Holocaustgedenktag am 27. Januar

Gedenkkonzert für die Opfer des Nationalsozialismus mit Preisträgern des Wettbewerbs „Verfemte Musik“ im Brigitte Feldtmann-Saal des Konservatoriums Schwerin

Zum Holocaustgedenktag am Donnerstag, dem 27. Januar wird der Landesverband Jeuensses Musicales Mecklenburg-Vorpommern in Kooperation mit dem Konservatorium Schwerin und der Hans Kauffmann-Stiftung  um 19.00 Uhr ein Konzert für die Opfer des Holocausts veranstalten.

Ehrengast ist Esther Bauer, geboren 1925 in Hamburg und Überlebende des Ghettos Theresienstadt und des Konzentrationslagers Auschwitz Birkenau. Esther Bauer war 17 Jahre alt als sie 1942 nach Theresienstadt deportiert wurde. Mit ihr im Deportations-Zug saßen die letzten Schülern der Jüdischen Schule in der Carolinenstraße, ihr Vater (der Schulleiter Dr. Alberto Jonas), ihre Mutter (die Ärztin Dr. Marie Jonas) und weitere Lehrkräfte mit Familien. Außer Esther, die nach Theresienstadt weiter nach Auschwitz Birkenau gebracht wurde, hat kaum jemand diesen Transport überlebt. Heute lebt Esther Bauer seit langem in New York. Immer wieder kommt sie mit jungen Menschen zusammen, um von ihrer Geschichte zu erzählen.

In Schwerin wird Esther Bauer mit Schülern in der Freien Waldorfschule Schwerin und am Gymnasium Friedericianum sprechen, sowie mit Jugendlichen Teilnehmern des Xenos Projekts der Evangelischen Jugend. Auch im Konzert am 27. Januar wird sie von ihren Erlebnissen sprechen und es werden Sequenzen aus dem Propagandafilm „Theresienstadt – ein Dokumentarfilm aus dem jüdischen Siedlungsgebiet“ von Kurt Gerron gezeigt, besser bekannt als „Der Führer schenkt den Juden eine Stadt”. Das Zeitzeugengespräch wird von Volker Ahmels, Direktor des Konservatoriums und Leiter des Projekts „Verfemte Musik“ moderiert.

Im Konzert werden Werke verfemter Komponisten zur Aufführung kommen, interpretiert von Preisträgern des Wettbewerbs „Verfemte Musik“ 2010 und von Schülern des Konservatoriums Schwerin. Das detaillierte Programm ist dieser Pressemitteilung beigefügt.
Der Eintritt ist frei.

Am Vormittag findet eine Gedenkstunde für die Opfer des Holocausts im Landtag Mecklenburg-Vorpommern statt, zu dem Esther Bauer ebenfalls als Ehrengast eingeladen ist. Das musikalische Rahmenprogramm wird gestaltet von den Preisträgern des im Rahmen des Wettbewerbs „Verfemte Musik“ vergebenen Sonderpreises der Landtagspräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern.

Programm

Zikmund Schul (1916–1944) – Anne Sophie Layritz (Violine), Juliane Wiedersberg (Violoncello) Schülerinnen des Konservatoriums

Alexandre Tansman (1897–1986) – Variations sur un thème de Scriabine – Anne Haasch (Gitarre) – Preisträgerin der Hans Kauffmann-Stiftung

Mario Castelnuovo-Tedesco (1895–1968) – aus „24 Caprichos de Goya“ op. 195 „Porque fue sensible“

Viktor Ullmann (1998–1944) – aus Liederbuch des Hafis “Betrunken” – Johannes Matschoß(Bariton) Schüler des Konservatoriums, Christiane Möckel (Klavier)

PAUSE
Zeitzeugengespräch Esther Bauer, New York City (geb. 1925 in Hamburg), Moderation: Volker Ahmels

Roberto Gerhard (1896 – 1970) – Fantasia – Anne Haasch (Gitarre)

Felicitas Kukuck (1914 – 2001) – „Die Lerche“ Musik für Flöte aus dem Märchen „Das Gänseblümchen“ von Hans Christian Andersen – Leona Rötzsch (Querflöte) Sonderpreis der Landtagspräsidentin MV

Paul Hindemith (1895 – 1963) – Fantasie/Introduktion – Sander Stuart (Viola), Anne-Lynn Stuart (Klavier) Sonderpreis der Landtagspräsidentin MV

Darius Milhaud (1892 – 1974) – Scaramouche – Sabina Egea Sobral (Saxophon), Jung-Youn Kum (Klavier) Sonderpreis der Landtagspräsidentin MV

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