TSG Wismar gewann gegen MTV 1860 Altlandsberg mit 36:18 (19:8) …
Es war ein „Gute Laune“-Spiel – vor allem für die Damen der TSG Wismar mit der Schwerinerin Steffi Laas. Klar, deutlich und ungefährdet bezwangen die Hanseatinnen das ersatzgeschwächte Team aus Altlandsberg. 36:18 hieß es am Ende – und der Sieg ging in dieser Höhe völlig in Ordnung.
Nach dem Spiel bewies auch TSG-Manager Klaus-Dieter Soldat seinen speziellen Humor. Nachdem Wismars Hallensprecher Uwe Harfenstein vor Anpfiff der Partie die sportliche „Top-News“ für M-V verkündet hatte – der gegenwärtige sportliche Leiter und Spieler vom FC Anker Wismar, Rene Rydlewicz, wird den Noch-Manager vom Zweit-Bundesligisten FC Hansa Rostock, Herbert Maronn, ablösen – stellte TSG-Manager Soldat klar: „Nicht, dass hier Missverständnisse aufgetaucht sind. Herr Rydlewicz wird nicht mich, sondern den Kollegen vom FC Hansa beerben. Ich werde also bleiben, ob das gut ist, mag jeder selbst entscheiden …“.
Aber am Ende stand auch für Klaus-Dieter Soldat das Spiel gegen Altlandsberg im Vordergrund: „Wir sahen heute ein Spiel mit vielen Toren, aber auch mit vielen Fehlern. Wismar hat verdient ganz deutlich gewonnen. Auch die ersatzgeschwächten Altlandsbergerinnen zeigten gute Spielzüge. Das Wichtigste ist jedoch: Wir sind weiterhin Erste.“.
Gäste-Trainer Matthias Kornes fand für seine Rumpf-Mannschaft wie für die TSG lobende Worte: „Einen herzlichen Glückwunsch an die TSG, die heute verdient hoch gewann. Wir hatten einen schweren Gang in Wismar … Leider ist unsere Verletzten-Liste zur Zeit lang, wir mußten viele Youngster einsetzen. Wir wollten das Spiel aber nicht absagen und kämpfen. Nun haben wir viel Lehrgeld gezahlt, aber dennoch haben die jungen Spielerinnen eine ordentliche Leistung gezeigt. In den ersten zehn Minuten (2:5 für Wismar) lief es für uns noch ganz gut, aber dann zog Wismar davon. Aber ich bin mir sicher: Es kommen wieder bessere Zeiten für mein Team !“.
Wismars Trainerin Diana Sperling war angesichts des deutlichen Sieges zufrieden, aber nicht euphorisch: „Wir sind zu Beginn des Spieles nicht ganz so gut gestartet, aber ab Mitte der ersten Halbzeit klappte der Wechsel Abwehr-Angriff ganz gut. Angesichts eines deutlichen Vorsprunges ist es zwar schwierig, immer hoch motiviert zu bleiben, aber meiine Mannschaft hat heute das schnelle Tempo beibehalten.“
Das Spiel selbst war bereits nach 15 Minuten entschieden, als Wismar schon klar mit 11:5 führte und bereits in der 26.Minute einen Zehn-Tore-Vorsprung hatte (17:7).
Auch zu Beginn der 2.Halbzeit legte Wismar vor: Das 20:8 markierte Eva-Maria Kollecker. Beim Stand von 30:13 in der 48.Minute drohte Altlandsberg unterzugehen, aber Unkonzentriertheiten der Wismarerinnen vor dem Hintergrund des sicheren Sieges führten zu einer für Altlandsberg zumindest ehrenhaften 18:36-Niederlage.
Beteiligt am Torreigen der TSG Wismar war auch Steffi Laas, die 23jährige Landeshauptstädterin spielte einst für Grün-Weiß Schwerin.
„Teamwork pur …“
Frage: Das war ja für die TSG heute ein Sieg mit „Glanz und Gloria“ und vor allem mit einem langen, 37 Minuten währenden Einsatz von Dir. Endlich mal wieder ein „Dauer-Spiel“ von Dir ! Zufrieden, Steffi ?!
Steffi Laas: Na klar. Ich bin eine leidenschaftliche Handballspielerin, da freue ich mich ganz besonders, dass Trainerin Diana Sperling mir so viel Vertrauen schenkte. Es hat heute wirklich Spaß gemacht, es war Teamwork pur. Ganz besonders freue ich mich, dass ich auch drei Tore erzielte und mich sehr aktiv für die Mannschaft einbringen konnte.
Frage: Was könnte bei der TSG noch besser werden ?
Steffi Laas: Die Aggressivität gegen den Ball ist noch ein Manko. Und: Wir müssen auch in klaren Spielsituationen kühlen Kopf bewahren, d.h., dass wir auch bei deutlichen Spielständen der Wille da sein muß, unbedingt ein Tor zu erzielen. Ansonsten ist das Abwehrverhalten noch steigerungsfähig. Aber bei allen kritischen Tönen: Die Freude, die Erleichterung angesichts des klaren Sieges überwiegt selbstverständlich !
Frage: Wie schätzt Du Deine Leistung ein – in Prozenten …
Steffi Laas: Also, mein Leistungsvermögen konnte ich heute zu 85 % abrufen. Es gibt bei mir eben auch noch Möglichkeiten der Steigerung !
Frage: Du hast mit Deiner Arbeit beim „Juwelier Karsten“ im Schloßparkcenter Schwerin, Deinen Fernstudien (Handelsfachwirtin) und dem Handballsport eine Dreifachbelastung. Manchmal „down under“ ?
Steffi Laas: „Down under“, das nun gerade nicht. Aber es ist hart. Dennoch: Ich bin eine Frau mit Power und Leidenschaft, die sich ihren Herausforderungen stellt. Und bislang klappte es sehr gut !
Die obligatorische Frage: Nach der Saison ist …
Steffi Laas: … erst einmal feiern angesagt – der Wiederaufstieg der TSG Wismar in die zweite Bundesliga muß dann begossen werden !
Dann, weiterhin maximale handballsportliche Erfolge !
M.Michels
> Stand in der Tabelle der REgionalliga (Damen) / Nordost: 1.TSG Wismar – 20 Spiele – 570:449 Tore – 36:4 Punkte
Übrigens: Vor dem Spiel TSG Wismar vs. MTV 1860 Altlandsberg wiesen Senator Thomas Beyer und Burkhardt Tiedt (E.M. Promotion / Schwerin) darauf hin, dass am 8.April ein echter handballsportlicher Höhepunkt in der Wismarer Sporthalle an der Bürgermeister-Haupt-Strasse „steigt“: Die Nationalmannschaften der A-Junioren, Endspielgegner der letzten WM, Deutschland gegen Dänemark treffen aufeinander … Nach den Länderspielen der DHB-Auswahl gegen Montenegro 2008 in Schwerin und in Rostock wird dem Handball-Land Mecklenburg-Vorpommern erneut eine große Ehre zuteil ! mm