Die Debatte um Kürzungspläne des Landes für das Mecklenburgische Staatstheater um eine Million Euro ab dem kommenden Jahr spielt nach Ansicht der Industrie- und Handelskammer zu Schwerin (IHK) eine für das gesamte Land MV nachhaltige Rolle.
Kultur ist ein wichtiger Standortfaktor und gerade für touristisch ausgerichtete Regionen von grundlegender Bedeutung. Die Attraktivität eines Standortes hängt für Unternehmerinnen und Unternehmer auch von der Kultur ab, unterstreicht die IHK.
´Natürlich können wir nachvollziehen, dass angesichts der extrem angespannten Haushaltslage auch die öffentliche Kulturförderung unter Rechtfertigungsdruck gerät´, schätzt Ulrich Unger, amtierender Hauptgeschäftsführer der Schweriner IHK, ein. Dennoch belegten Untersuchungen, dass neben dem Bedarf an ausreichend qualifizierten Arbeitskräften und sogenannten ´harten´ Wirtschaftsfaktoren auch das Image einer Region für Unternehmensentscheidungen von zentraler Bedeutung ist.
´Freizeit und Kultur prägen eine Stadt zunehmend. Untersuchungen von Berlin belegen zudem, dass den Dienstleistungsunternehmen Kultur als Wirtschaftsfaktor noch wichtiger ist als der Industrie´, so Unger. Allein in der Stadt Schwerin agieren laut IHK mehr als 4.200 gewerbliche Dienstleistungsunternehmen. Vor diesem Hintergrund sieht die IHK sowohl das Land als auch die Gebietskörperschaften der Region Mecklenburg-Schwerin, gemeinsam in der Pflicht, sich für den Erhalt von Kunst und Kultur und insbesondere solcher Magneten wie dem Staatstheater in der Landeshauptstadt weiter intensiv einzusetzen.
´Wirtschaft und Kultur gehören eng zusammen´, unterstreicht der Schweriner IHK-Chef, ´aber Sponsoring allein reicht nicht aus´. Vielmehr komme es darauf an, das in der Region vorhandene Potenzial , insbesondere auch im Bereich des Städtetourismus zu nutzen. Nicht zuletzt wird angesichts der gegenwärtigen Bundesgartenschau und der Schlossfestspiele deutlich, welche Wirkungen attraktive Veranstaltungen haben. ´Kulturelle Ereignisse lösen touristische Besucherströme aus, auf die wir gerade in der städtebaulich attraktiven Stadt Schwerin mit weit mehr touristischem Potenzial nicht verzichten können´, so Unger abschließend.