 4:2 und 7:3 stand es nach 15 Minuten 8:3 für den Gastgeber, Zeit für eine Auszeit, genommen natürlich vom MTV- Trainer Weyland. Lutz Gau auf der anderen Seite braucht bis zu diesem Zeitpunkt gar nicht zu meckern, seine Mädels setzten genau das um, was vor dem Spiel in der Kabine gesagt wurde. Vor allem Vivien Erdmann traf zunächst, wie sie wollte. Nach der Auszeit schlich sich allerdings der in Schwerin bekannte „Schlendrian“ in die Reihen der Schwerinerinnen, leichtfertig wurden jetzt klarste Chancen vergeben. Bälle wurden über oder gar neben das Tor geworfen, was die Gäste wieder ins Spiel brachte. Daran änderten auch die Auszeit auf Schweriner Seite nichts, Altlandsberg machte weiter Druck, die Deckung auf Schweriner Seite wackelte und musste den Randberlinerinnen beim 10:11 und 11:12 wieder den Vortritt lassen. Vivien Bartlau erzielte aber noch vor der Pause von Außen das 12:12.

In Halbzeit zwei jedoch kam eine Schweriner Mannschaft auf die Platte, die den Gegner nach allen Regeln der Kunst bespielte. Hinten wurde Beton angerührt und nach vorne ging die Post ab. Innerhalb von fünf Minuten hieß es 18:13, bereits nach 45 Minuten war beim 24:15 die Moral bei den Gästen gebrochen. Jetzt kam für Julia Weng, die ein gutes Spiel zeigte, Kerstin Labs ins Spiel. Sie erzielte drei schöne Tore und fügte sich ebenso wie Jessica Jander nahtlos ins Spiel ein. So konnte beim 27:17 erstmals ein 10-Torevorsprung herausgespielt werden. Egal ob aus dem Rückraum oder über den Kreis, ob über die zweite Welle oder den direkten Konter, es lief einfach an diesem Nachmittag bei den Grün Weißen. Die Stimmung in der Halle war entsprechend famos, wozu auch die Fans des MTV Altlandsberg beitrugen. Sie sahen bis zum Schlusspfiff eine hochkonzentrierte Schweriner Mannschaft, die am Ende 31:20 siegte und gezeigt hat, das die Leistungskurve deutlich nach oben zeigt.

In dieser Verfassung sollte die eine oder andere Überraschung im kommenden Jahr möglich sein. Vielen Dank in dem Zusammenhang auch den beiden Spielerinnen der zweiten Mannschaft, die sich aufgrund einiger verletzter Spielerinnen zur Verfügung gestellt hatten. Das nächste Spiel ist bereits am 5. Januar, dann geht es zum Derby nach Rostock zum RHC. Nach dem Spiel war jedoch in kleinem Rahmen Extrainer Andreas Bartlau von der Mannschaft verabschiedet worden, der maßgeblichen Anteil an der Entwicklung dieses Teams hatte. Der SV Grün-Weiß Schwerin Wünscht allen Spielerinnen und Fans ein frohes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr 2013 …

Ralf Grünwald

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