Im Blick: Die Festspiele Mecklenburg-Vorpommern 2013

Sieben Konzerte auch in Schwerin

Noch dominieren draußen Schnee und Eis. Wer denkt da schon an „Open Air“-Konzerte mit „Summer-Feeling“ …? In der Tat gibt es aber schon einige, die das tun. Und diese denken nicht nur daran, sondern bereiten sie auch intensiv vor. Zu diesen Enthusiasten gehören auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Teams der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern, die kürzlich das Programm der Saison 2013 vorstellten, das – wie schon 2012 – unter dem Motto „Unerhörtes entdecken“ steht. Vom 15. Juni bis zum 14. September heißt es „Konzerte pur“ in ganz M-V – 115 Konzerte an 79 Spielstätten werden den dem interessierten Publikum geboten.

Preisträger in Residence ist 2013 Matthias Schorn, ein Meister an der Klarinette. Ansonsten zeigen die Festspiele M-V 2013 auch viel künstlerische Frauen-Power – mit Sol Gabetta, Daniela Koch, Annette sowie Katrin Dasch, Marie-Elisabeth Hecker oder Julia Fischer. Aber auch die musikalischen Herren präsentieren wieder ihr Können, allen voran Daniel Hope.

Nachgefragt bei Ilka von Bodungen, der Leiterin der Medien- und Öffentlichkeitsarbeit der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern, über den „künstlerisch-organisatorischen“ Stand der Dinge

„Schwerin ist ein fester Punkt auf der Festspiel-Landkarte …“

Frage: Vier Monate vor dem Start der Saison 2013. Wie ist bei Ihnen das „konzertierte Feeling“?

Ilka von Bodungen: Was, noch vier Monate? Für uns fühlt es sich an, als stünde die Saison direkt vor der Tür! Aber das hat wahrscheinlich auch mit der Vorfreude auf die sensationelle Saison zu tun, die wir bereits auf Hochtouren vorbereiten. Wirklich vor der Tür steht allerdings der „Festspielfrühling Rügen“! Nach dem großen Erfolg im letzten Jahr findet dieses kleine, feine Kammermusikfestival in diesem Jahr zum zweiten Mal statt, vom 15. bis 24. März auf der ganzen Insel, mit 13 Konzerten und einem spannenden Begleitprogramm zum Komponisten Johannes Brahms.

Frage: Was zeichnet die Festspiel-Saison 2013 aus? Was ist das Markante, das Besondere in diesem Jahr?

Ilka von Bodungen: Mit unserem „Preisträger in Residence“, dem österreichischen Klarinettisten Matthias Schorn, und unserem Künstlerischen Direktor Daniel Hope haben wir zwei sehr markante Persönlichkeiten dabei, die nicht nur herausragende Musiker sind, sondern auch begeisterte und überzeugende Grenzüberschreiter und Musikvermittler. Die Beiden bringen sehr viel Spannendes mit – von hochkarätiger Kammermusik mit klassischen und Jazz-Musikern aus aller Welt über Volksmusik mit internationalen Spitzenensembles und Vivaldis „Vier Jahreszeiten“ in einer neuen Synthesizer-Version von Max Richter bis hin zu den Wiener Philharmonikern, die das erste Mal in MV und wahrscheinlich auch erstmalig in einer Reithalle spielen.

Da wird unser Motto mal wieder voll erfüllt: Es gibt jede Menge „Unerhörtes zu entdecken“. Dazu gehören natürlich auch wie in jedem Jahr viel versprechende Nachwuchstalente, neue Spielstätten und vieles mehr.

Frage: Was zeichnet den diesjährigen „Preisträger in Residence“, Matthias Schorn, aus Ihrer Sicht aus?

Ilka von Bodungen: Matthias Schorn ist zum einen ein hervorragender Klarinettist, was man schon daran sieht, dass er Soloklarinettist bei den Wiener Philharmonikern ist. Er ist aber auch von ganzem Herzen „Musikant“, wie er es selber nennt. Bei der Musik kennt er keine Genre-Grenzen.

Und das wird er dem Publikum auch zeigen, zum Beispiel mit seiner Reihe „Schorny spielt“ auf: Bei drei Konzerten in Schwerin, Loitz und Pasewalk beweist er mit Volksmusikensembles aus MV, Österreich und aller Welt, dass Volksmusik nichts mit Musikantenstadl zu tun hat, sondern die Grundlage all unserer Musik ist. Darüber hinaus ist er als Solist mit großen Orchestern, als Kammermusiker im Kreis seiner musikalischen Freunde und sogar als Dirigent eines Kammerensembles zu erleben.

Frage: 2013 gibt es auch wieder einen „Sommercampus“. Was verbirgt sich eigentlich dahinter?

Ilka von Bodungen: Der „Sommercampus“ ist eine langjährige Kooperation mit der Hochschule für Musik und Theater Rostock (HMT): Die Studenten der Internationalen Meisterkurse, die im Sommer an der HMT stattfinden, bekommen die einzigartige Gelegenheit mit einem professionellen Orchester – der Polnischen Kammerphilharmonie und ihrem charismatischen Dirigenten Wojciech Rajski zu proben und aufzutreten – bei den „Sommercampus on tour“-Konzerten in Rostock, Wismar und Teterow und auch beim Abschlusskonzert im Katharinensaal der HMT. Außerdem sind auch die Dozenten zu hören.

Bei der Eröffnung kommt das Orchester traditionell mit herausragenden jungen Künstlern zusammen, die die Festspiele MV für die „Junge Elite“ ausgewählt haben.

Frage: Die Festspiele machen 2013 mit sieben Konzerten auch wieder in Schwerin Station. Welche Bedeutung hat der Festspiel-Standort Schwerin im Terminkalender der Festspiele?

Ilka von Bodungen: Schwerin ist ja der feste Standort für die Festspiele MV. Hier haben wir unser Büro und von hier aus organisieren wir alles. Darüber hinaus ist es auch ein fester Punkt auf der Festspiel-Landkarte – in diesem Jahr mit sieben Konzerten.

Das liegt einerseits an dem sehr interessierten und begeisterungsfähigen Publikum und andererseits an der Vielfalt der Spielstätten. Dieses Jahr sind wir zum Beispiel wieder in der Schelf- und in der frisch sanierten Schlosskirche. Wir entdecken aber auch immer wieder Neues: In diesem Jahr sind zum Beispiel das Offizierskasino, ein Schiff der „Weißen Flotte“ und das E-Werk ganz neu dabei. Dass die Schweriner große Lust haben, „Unerhörtes zu entdecken“ merken wir schon jetzt an der großen Karten-Nachfrage.

Vielen Dank und maximale Erfolge mit den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern 2013 …

Die Fragen stellte Marko Michels.

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