Hier ist was los … Schwerin im herbstlichen Kultur-Rausch

Vom Altstadtfest bis zum 2. Sinfoniekonzert

„Jubel, Trubel, Heiterkeit! Seid zur Heiterkeit bereit. Mein Name ist Hase, ich weiß Bescheid …“ Dieser alte Bugs Bunny-Spruch könnte das Motto für das 17. Altstadtfest in Schwerin in der Landeshauptstadt sein. Mit Riesenrad, Buden-Zauber und Höhen-Feuerwerk heißt es dann bis zum 11. September „Schwerin macht blau!“.

Ja, der Kultur-Herbst hat in Schwerin längst begonnen. Am Abschlußtag des Altstadtfestes findet dieses Mal der traditionelle „Tag des offenen Denkmals“ statt. Der steht in diesem Jahr unter der Thematik „Romantik, Realismus, Revolution – Das 19. Jahrhundert“. In der Landeshauptstadt wird dazu unter anderem in den Dom, auf den Alten Friedhof und in das Fridericianum geladen.

Aber bevor es zum „offenen Denkmal“ geht, sollte erst einmal der „offene Speicher“ besucht werden. Statt „fünf Parteien im Landtag“ gibt es dort „Sechs Fäuste für ein Halleluja“. Wer ballt zurzeit nicht die Fäuste angesichts Wetter-Krise, EURO-Krise oder Politik-Krise. Schön, dass der Speicher mit seinem Programm für Frustrationsabbau sorgt, denn die „sechs Fäuste“ gehören in der Box-Hochburg Schwerin im September 2011 nicht den einheimischen Kämpfern, sondern den Sachsen aus Leipzig von den „academixern“. Am 9. und 10. September haben diese ihre Auftritte im Speicher.

Corinne Hofmann stellt am 11. September ihr neues Buch „Afrika, meine Passion“ im Capitol vor und wird den schwarzen Kontinent aus persönlichem Blickwinkel präsentieren.

Einen Tag zuvor wird an ein trauriges Ereignis gedacht, das weit reichende Geschichte schrieb. – Am 11. September 2011 ist es 10 Jahre her, dass bei den Anschlägen auf das World Trade Center in New York und das Pentagon mehr als 3.000 Menschen umkamen. Wie das Team der Festspiele M-V mitteilte,  findet im Gedenken an die Opfer am Vorabend des 11.9., am 10. September, um 19.30 Uhr ein Konzert mit Daniel Hope, Musikern des New Yorker Ensembles ACJW (Academy of Carnegie Hall, The Juilliard School, and the Weill Music Institute) sowie Marius Nichiteanu (Viola), Niklas Schmidt (Violoncello) und Sophie Lücke (Kontrabass) im Schweriner Dom statt. Ein besonderes Konzert …

Besondere Anlässe im Mecklenburgischen Staatstheater Schwerin

Am 16. September hat die Oper von Judith Weir „Der blonde Eckbert“ ihre Premiere. Am 29. September wird zudem die Ausstellung „Theatermalerei“ in der Kassenhalle eröffnet und bereits am 30. September wird die Premiere zum Schauspiel „Ein Sommernachtstraum“ aufgeführt.

Und „theatralisch“ geht es weiter, denn das Theater feiert Ende September/Anfang Oktober ein Jubiläum: „125 Jahre Daniel-Bau am Alten Garten“. Am 2. Oktober wird zunächst der diesjährige Conrad Ekhof-Preis an die Ballett-Tänzerin Davina Kramer verliehen, am 3. Oktober folgt der Festakt zum Tag der Deutschen Einheit, am 5. Oktober ist die „Bühne frei für Gratulanten!“, am 6. Oktober werden „Theatergeschichte(n)“ dem Publikum nahe gebracht und am 7. und 8. Oktober dann die absoluten Highlights der Jubiläumswoche: eine Wagner-Gala der Mecklenburgischen Staatskapelle (7.10.) und ein Festakt zum Daniel-Bau vor 125 Jahren (8.10.).

Violinistin Mirjam Tschopp auf dem 2. Sinfoniekonzert

Im Oktober 2011 wird übrigens das zweite Sinfoniekonzert der Spielzeit 2011/12 gespielt – am 24., 25. und 26. Oktober. Als Solistin dabei ist auch die Eidgenossin Mirjam Tschopp, die seit 2005 schon einige Male in Schwerin war. Die sympathische und begnadete Künstlerin ist dabei eine leidenschaftliche Geigerin und Bratschistin, die auch ihre Lehrtätigkeit sehr mag. Mirjam Tschopp hatte ihr Solo-Debüt mit 13 Jahren, erfolgreiche Auftritte in aller Welt, erhielt unzählige Preise und ist seit 2007 Lehrbeauftragte für Violine und Viola am Tiroler Landeskonservatorium Innsbruck.

Aber: Wie viel Talent und wie viel Übung steckt in den Erfolgen? Kann man mit ungemeinem Ehrgeiz beim Unterricht “notfalls” ein wenig fehlendes Talent kompensieren? Empfindet Mirjam Tschopp gegenüber ihren Instrumenten mehr Leidenschaft oder mehr Liebe?

Hierzu die Schweizer Künstlerin: „Ein paar ganz schön knifflige Fragen … Nun: Es ist Liebe und Leidenschaft. Liebe ist, meinen Instrumenten Sorge zu tragen, sie zu pflegen und mich um sie zu kümmern, wenn es ihnen mal nicht gut geht. Und, da sie manchmal ganz schön wetterfühlig sein können, muss man ihnen mit Geduld und Verständnis begegnen.(Sie merken, ich spreche von ihnen, als wären es Wesen aus Fleisch und Blut!)

Leidenschaft besteht mehr zur Musik als zu den Instrumenten und ist die Essenz, die sein muss – wie sonst würde ich es schaffen, an einem wunderschön sonnigen Tag stundenlang und diszipliniert zu üben? – Ich denke, dass es eine ausgewogene Balance zwischen Talent und disziplinierter Arbeit braucht, um weit zu kommen. Talent, damit einem die Musik und das Spiel einfach fällt. Disziplin, um immer wieder den musikalischen Zusammenhängen und Bedeutungen wie auch Bewegungsabläufen auf den Grund zu gehen.

Als Lehrerin erlebe ich hautnah, was es heisst, wenn diese Balance nicht stimmt. Man kann mit viel Arbeit einiges an Talent kompensieren, aber die Selbstverständlichkeit und das Natürliche werden immer fehlen. Aber auch sehr talentierte Menschen ohne Disziplin kommen nicht weit: Sie treten oft in die Falle, dass sie vor lauter Leichtigkeit nie lernen, was arbeiten wirklich heisst …“

Auf dem 2. Sinfoniekonzert werden folgende Stücke gespielt: Boris Blacher: Pganini-Variationen op. 24, Sergej Prokofjew: erstes Violinkonzert D-Dur op. 19, Johannes Brahms erste Sinfonie c-Moll op. 68 / Dirigent ist Marc Piollet.

Weitere „kulturelle Leckerbissen“ in Schwerin

„Auf den Spuren des Herzogs Adolf Friedrich von Mecklenburg ins Innerste Afrikas 1907/1908“ wird in einem Vortrag der Urania am 13. September gewandelt.

Auf der Freilichtbühne Schwerin feiert die Kita gGmbH am 11.09. ihr zehnjähriges Bestehen.

In der Sport- und Kongreßhalle Schwerin finden vom 16. bis 18. September die Esoterik- und Naturheiltage statt. Am 1. Oktober wird die Ü30-Party ab 21.00 Uhr bestimmt ein Kracher. Und vom 7. bis 9. Oktober kann dann für die neue Liebe auf der Messe „Eigenheim und Handwerk“ 2011 ein neues Haus ausgesucht werden.  … Aber weit vordem können sich unverbesserliche Romantikerinnen und Romantiker bei der Hochzeitsmesse am 25.9. schon einmal richtig einkleiden.

Kabarettist Sebastian Schnoy besucht Schwerin und den Speicher am 17. September, dort wird auch Conny Bauer am 23.09. ein Konzert/eine Solo Performance geben. Die „Sommergäste“ bleiben im Staatlichen Museum auf jeden Fall noch bis 23. Oktober. Beim Honky Tonk-Festival am 30. September gibt es insbesondere in den Lokalitäten der Innenstadt beste handgemachte Musik. Knapp zwei Wochen vorher, am 17.September, ist wieder Zirkus-Time in Schwerin. Der „Mode-Zirkus“ im Schloßparkcenter vereint dabei „die High Society“ in und um SN.

Mathias Richling (1.10./Capitol), Otto (14.10./SuK) und Mario Barth (17. und 18.11./SuK) beehren die Landeshauptstadt. Was alle längst wussten, verrät dann der Barth(ige) Mario „Männer sind peinlich, Frauen manchmal auch.“

M. Michels

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