Im Blickfeld: Planetarium und Sternwarte in Schwerin

Nachgefragt bei VHS-Mitarbeiterin Gabriele Arndt


Im letzten Monat erst beeindruckte uns die partielle Sonnenfinsternis. Ein Himmelsereignis von nicht alltäglicher Häufigkeit, denn auf die nächste müssen wir noch bis 2026 warten. Eine totale Sonnenverdunkelung über Deutschland findet sogar erst 2081 statt.
Aber auch die Raumfahrt feiert 2015 ein besonderes Ereignis. So jähren sich zum bereits 50. Mal der erste Weltraumausstieg durch den Russen Alexej Leonow (Woschod 2) und das erste Rendezvous zweier gesteuerter Raumschiffe (Gemini 6, Gemini 7/USA). Zudem war der Amerikaner Virgil Ivan „Gus“ Grissom 1965 der erste Mensch, der zum zweiten Mal ins All flog.

Das alles und noch viel mehr war Thema der bundesweiten Astronomietage Ende März. Natürlich lud zu diesem Anlass auch die Schweriner Sternwarte, die 1962 als Schulsternwarte samt Planetarium gegründet wurde, zu Führungen und Vorträgen ein und gab interessante Einblicke in das Hobby Astronomie.

Welche Veranstaltungshöhepunkte uns dort in den kommenden Monaten erwarten, das verriet Gabriele Arndt, Mitarbeiterin der Volkshochschule „Ehm Welk“, im Interview.

„Es gibt vielfältige Angebote…“

Frage: Wie ist aktuell der Zuspruch zum Planetarium?

Gabriele Arndt: Der Zuspruch ist durchaus nach wie vor da. Regelmäßig besuchen uns Schulklassen im Rahmen von Projekttagen. Ansonsten sind sowohl jüngere wie reifere Interessierte bei unseren Veranstaltungen. Jährlich kommen dabei 6.000 bis 7.000 Besucherinnen und Besucher in das Planetarium bzw. in die Sternwarte.

Frage: Was gibt es zur Geschichte der Einrichtung zu berichten?

Sternwarte SchwerinGabriele Arndt: Unsere Einrichtung wurde ja 1962 als Volkssternwarte errichtet. Wir waren seinerzeit sogar das einzige Planetarium im Norden der damaligen DDR. Seit nunmehr 23 Jahren, seit 1992, gehören das Planetarium und die Sternwarte zum Bereich der Volkshochschule „Ehm Welk“ in Schwerin. Vor 15 Jahren erfolgten notwendige Sanierungsarbeiten. Das Planetarium erhielt eine neue „Außenhaut“, es gab eine neue Dämmung, neue Fenster wurden eingesetzt und auch die Geländer an der Plattform wurden erneuert. Die Technik stammt übrigens aus dem Haus „Carl Zeiss Jena“.

Frage: Welche Infos sind noch interessant?

Gabriele Arndt: Im Planetarium gibt es, zum Beispiel bei Vorträgen, 53 Plätze und bis zur Plattform sind es immerhin 91 Stufen… Kleiner Geheim-Tipp und eine Anmerkung am Rande: Wenn man vom Planetarium heraus auf den Turm der Sternwarte steigt, ist das Staunen immer wieder groß. Hier kann man am nächtlichen Sternenhimmel die Sternbilder, die unten gezeigt wurden, so viel schöner, farbiger und größer wieder finden.

Frage: Wer unterstützt die Arbeit der Volkshochschule beim Betrieb des Planetariums und der Sternwarte maßgeblich?

Gabriele Arndt: Der Astronomische Verein Schwerin, der im Jahr 2000 gegründet wurde, steht uns mit viel Sachkunde und Begeisterung zur Seite und stellt auch die Dozenten für astronomische Vorführungen und Vorträge.

Frage: Welche Angebote hält das Planetarium samt Sternwarte noch parat?

Gabriele Arndt: Bei uns können Hochzeiten, Geburtstage und Abende zu Zweit gefeiert werden. Kleine Tagungen sind bei uns ebenfalls möglich. Wir beteiligen uns jährlich am bundesweiten Tag der Astronomie.

Jeweils dienstags/donnerstags bieten wir zudem kostenlosen Unterricht für Schulklassen und dreimal in der Woche gibt es öffentliche Vorführungen. In der Vergangenheit fanden auch schon kleine Konzerte und Lesungen statt. Ja, im Planetarium Schwerin ist vieles „drin“.

Vielen Dank
Die Fragen stellte Marko Michels

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