Im Boxring 2013: MVler mit nationalen und internationalen Zielen

Zahlreiche Highlights 2013/14

Boxsportlich werden die Jahre 2013 und 2014 vor allem aus weltmeisterlicher Sicht interessant. Für die Männer gibt es 2013 die 17. Amateur-Box-WM seit 1974 in Almaty/Kasachstan. Im  Jahr 2014 folgen die 8. Amateur-Box-WM für Frauen seit 2001 in Kanada. Die „Großen Fünf“ beherrschten dabei das bisherige  boxsportliche Geschehen bei den Amateur-WM zwischen 1974 und 2012 bei Männern und Frauen. Im gemeinsamen Medaillen-Ranking der Herren- und Frauen-WM führt – im Hinblick auf die Anzahl der Medaillen – Russland (mit UdSSR) mit 147 x Edelmetall, davon 53 x Gold, vor Kuba mit 116 Plaketten, davon 67 x Gold, den USA mit 64 Medaillen, davon 19 x Gold, Deutschland mit 62 x Edelmetall, davon 5 x Gold, und China mit 42 Medaillen, davon 14 x Gold.

Wie der Stand der boxsportlichen „Dinge“ in M-V ist, erklärt Rainer Proch, Inhaber des Kampfsport Unternehmens „Boxhaus“ und Vater von Boxerin Sarah Scheurich, im Interview.

„Sarahs Ziel ist Rio 2016…“

Frage: Herr Proch, das Box-Jahr ist noch jung. Wie sieht zurzeit das Training Ihrer Tochter Sarah aus? Welche Ambitionen hegt die Junioren-WM-Dritte 2011 in diesem Jahr?

Rainer Proch: Sarah trainiert – wie gehabt – das Sportschulen-Pensum von zwei Trainingseinheiten täglich, konzentriert sich aber im ersten Halbjahr 2013 auf den Abschluss des Abiturs. Danach soll es ausschließlich ums Boxen gehen, mit dem Ziel Rio 2016

Frage: In Schwerin fand am 17. Februar ein Nachwuchs-Box-Turnier statt. Welche Bedeutung hatte diese Veranstaltung?

Rainer Proch: Es war ein Nachwuchsturnier im Vorfeld der anstehenden Landesmeisterschaften, bei dem vor allem jüngere Sportler Ringpraxis sammeln konnten. Wichtiger sind die Landesmeisterschaften, die am 23. Februar in Stralsund beginnen und am 2. und 3. März im Wismarer Opel-Center sowie am 9. März in der Stralsunder Brunnenauen-Halle fortgesetzt werden.

Gleichzeitig ist am 2. und 3. März in Hamburg mit dem Girls-Cup das Qualifikations-Turnier für die Jugend-/Juniorinnen-Weltmeisterschaften und am 16. März empfängt das Boxteam Hanse Wismar den selbsternannten Aufstiegs Kandidaten Boxring Hanau 09.

Frage: Die nächste Frauen-WM findet ja erst 2014 statt. Was erwarten Sie aber vorher von den deutschen Herren, bei den Amateur-WM in Kasachstan 2013?

Rainer Proch: Wir haben einige interessante Boxer in Deutschland, beispielsweise Stefan Härtel oder Artom Harutunyan denen ich einiges zutraue. Florian Schulz muss nun im Männer-Bereich bei Trainer Michael Timm zeigen, dass er leistungsorientiert boxen will, hat aber mit Christian Lewandowski große Konkurrenz in MV. Der Boxsport macht international im olympischen Bereich gerade den Versuch eines Neubeginns, da kann viel passieren.

Frage: Vor 25 Jahren gab es Gold (Andreas Zülow) und Silber (Andreas Tews / 1992 ebenfalls Gold) beim olympischen Boxturnier in Seoul. Wie bewerten Sie die olympischen Ambitionen der Boxerinnen und Boxer im Hinblick auf Rio in vier Jahren?

Rainer Proch: Aus meiner Sicht hängt viel vom internationalen Renommee des Boxsports ab. Die AIBA (der internationale Amateur-Boxsport-Verband) hat sich da viel „auf die Fahnen geschrieben“ und das gibt auch deutschen Boxern einen Auftrieb. Andererseits ist im Amateur-Boxen bei der Nachwuchsgewinnung Handlungsbedarf – wenn diese beiden Probleme angepackt werden, sind auch deutsche Boxerfolge bei Olympia denkbar.

Frage: Vom Amateur-Boxsport zum Ringen… Diese traditionsreiche Sportart wird ab 2020 aus dem olympischen Programm gestrichen. Wie ist dazu Ihre Meinung?

Rainer Proch: Es ist eine pragmatische Entscheidung hin zum Kommerz, weg von Idealen und Tradition. Ich denke, dass dieser Weg falsch ist und sich für Olympia aber auch finanziell in keiner Weise rechnen wird. Man beschädigt mit solchen Entscheidungen das Fundament der olympischen Idee.

Vielen Dank und weiterhin bestes Engagement für den Boxsport!

Marko Michels

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