Highlight zum Jahresausklang: Die Winter-Universiade im Trentino

Auch Schwerin mit Universiade-Erfolgen seit 1993


Die 22. Olympischen Winterspiele und die 11. Paralympischen Winterspiele in Sotschi rücken immer näher. Genau 7 Wochen sind es noch bis deren Beginn. Ihre erste Auflage hatten die Spiele vor 90 Jahren in Chamonix, die seinerzeit noch den Titel einer „Internationalen Wintersportwoche“ hatten. Das kleine Chamonix war jedoch nicht nur deren Austragungsort – 36 Jahre später, im Jahr 1960, fand dort auch die erste Winter-Universiade (Weltspiele im Studentensport) statt. Und seit dem 11. Dezember 2013 (bis 21.12.) wird die bereits 26. Winter-Universiade, diesmal in der norditalienischen Provinz Trentino ausgetragen. Die richtige Einstimmung auf Sotschi…

Die erste Winter-Universiade 1960 in Chamonix

Zurückgeblickt: Vom 28. Februar bis 6. März 1960 wetteiferten 145 Athletinnen sowie Athleten aus 16 Ländern in fünf Sportarten/Disziplinen um Siege und Medaillen, wobei die französischen Gastgeberinnen bzw. Gastgeber am Ende mit 4 x Gold, 2 x Silber, 1 x Bronze vor der Sowjetunion mit 3 x Gold, 1 x Silber, 1 x Bronze das damalige Medaillen-Ranking gewannen.
Die Französin Marie-José Dusonchet war damals die „Gold-Marie“, die im alpinen Skisport die Abfahrt und die Kombination für sich entschied und dazu Silber im Slalom erkämpfte. Die Entscheidungen in den Skilanglauf-Staffeln der Damen und Herren waren hingegen eine Angelegenheit für die UdSSR. Und im Eiskunstlaufen brillierten vor 53 Jahren Alain Calmat (Frankreich) und Jitka Hlavackova (Tschechoslowakei).

Von Chamonix 1960 zum Trentino 2013

Bei der aktuellen Winter-Universiade wurden ebenfalls schon die ersten Champions ermittelt. Im Snowboard-Cross gab es bei den Studentinnen einen tschechischen Doppel-Erfolg durch Eva Samkova sowie Katerina Chourova vor der Polin Zuzanna Smykala. Bei den männlichen Vertretern sicherte sich in dieser Disziplin der Österreicher Hanno Douschan Gold vor dem Russen Nikolai Olyunin und dem Franzosen Leo Trespeuch. Die Eiskunstläufer und Ski-Langläufer wurden am 12. Dezember mit Medaillen beehrt.

Übrigens: Bei der letzten Winter-Universiade 2011 in Erzurum dominierte das russische Team mit 14 x Gold, 14 x Silber, 11 x Bronze und „Ähnliches“ wird auch für 2013 prognostiziert. Aber nicht immer stimmen Prognosen! Für Deutschland lautete die damalige Bilanz 3 x Gold, 3 x Silber, 1 x Bronze. Im Ski-Cross war vor zwei Jahren Christina Manhard die Beste. Im Snowboard-Cross gewann Konstantin Schad. Selina Jörg setzte sich hingegen mit dem Snowboard im Parallel-Riesenslalom durch. Das alles ist aber Historie.
Die Konkurrenz 2013 – mehr als 1700 studentische Sportlerinnen und Sportler aus 51 Ländern – ist hart. Zwar gibt es 79 Entscheidungen in 12 Disziplinen, aber Russen, Koreaner, Ukrainer, Japaner oder Amerikaner sind ja bekanntlich auch im Sport alles andere als bescheiden und wollen ebenfalls im Winter ihren „Platz an der Sonne“ im Medaillenspiegel.

Erfolge für MV

Mecklenburg-Vorpommern durfte auch schon über Edelmetall bei Universiaden jubeln – allerdings im Sommer: In Buffalo 1993 gab es Silber für Siebenkämpferin Birgit Gautzsch (Schweriner SC),  Silber auch für Speerwerferin Tanja Damaske, die von 1985 bis 1989 für den SC Traktor Schwerin und von 1990 bis 1992 für den Schweriner Sportclub startete, und Bronze für die Rostocker Wasserspringerin Silke Krüger (vom Drei-Meter-Brett).

In Fukuoka 1995 waren es wieder die Rostocker Wasserspringerinnen, die für Medaillen „Made in M-V“ sorgten. Dörte Lindner siegte vom Ein-Meter-Brett vor Silke Krüger. Silke belegte erneut, wie schon 1993, den dritten Platz vom Drei-Meter-Brett. Zusammen erkämpften beide zusätzlich Gold mit dem deutschen Studentinnen-Team.

Der gebürtige Schweriner Marco Liefke feierte 1999 auf Mallorca seinen größten internationalen Erfolg. Der Volleyball-Spieler gewann mit der deutschen Auswahl Gold vor Japan und Spanien. Zwei Jahre später, bei den Hochschulmeisterschaften in Peking, holten ein Wasserspringer aus Rostock und eine Siebenkämpferin aus Neubrandenburg Edelmetall für M-V. Stefan Ahrens wurde Dritter im Synchronspringen (zusammen mit Tobias Schellenberg) und Sonja Kesselschläger schaffte Platz drei. In Izmir 2005 erreichte der Schweriner Basketballspieler Lars Grübler mit dem deutschen Team einen Achtungserfolg – mit Rang fünf.

Sehr gute Platzierungen erreichte ebenfalls der Rostocker Wasserspringer Frank Sander im Jahr 2007 in Bangkok. Die frühere Athletin des 1. LAV Rostock – Jonna Tilgner – errang dagegen sowohl in der Theiländischen Hauptstadt als auch in Belgrad 2009 jeweils Podest-Ränge. 2007 lief Jonna zu Bronze über die 400 Meter Hürden und 2009 konnte sie in der gleichen Disziplin sogar Silber erringen.
In Shenzhen 2011 wurde die Rostockerin Antje Mahn ausgezeichnete Fünfte im 10 Kilometer-Langstrecken-Schwimmen.
 
Marko Michels


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