IHK-Ausbildungsumfrage 2009

Im Februar 2009 hat die IHK-Organisation ihre bereits traditionelle Ausbildungsumfrage durchgeführt. Knapp 14.000 Unternehmen haben sich bundesweit an der Umfrage beteiligt. Das wichtigste Ergebnis ist: Das Ausbildungsengagement bleibt konstant! Über 83 Prozent der Unternehmen beabsichtigen ihr Ausbildungsengagement auf dem Niveau von 2008 beizubehalten oder auszubauen. Nur 16,7 Prozent will für das kommende Ausbildungsjahr die
Anzahl der Ausbildungsplätze reduzieren. Dabei spielt die Sicherung der künftigen Fachkräfte eine große Rolle.
Nicht alle Ausbildungsplätze konnten 2008 besetzt werden `Die Anzahl der Schulabgänger war im Sommer 2008 letztmalig hoch. Trotzdem konnten nicht alle betrieblichen Ausbildungsplätze besetzt werden. Über 45 Prozent der Unternehmen äußerten dieses Problem. Dabei lagen die Ursachen in erster Linie darin, dass oft keine geeigneten Bewerbungen vorlagen.
Bedenklich ist vor allem, dass knapp 28 Prozent betonten, dass Ausbildungsstellen vom Auszubildenden nicht angetreten wurden,` betonte Peter Todt, Leiter des Geschäftsbereiches Aus- und Weiterbildung der IHK zu Schwerin.
Demografische Entwicklung zeigt Wirkung
Viele Betriebe verwiesen darauf, dass die demografische Entwicklung bereits deutliche Wirkungen auf die Berufsausbildung hat. Über 60 Prozent verzeichneten bereits erheblich weniger Bewerber als in den Vorjahren. Diese Tendenz führt zu einem verstärkten Fachkräftebedarf, der durch die Unternehmen als erstes direkt auf dem Arbeitsmarkt gedeckt werden soll und als zweites durch die innerbetriebliche Weiterbildung.

Ausbildungsmarketing ist wichtig
Fast 80 Prozent der Ausbildungsunternehmen melden ihre Ausbildungsstellen der Agentur für Arbeit. Darüber hinaus werden verstärkt die Möglichkeiten des Internet (67%) und die direkte Hilfe der IHK zu Schwerin (52%) genutzt. Dies geschieht durch die Online-Lehrstellen-Börse sowie die unmittelbare Betreuung im Rahmen des Projektes `Passgenaue Vermittlung`.

Ausbildungshemmnisse bleiben
`Auch in der aktuellen Befragung äußern die Ausbildungsunternehmen, dass die mangelnde Ausbildungsreife der Schulabgänger das Ausbildungshemmnis Nummer 1 ist (72%). Mit deutlichem Abstand kommt dann die unsichere wirtschaftliche Perspektive (18%) sowie die Aussage, dass Auszubildende nicht nach der Berufsausbildung übernommen werden können (20%),` so Todt weiter. `Hauptmängel sind nach wie vor die geringe Belastbarkeit der Jugendlichen (53%), fehlende elementare Rechenfertigkeiten (53%) sowie ein unzureichendes mündliches sowie schriftliches Ausdrucksvermögen (52%).
Dies wurde auch in der Beantwortung der Frage nach den geeigneten Maßnahmen zur Erhöhung der Anzahl der Ausbildungsplätze bestätigt. Über 67 Prozent forderten eine bessere schulische Vorbildung der Bewerber. Erst mit einem deutlichen Abstand kamen dann mit knapp 53% finanzielle und steuerliche Anreize.`

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