Hans-Joachim Hacker zum Tag der Deutschen Einheit

„Tag der Freiheit, der Demokratie und ein Bekenntnis zu Europa“

Anlässlich des 21. Jahrestages der Deutschen Einheit am 3. Oktober erklärt der Schweriner SPD-Bundestagsabgeordnete Hans-Joachim Hacker:

„Der Tag der Deutschen Einheit bleibt ein Tag der Freude – Freude über die gewonnene Freiheit, die Einheit und die Solidarität des deutschen Volkes. Wir haben dies der mutigen Oppositionsbewegung in der DDR zu verdanken, die sich von Anbeginn der DDR an gegen das diktatorische Regime aufgelehnt hat: sei es beim Volksaufstand vom 17. Juni 1953 oder bei der Bildung von Oppositionsgruppen unter dem Dach der Kirche in den achtziger Jahren. Am Ende der DDR standen nur noch die wenigsten Menschen im SED-Staat hinter der Politik der Regierung Honecker. Der Dank richtet sich aber auch an die Sowjetunion: Ohne die Politik der Öffnung von Michail Gorbatschow, wäre die Dynamik der neuen Oppositionsbewegung in der DDR kaum denkbar gewesen. Wir werden auch nicht vergessen, dass der Weg zur Deutschen Einheit nach der Friedlichen Revolution vor allem von unserem amerikanischen Bündnispartner unter dem damaligen Präsidenten George Bush sen. konsequent unterstützt wurde.

Der Tag der Deutschen Einheit drückt die Freude über den Mut der Oppositionsbewegung aus, aber auch den Mut derjenigen verantwortlichen Politiker in Ost und West, die nach der Friedlichen Revolution den konsequenten Weg zur Deutschen Einheit gingen: in der frei gewählten Volkskammer und im Bundestag. Zugleich war die Deutsche Einheit ein wichtiges Signal für den Weg in ein einiges Europa. Heute ist Deutschland und auch ganz Europa ein Ort des Friedens und der Freiheit. Diese Werte können nicht hoch genug gewürdigt werden.

Doch den Menschen in Ost und West wurde auch viel abverlangt: Insbesondere der Strukturwandel im Osten hat viele Arbeitsplätze gekostet, Perspektiven mussten neu aufgebaut werden. Nicht alles gelang so schnell wie erwartet. Noch immer ist die Arbeitslosigkeit im Ostteil unseres Landes überdurchschnittlich. Es stehen noch weitere ungelöste Aufgaben an: die Frage eines einheitlichen Rentensystems für Ost und West beispielsweise. Gleichzeitig dürfen wir aber die gewaltige Aufbauarbeit, an der wir alle mitgewirkt haben, nicht vergessen: die deutlich bessere Verkehrssituation, die bessere Versorgung mit Lebensmitteln und anderen Waren, die Wohnsituation und nicht zuletzt auch der Zustand unserer Umwelt – all dies hat sich ganz wesentlich in den letzten beiden Jahrzehnten verbessert.

Demokratie, Freiheit und Einheit leben vom Mitmachen. Und so ist der Tag der Deutschen Einheit auch der Tag, um gemeinsam über Lösungen vorhandener Probleme zwischen Ost und West zu debattieren und zu streiten. Es geht darum, den Prozess hin zu gleichwertigen Lebensverhältnissen in Ost und West gemeinsam zu beschreiten. Und dabei wird deutlich, dass wir dies nur gemeinsam mit den europäischen Nachbarländern lösen können. Die Lebens- und Arbeitsbedingungen müssen in ganz Europa verbessert werden. Deshalb dürfen wir uns nicht abschotten, sondern im europäischen Konzert gemeinsam agieren.“

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