Im Blickfeld: Die Schlossfestspiele in Schwerin 2014

„Open Air“-Saison in der Landeshauptstadt mit „Romeo und Julia“ sowie „Nabucco“


„Alles neu macht der Mai…“ Diese alte „Volksweisheit“ gilt tatsächlich. Das heißt aber nicht, dass auf Bewährtes verzichtet werden muss. Am ersten Mai-Wochenende wurde der beliebte Schweriner Garten- und Kultursommer unter anderem mit der „Klangwelle“ eröffnet. Dann folgte das 24. Filmkunstfest M-V in Schwerin, wobei die wichtigsten Preise Hanna Schygulla („Goldener Ochse“), der Film „Risse im Beton“ von Umut Dag („Fliegender Ochse“) und Murathan Muslu (Bester Darsteller) erhielten. Auch die Festspiele M-V werden bald wieder in der Landeshauptstadt Station machen. Das erste Konzert findet dabei am 10. Juli in der Schweriner Schelfkirche statt: ein Konzert zur Thematik „Preisträger-Projekt“ mit Igor Levit, Viviane Hagner und Daniel Müller-Schott.

Zuvor wird übrigens die „Open Air“-Saison des Mecklenburgischen Staatstheaters eröffnet. Und da gibt es in diesem Jahr wieder zwei berühmte Werke, die zwischen Mai und August aufgeführt werden. Einerseits Shakespeares „Romeo und Julia“ im Dominnenhof (vom 21. Mai bis 13. Juli) – unter anderem mit den beiden jungen Darstellern Caroline Wybranietz und Simon Jensen, die seit 2012 bzw. 2013 Mitglieder des Schweriner Theater-Ensembles sind. Andererseits, im Rahmen der Schweriner Schlossfestspiele, die Freiheits-Oper „Nabucco“ von Giuseppe Verdi auf dem Alten Garten. Premiere ist am 27. Juni, Abschlussaufführung am 3. August.

Wer sich erinnert: bereits vor 13 Jahren wurde „Nabucco“ auf dem Alten Garten gezeigt. Allerdings offenbahrt ja bekanntlich jede neue Inszenierung auch neue künstlerische Facetten. Man darf also gespannt sein. Aber sicherlich werden die kommenden 23 Vorstellungen der berühmten Verdi-Oper wieder viel positive Resonanz erhalten. Schließlich sind die Schlossfestspiele seit ihrer Premiere 1993 mit Marlowe`s „Faust“ im Schlosshof nicht mehr aus dem Kulturkalender in Schwerin und ganz M-V nicht mehr wegzudenken.

Was die Besucher der Schlossfestspiele noch erwartet, das verriet Franziska Pergande, Pressereferentin am Mecklenburgischen Staatstheater, im Interview mit Marko Michels.

„Nabucco“ bildet den Auftakt zu einem Verdi-Zyklus …“

Marko Michels: In neun Tagen beginnt die „Open Air“-Saison am Mecklenburgischen Staatstheater in Schwerin. Wie ist der Stand der Vorbereitungen auf „Romeo und Julia“ sowie auf „Nabucco“?

Franziska Pergande: Die Vorbereitungen für beide Inszenierungen sind in vollem Gang. Für „Romeo und Julia“ beginnt die „heiße“ Endprobenphase, denn nächste Woche ist Premiere. Für „Nabucco“ ist nächste Woche Probenstart. Sobald das Wetter es zulässt, wird unter freiem Himmel geprobt.

MM: „Nabucco“ gab es im Rahmen der Schlossfestspiele 2001 schon. Ohne etwas vorher zu „verraten“: Was werden die prägnantesten „Neuerungen“ 2014 sein?

FP: Das Inszenierungskonzept zu „Nabucco“ stellt das künstlerische Team Ende Mai auf unserer Pressekonferenz vor. Wie man im Modell sieht, wird das Bühnenbild, das Romaine Fauchére entworfen hat, sehr beeindruckend sein. Georg Rootering, der bereits für das Große Haus erfolgreich inszeniert hat, führt zum ersten Mal Regie bei den Schlossfestspielen Schwerin. Unser amtierender Generalmusikdirektor Daniel Huppert, der im Vorjahr bereits für die musikalische Leitung der Schlossfestspiele verantwortlich war, wird zum ersten Mal die Verdi-Oper mit der Mecklenburgischen Staatskapelle Schwerin zur Aufführung bringen.

MM: Sind in den kommenden Jahren wieder weitere Verdi-Opern geplant?

FP: „Nabucco“ bildet den Auftakt zu einem Verdi-Zyklus, der die nächsten Jahre die Schlossfestspiele Schwerin des Mecklenburgischen Staatstheaters Schwerin bestimmen wird. Wir werden die kommenden Jahre weitere große Verdi-Opern zeigen. Anfang Juni stellen wir unseren Spielplan für die kommende Saison vor.

MM: Gibt es eigentlich noch ausreichend Karten, sowohl für „Romeo und Julia“ als auch für „Nabucco“?

FP: Wir haben für beide Open Air-Inszenierungen bereits gut die Hälfte der Karten verkauft. An manchen Vorstellungstagen wird es bereits eng, wenn man gute Plätze möchte. Karten gibt es unter Tel.: 0385/5300-123, per E-Mali unter kasse@theater-schwerin.de oder online unter www.theater-schwerin.de.

MM: Wie verlief im Rückblick die „Indoor“-Saison am Mecklenburgischen Staatstheater 2013/14?

FP: Wir sind noch lange nicht am Ende der Spielzeit angekommen, deswegen lässt sich zu den Besucherzahlen abschließend noch nichts sagen. Wir rechnen aber damit, dass wir im August wieder auf eine erfolgreiche Spielzeit zurückblicken werden. Es gibt viele Inszenierungen, die sehr gut vom Publikum angenommen wurden. Um nur einige zu nennen: „Sonnenallee“, „HardBeat – Das Rockballett“, die „Opernlounge: Carmen“ oder „Rund üm Kap Horn“, das musikalische Lustspiel der Fritz-Reuter-Bühne. Diese waren stets ausverkauft.

MM: Vielen Dank und maximale Erfolge mit den Schlossfestspielen 2014!

Marko Michels


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