Im Blickfeld: Der Fünf-Seen-Lauf in Schwerin

Am 3. Juli werden wieder Sieger und Platzierte gefeiert…
Mehr als ein Vierteljahrhundert gibt es den Fünf-Seen-Lauf und noch etwas jünger ist Jana Kiesendahl, das 24jährige Lauf-Ass aus Rostock.

Am 3. Juli 2010 ab 9.30 Uhr – zwischen Jugendsportspielen M-V in Schwerin, 20. Geburtstag der Kanurenn-Gemeinschaft in Schwerin, Schlossfestspielen und Fußball-WM-Public Viewing – heißt es wieder „Auf die Plätze! Fertig! Los!“. Vom Bertha-Klingberg-Platz am Schlossgarten „geht“ es dann laufend zum Ziel am Lankower See.

Mit dabei und das auch aussichtsreich ist die 24 jährige Informatik-Studentin Jana Kiesendahl aus Rostock.

„Laufen ist meine Leidenschaft!“

Frage: Seit vier Jahren bis Du laufend unterwegs. Was bedeutet für Dich der Laufsport? Mehr Ausgleich zum Studium oder doch auch Leistungsorientierung?

JFünf-Seen-Lauf 2009ana Kiesendahl: Laufen war eigentlich schon immer „mein Ding“, auch als ich noch Short Track als Leistungssport betrieben habe. Irgendwann „funktionierte“ dann die intensive Zweifachbelastung Leistungssport und Studium nicht mehr, entschied mich für die Studien, konnte aber auch nicht ruhig bleiben und begann bald, mit meinem Bruder regelmäßig zu laufen. Zusammen mit meinem Vater, aus dem mittlerweile auch ein echter „Runner“ geworden ist, bestreiten wir seitdem viele Läufe in der Region. Es sind aber nicht nur die Wettkämpfe und das Laufen selber, die mich motivieren dabei zu bleiben, sondern auch das Zusammensein mit Gleichgesinnten. Ich habe durch den Laufsport so viele neue Freunde gefunden, sogar den „Mann meines Herzens“, Mathias Ahrenberg, den Gewinner der 30 Kilometer vom Fünf-Seen-Lauf der letzten beiden Jahre. Es ist einfach immer wieder schön, wie herzlich und unkompliziert die Läufer sind. Irgendwie schon wie eine große Familie… Für mich ist das Laufen mehr Leidenschaft als leistungsorientiertes Training. Zwar nehme ich immer wieder gerne neue Herausforderungen an, wie zum Beispiel den Marathon „zu packen“, und versuche auch mich stetig zu verbessern… Das Wichtigste ist mir dennoch, dass es mir Spaß macht… Und den habe ich!

Frage: Vorher warst Du Short Trackerin beim ESV Turbine Rostock, dem Heimatverein der Winter-Olympioniken Aika Klein oder Arian Nachbar – nur zwei Beispiele von vielen. Was war für Dich das Reizvolle am Short-Track?

Jana Kiesendahl: Short Track ist eine sehr rasante Sportart, eigentlich ganz anders als der Langstreckenlauf. Das Reizvolle ist für mich natürlich, wie wohl bei allen Short Trackern, die Geschwindigkeit mit der man über das Eis fegt. Ich habe aber auch besonders die Abwechslung im Training geschätzt. Im Winter waren wir zwar meist auf dem Eis zu Hause, aber im Sommer gab es das volle Programm: Sprints, Intervalle auf der Tartanbahn, Wald- und Strandläufe, Kraft trainieren, Rennrad fahren, skaten und manchmal sogar Fußball spielen! Somit wurde es selbst nach zwölf Jahren mit bis zu neun Trainingseinheiten pro Woche nie langweilig. Nach dem Abitur fehlte mir aber leider, wie angesprochen, die Zeit, den Leistungssport weiter zu betreiben.

Frage: Aber nun bist Du ambitionierte Läuferin, Mitglied beim SV Post Telekom Schwerin und konntest schon einige Pokale/ Medaillen gewinnen. Welcher Erfolg war der bislang schönste? Welcher der bislang anstrengendste? Und welche bisherige Laufstrecke war für Dich die attraktivste?

Jana Kiesendahl: Mein größter Erfolg, über den ich mich am meisten gefreut habe, ist mein „Triumph“ beim Krakower Mittsommernachtslauf über die 30 Kilometer vor zwei Wochen. Obwohl ich mich erst im Laufe der Woche spontan zu dem Wettkampf, der für mich ebenfalls eine Vorbereitung auf den Fünf-Seen-Lauf war, entschlossen hatte, lief alles viel besser als erwartet. Ich lief mein Rennen vom Tempo her optimal und erreichte mit 2 Stunden und 31 Minuten eine Zeit und eine Platzierung – zweitbeste Frau/ Erste in der Altersklasse – die ich so nicht erwartet hatte. Auf die beiden Pokale, die es dafür gab, bin ich somit besonders stolz! Die anstrengendsten Läufe waren für mich eindeutig der „Run&Skate-Marathon“ bei der Rostocker Marathon-Nacht im letzten Jahr und der diesjährige Hamburg Marathon. Beides endete für mich im Sanizelt. Beim Marathon war das – leider, leider – schon bei Kilometer 40 der Fall und nicht erst im Ziel. Die attraktivste Laufstrecke hat für mich eindeutig der Schweriner Fünf-Seen-Lauf, den ich letztes Jahr zum ersten Mal über die 15 Kilometer bestritt. Es macht einfach Spaß, durch die Schweriner Seenlandschaft zu laufen, und auch die Zuschauer an der Laufstrecke sind einfach toll. Einige haben sogar eigene Getränkestationen aufgebaut oder haben die Läufer mit Wasser aus ihren Gartenschläuchen erfrischt. Das war echt motivierend.

Frage: Wie sieht für Dich Dein Tagesablauf aus – erst Studium dann Training und dann Hobbys oder doch umgekehrt?

Jana Kiesendahl: Das halte ich ganz nach dem Motto: Erst die Arbeit dann das Vergnügen! Im Moment mache ich ja ein Praktikumssemester, bei dem ich einen ganz normalen Arbeitstag habe. Das heißt: Zunächst arbeite ich und abends geht es dann meistens zum Laufen, aber auch nur vier- bis fünfmal in der Woche.
Und: Laufen ist letztendlich ja mein Hobby – und der Lauftreff der Ort, an dem ich meine Freunde treffe.

Frage: Am Samstag wirst Du beim Fünf-Seen-Lauf starten. Was sind dort Deine Ziele? Wie ist Deine Meinung zur Strecke?

Jana Kiesendahl: Ursprünglich war mein Ziel, meine Zeit von Krakow über die 30 Kilometer zu verbessern und auch meine Altersklasse zu gewinnen. Mittlerweile bin ich durch die Temperatur-Prognosen für den Fünf-Seen-Lauf, bis zu 33 Grad und mehr, davon abgerückt. Ich möchte vor allem gesund ins Ziel kommen. Die 30 Kilometer bin ich erst vor ein paar Monaten in meiner Marathon-Vorbereitung schon einmal abgelaufen. Ich finde, dass es eine wunderschöne Strecke durch die Natur ist, die es – durch die Lankower Berge am Ende – natürlich auch noch ordentlich in sich hat. Ich hoffe nun, dass ich die Hitze am Samstag einigermaßen verkrafte und gut ins Ziel komme!

Dann weiterhin maximale Erfolge im Laufsport, insbesondere aktuell beim Fünf-Seen-Lauf in Schwerin, und im Studium!

Marko Michels

Foto: Jana Kiesendahl in Aktion. (Jana Kiesendahl/privat)

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