Hohes Unfallrisiko für Motorradfahrer

Polizei kontrolliert ab 1. Juli motorisierte Zweiradfahrer

Das Risiko, bei einem Verkehrsunfall getötet oder verletzt zu werden, ist als Fahrer eines Motorrades bzw. als Sozius im Verhältnis zu Autofahrern circa neunmal höher. Betrachtet man nur die tödlichen Unfälle ist das Risiko für Motorradfahrer sogar um ein 14-faches höher. Die Bilanz für den Zuständigkeitsbereich der Polizeidirektion Schwerin zeigt, dass bei 235 Straßenverkehrsunfällen im Jahr 2009, an denen motorisierte Zweiradfahrer beteiligt waren, insgesamt 6 Kradfahrer bzw. deren Mitfahrer getötet, 83 schwerverletzt und 144 weitere leichtverletzt wurden. Demzufolge war fast jeder registrierte Krad- oder Mopedunfall auch ein Unfall mit Personenschaden. Dabei ist es völlig unerheblich, wer den Verkehrsunfall verursacht hat. Mit den schwersten Unfallfolgen haben in der Regel immer die motorisierten Zweiradfahrer zu rechnen. Physikalisch gesehen liegt das in erster Linie an der fehlenden schützenden Hülle. Die auftretende Energie bei einem Aufprall wirkt somit im hohen Maße direkt auf den Fahrer bzw. Sozius. „Leider fährt dieses Grundwissen nicht in den Köpfen aller Kradfahrer mit“, so der Leiter der Polizeidirektion Schwerin, Knut Abramowski. „Deutlich überhöhte Geschwindigkeit und riskante Kurvenfahrten hatten in der Vergangenheit nicht selten zu Unfällen  mit katastrophalen Folgen geführt“, so der Leitende Polizeidirektor weiter. Aus diesem Grund wird die Polizei bei ihren Kontrollen vornehmlich die Einhaltung der Geschwindigkeiten überwachen. Aber auch Überholverstöße und der technische Zustand der Maschinen stehen im Kontrollfokus. Ziel der Kontrollen ist es, die Motorroller- und Motorradfahrer auf ihre besondere Situation und Pflichten im Straßenverkehr hinzuweisen. „Wir müssen den motorisierten Zweiradfahrern bewusst machen, dass sie durch vorausschauende und defensive Fahrweise folgenschwere Verkehrsunfälle selbst verhindern können“, so Knut Abramowski, der in diesem Zusammenhang auch die Autofahrer zu mehr Rücksicht gegenüber den Motorradfahrern auffordert. Immerhin wurden auf den Straßen Westmecklenburgs im letzten Jahr rund 20 Prozent aller Motorradunfälle durch Autofahrer verursacht. „Hier“, so der Behördenleiter, „sind die Autofahrer in die Pflicht genommen, ein Höchstmaß an Verantwortungsbewusstsein und gegenseitige Rücksichtnahme an den Tag zu legen.“
Neben dem Kontrollschwerpunkt motorisierter Zweiradfahrer wird die Polizei im Juli auch den Reisebusverkehr auf den Autobahnen im Zuständigkeitsbereich kontrollieren. Hier wird ein besonderes Augenmerk auf den technischen Zustand der Fahrzeuge und auf die Einhaltung der Lenk- und Ruhezeiten bei den Busfahrern gelegt.
Bei der Auftaktkontrolle am 01. Juli kommen mehr als 80 Polizeibeamte zum Einsatz.

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