Herausragende Sängerinnen zu Gast in Mecklenburg

Nicole und Juliane Werding „zu Besuch“ in Wismar und in Schwerin …

Zwei deutsche Sängerinnen, die wie keine zweiten, musikalische Ambitionen und gesellschaftlichen Zeitgeist verkörperten und verkörpern, machen im Februar Station in Mecklenburg.

Zunächst wird Deutschlands erste und einzige Siegerin des „Eurovision Song Contests“ in Wismar bei einer Autogrammstunde am 9.Februar ab 15 Uhr im Kaufhaus „Karstadt“ auch ihr neues Album „Mitten ins Herz“ signieren.
 
Nicole 1982Mit ihrem Grand Prix-Siegerlied „Ein bißchen Frieden … !“ traf sie 1982 den „Nerv“ und die „Herzen“ nicht nur des europäischen Publikums.

Damals „lief“ der „Kalte Krieg“ mal wieder ziemlich „heiß“ – vor dem Hintergrund der Stationierung von russischen SS 20-Mittelstrecken-Raketen u.a. auch auf dem Territorium der DDR und des NATO-Doppelbeschlusses als Antwort auf diesen Rüstungswahnsinn.

Es regierte `82 noch eine sozialliberale Koaltion unter Bundeskanzler Helmut Schmidt (SPD) und Vize-Kanzler Hans-Dietrich Genscher (F.D.P.) in der damaligen Bundeshauptstadt Bonn, während in Ost-Berlin die SED-Hardliner um Honecker & Co. das „politische Sagen“ hatten.

Nicole`s Lied war zu jener Zeit so etwas wie eine europäische Friedenshymne und noch heute hat es nicht an Aktualität und Emotionalität eingebüßt.

Was für ihre Lieder gilt, gilt fast ebenso für die Persönlichkeit Nicole.

Die Jahre scheinen an ihr „spurlos“ vorrübergegangen zu sein, ohne dass sie selbst „älter“ wurde. Nicole ist eben nicht nur ein künstlerisches Phänomen.

Juliane Werding 1972Das trifft auch auf Juliane Werding zu. Ihr Lied, gleichzeitig ihr endgültiger künstlerischer Durchbruch, „Am Tag, als Conny Kramer starb“ – die deutsche Version von „The Night They Drove Old Dixie Down“ – machte auch auf die Probleme in der bis dato (zumindest offiziell) „biederen“ westdeutschen Republik aufmerksam.

Der Song passte zur Aufbruchstimmung der damaligen Zeit, in einer Epoche emotionaler Diskussionen in der westdeutschen Politik und Gesellschaft.

Es gab noch dieses „Freund-Feind-Denken“, Probleme wurden vertuscht (Die gab es höchstens in der stalinistischen und stasiverseuchten DDR … !) und die Hoffnungen und Wünsche der Jugend wurden oftmals ignoriert.

Fast möchte man glauben, ohne den „politischen Background“ der sozialliberalen Koalition von Willy Brandt und Walter Scheel hätte es dieses Lied nie gegeben.

Doch auch ihre weiteren Songs bis zum heutigen Tag – subjektiver Favorit „Würfelspiel“ – waren stets geprägt von Neugier, von Tiefgründigkeit und von Hoffnung auf andere „Welten“, auch Lebenswelten.

Ihre Lieder lebte und lebt Juliane Werding vor: Ihr Lebens- und Berufsweg war immer facettenreich, von Engagement gekennzeichnet, nie beliebig oder sinnlos.

Juliane`s Lieder prägten und gaben Anlaß zum Nachdenken.

Zuletzt war Juliane Werding 2002 in Schwerin. In diesem Jahr tritt sie am 28.Februar ab 20 Uhr in der Halle am Fernsehturm auf – und im „Gepäck“ hat sie ihre neue CD „Ruhe vor dem Sturm“.

Wenn der Titel hält, was er verspricht, wird der musikalische Abend mit Juliane Werding in der Landeshauptstadt mit Sicherheit ein Gewinn !

Und Juliane Werding hat noch nie enttäuscht …

Marko Michels

Platten-Cover Nicole / Juliane Werding

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