IHK zu Schwerin: WEMAG-Verkauf könnte sich positiv auf Strommarkt auswirken

Das Stromgeschäft des westmecklenburgischen Regionalversorgers WEMAG AG wird voraussichtlich zum 1. Januar 2010 zu 100 Prozent vom kommunalen Anteilseignerverband der WEMAG, bestehend aus 268 Kommunen der Länder Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg, übernommen.
Bereits 20 Prozent hält der Verband heute. Die anderen 80 Prozent gehören bisher dem schwedischen Konzern Vattenfall. Mit einer endgültige Entscheidung zur Übernahme dieser Vattenfall-Anteile ist Anfang Oktober durch die im Zweckverband vertretenen 268 Bürgermeister zu rechnen. Neben der Zustimmung der Mitglieder des Kommunalen Anteilseignerverbandes, der kommunalen Aufsicht sowie der Aufsichtsräte von Vattenfall bedarf es auch der Meldung beim Bundeskartellamt.

Nach Ansicht der Schweriner IHK ist es unter den gegenwärtigen besonderen Umständen zu begrüßen, wenn die WEMAG als kommunales Unternehmen mit einem zu 25 Prozent beteiligten strategischen Partner zukünftig für die Versorgungssicherheit mit Elektroenergie in Westmecklenburg verantwortlich ist. Mit dieser Lösung würde dem derzeit durch die Konzerne E.on, RWE, EnBW und Vattenfall überregional dominierten Strommarkt ein weiterer alternativer Anbieter entgegen stehen. In den letzten Jahren befanden sich fast die Hälfte der 700 bundesdeutschen Stadtwerke nicht mehr in öffentlicher Hand sondern gehörten oftmals dem beschriebenen Oligopol der vier großen Energieversorgungsunternehmen mehrheitlich an.

Mit dem Bekenntnis zur WEMAG würde nach Einschätzung der Schweriner IHK auch eine Entscheidung für ein regional tief verwurzeltes Unternehmen mit einer hohen Kernkompetenz getroffen werden. Rund 500 Arbeitsplätze und etwa 50 Ausbildungsverträge würden so langfristig gesichert. Darüber hinaus wäre eine Ausgründung des Leitungsnetzes nicht mehr möglich.

Die IHK appelliert bereits an die „neue WEMAG“, ihre mögliche zukünftige Marktstellung zum Vorteil der Verbraucher zu nutzen und wettbewerbsfähige Preise auch an die Unternehmen weiterzugeben.

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