Im Fokus: Eine der jüngsten Kreativhochschulen Deutschlands

Nachgefragt bei Hochschul-Rektor Stephan Haring


Gebäude von Designschule und -hochschuleSchwerin wird als Studienort immer beliebter. Neben der Hochschule für Arbeitsverwaltung oder der Fachhochschule des Mittelstandes erhält besonders die Designhochschule viel Zuspruch. Nachdem sich die Designschule in der Schweriner Schelfstadt bereits seit ihrer Gründung 2001 als namhafte Ausbildungsstätte etablieren konnte, konsituierte sich im Wintersemester 2013/2014 an selber Stelle die Hochschule. Seither kann hier der Abschluss „Bachelor of Arts“ in mehreren Studiengängen gemacht werden.

Über Gründung, Studierende und Perspektiven der Designhochschule sprachen wir mit Rektor Stephan Haring.

„An Vielfalt fehlt es nicht!“

Frage: Herr Haring, kürzlich begann auch bei Ihnen das Sommersemester 2015. Wie viele Studierende hat Ihre Einrichtung zurzeit? Wie ist es um die Vielfalt der Studienmöglichkeiten bestellt?

Stephan Haring: Unsere Einrichtung hat am Standort Schwerin derzeit circa 55 Studierende. Das mag für manchen auf den ersten Blick recht wenig erscheinen. Bedenkt man aber, dass der Studienbetrieb an unserer Hochschule ja erst im Herbst 2013 begann – und hinzuzufügen ist, dass man es als private Hochschule nicht immer nur leicht hat – dann sind wir durchaus zufrieden.

Game-Seminar (Foto: www.designschule.de)Und um Ihre Frage nach der „Vielfalt der Studienmöglichkeiten“ zu beantworten: Mit Gamedesign, Modedesign und Kommunikationsdesign bieten wir drei absolut moderne, kreative Bachelor-Studiengänge an, die durch überdurchschnittlich große Praxisanteile, aber natürlich auch die wissenschaftlich fundierte Arbeit überzeugen. Interdisziplinäre und studiengangübergreifende Inhalte erweitern im Konzept zudem den gedanklichen wie auch fachlichen Horizont unserer Studierenden. Ein absolut überzeugendes Team an Professorinnen und Professoren wie auch Lehrbeauftragten leistet zudem großartige Arbeit. Also: An Vielfalt fehlt es nicht!

Frage: In den letzten Wochen wurde viel über die finanzielle Ausstattung der Hochschulen und Universitäten in M-V diskutiert. Wie bewerten Sie hierbei die Situation Ihrer Einrichtung?

Stephan Haring: Hier einen Zusammenhang herzustellen, ist schwierig, denn die staatlichen Hochschulen werden natürlich vorwiegend durch den Staat als „Träger“ finanziert. Und das ist der entscheidende Unterschied, denn wir – wie auch alle weiteren privaten Hochschulen – bekommen keinerlei staatliche Zuschüsse. Wir müssen also mit den Gebühren unserer Studierenden den Studienbetrieb komplett absichern. Das zumindest muss das Ziel sein. Derzeit können wir zum Glück zusätzlich auch auf Zuschüsse unserer Trägergesellschaft zurückgreifen. Aber auch diese ist rein privat finanziert.

Frage: Die Designhochschule ist noch ziemlich jung… Was sind die „Standortvorteile“ der Schweriner Bildungsstätte im Vergleich zu anderen vergleichbaren Hochschulen in Deutschland ?

Stephan Haring: Sie haben eine wesentliche Antwort schon selbst gegeben: Wir sind noch „ziemlich jung“. Das heißt, unsere Studierenden treffen nicht auf festgefahrene Strukturen oder seit Jahren kaum veränderte Studiengänge. Auch finden sie hier keine überfüllten Hörsäle oder nicht erreichbare Seminare vor.

Auf dem Fashionevent LOOK werden jährlich eine Vielzahl von Designs aus Schwerin präsentiert. (Foto: www.designschule.de)Vielmehr bietet unsere Hochschule – und daran wird sich auch solange ich in der Verantwortung bin nichts ändern – eine sehr individuelle Förderung der Studierenden, eine stetige Orientierung an den Bedürfnissen der jeweiligen Branchen, viel Praxis und natürlich ein in der Regelstudienzeit wirklich zu absolvierendes Studium. Und zusätzlich haben die Studierenden natürlich die Chance, unser Sein und Werden durchaus mit zu gestalten. Das heißt, studentisches Engagement bewirkt wirklich etwas.

Frage: Wo liegen die Schwerpunkte in Lehre und Forschung? Was sind die „Markenkerne“?

Stephan Haring: In der Lehre liegt unser Schwerpunkt in allen drei B.A.-Studiengängen darauf, unsere Studierenden sowohl für eine Fortsetzung ihrer wissenschaftlichen Laufbahn, Masterstudium etc., fit zu machen, als ihnen ebenfalls das bestmögliche Rüstzeug für einen erfolgreichen Berufseinstieg im Anschluss an das Studium zu ermöglichen.
Ein Blick auf unser Gründungsjahr 2013 zeigt aber natürlich auch, dass wir uns noch in der „Aufwuchsphase“ befinden. Am Standort Schwerin sind unsere „ältesten“ Studierenden aktuell im vierten Semester. Ein drittes Studienjahr haben wir noch nicht.

Das heißt, unser Hauptaugenmerk lag und liegt darauf, weiterhin bestmögliche Studienbedingungen zu schaffen und einen weitestgehend reibungslosen Studienablauf zu gewährleisten. Dazu gehört sehr viel mehr, als man vielleicht denkt – eine Hochschule ist nämlich, egal wie klein oder groß sie ist, ein sehr komplexes Gebilde. Schrittweise werden wir uns jetzt aber auch dem Thema Forschung widmen. Ich kann mir vorstellen, bei einem unserer nächsten Gespräche kann ich dazu schon mehr sagen…

Vielen Dank
Die Fragen stellte Marko Michels

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