Im Schwimmbecken mit Erfolgen

Ausgezeichnete Leistungen der Schweriner Schwimmerinnen und Schwimmer beim Neptunschwimmfest und Petermännchenpokal …

Nicht nur die Rostocker Schwimm-Aktiven und Schwimm-Fans waren wieder einmal vom Neptun-Schwimmfest begeistert, nein, es gab viele zufriedene Teilnehmer und Zuschauer aus ganz Mecklenburg-Vorpommern und darüber hinaus. Die 57. Ausgabe konnte dabei wieder einmal durch hervorragende Organisation, große Resonanz und ausgezeichnete Leistungen im Wasser begeistern. Das besondere Flair der traditionsreichen Neptun-Schwimmhalle, deren Bau vor 60 Jahren (1952) begann und die im Oktober 1955 eröffnete wurde, sorgte zudem für eine einzigartige Stimmung während der schwimmsportlichen Tage Ende Oktober. Abuch die Schwimm-Entscheidungen beim Petermännchenpokal Mitte November in Schwerin sorgten für hervorragenden Schwimmsport „Made in MV“.

Zwischen Olympics …

Die letzten Monate waren ohnehin – rein schwimmsportlich betrachtet – sehr abwechslungsreich. Bei den olympischen Schwimm-Wettbewerben in London dominierten die USA (31 Medaillen), Japan (11 Medaillen), Australien sowie China (je 10 Medaillen) und Frankreich (7 Medaillen). Die meisten Goldmedaillen sicherten sich ebenfalls die USA (16 x Gold) vor China (5 x Gold) und  Frankreich (4 x Gold). Für das deutsche olympische Schwimm-Team gab es nur einmal Silber durch Thomas Lurz im 10 Kilometer Langstreckenschwimmen.

… und Paralympics …

Bei den paralympischen Entscheidungen in London erkämpften die deutschen Schwimmerinnen und Schwimmer hingegen 12 Medaillen, davon 2 x Gold durch Kirsten Bruhn über 100 Meter Brust und Daniela Schulte über 400 Meter Freistil. Der gebürtige Schweriner Torben Schmidtke erkämpfte Silber über 100 Meter Brust.
Ansonsten waren aus internationaler Sicht im paralympischen Schwimmbecken China (58 Medaillen), die Ukraine (44 Medaillen), Russland (42 Medaillen), die USA (41 Medaillen) und Großbritannien (39 Medaillen) am besten. Die meisten Goldmedaillen errangen China (24 x Gold), Australien (18 x Gold) und die Ukraine (17 x Gold).

Falk Friese von der Schwimm-Abteilung des PSV Schwerin über das Neptunschwimmfest und den Petermännchenpokal 2012 …

„Das Jahr 2012 war eines unserer erfolgreichsten Jahre…“

Frage: Herr Friese, das Neptunschwimmfest in Rostock und der Petermännchenpokal in Schwerin 2012 sind schon wieder Historie. Wie lautet Ihr Resümee zu den Wettkämpfen?

Falk Friese: Das Neptunschwimmfest als gut besetzter internationaler Wettkampf dient unserem Verein in jedem Jahr als Standortbestimmung im Herbst. Die gezeigten sehr guten Leistungen lassen uns hoffnungsvoll in das weitere Trainingsjahr blicken. Gleichzeitig wird die sehr gute Arbeit unserer Trainer auch durch die ehemaligen Schweriner Schwimmer unterstrichen. Als Beispiele sind hier Josefiné Mayer und Carl-Louis Schwarz erwähnt. Sie trainieren am Olympiastützpunkt in Potsdam.

Der Petermännchenpokal ist die letzte Qualifikationsmöglichkeit der jüngeren Schwimmer für die Auswahl zum Länderkampf in Berlin. Dass sich allein acht Schwimmer aus Schwerin für diese Landesauswahl qualifizieren konnten, zeigt die große Breite an hoffnungsvollen Talenten in unserem Verein. Somit kann der Verein auf einen sehr guten Saisonbeginn zurückblicken.

Frage: Welche Leistungen konnten beim Neptunschwimmfest / Petermännchenpokal insbesondere imponieren?

Falk Friese: Bei beiden Wettkämpfen konnten sich unsere Aktiven auf einem hohen Niveau präsentieren. Beim Neptunschwimmfest stechen insbesondere die Leistungen von Jan Habermann und Christian Wichette heraus. Sie haben sich für die Deutschen Kurzbahnmeisterschaften auf Einzelstrecken qualifiziert. Beim Petermännchenpokal sticht die Leistung von Hanno Böckmann (Jahrgang 2003) über 50 Meter Freistil in einer Zeit von 33,92 Sekunden besonders hervor.

Frage: Wie beurteilen Sie die Resultate aus Schweriner sowie allgemein mecklenburgischer Sicht?

Falk Friese: Besonders erfreulich ist, dass wir im Jahr 2012 auf eines der erfolgreichsten Jahre im Schweriner Schwimmsport zurückblicken können. Die zurückliegenden Jahre zeigen eine kontinuierliche Leistungssteigerung. Uns ist sehr wichtig zu erwähnen, dass dieses durch den Einsatz der ehrenamtlichen Trainer und der Eltern erreicht wurde.

Ein Dank gilt auch an die zuständigen Mitarbeiter der Stadt und der Sponsoren, welche uns immer im Rahmen Ihrer Möglichkeiten unterstützt haben. Für das Bundesland würde ich mir eine größere Breite an aktiven Schwimmern wünschen. Im Bundesvergleich haben wir relativ wenige Sportler. Dieses wirkt sich leider auch auf die Förderung für den Sport aus.

Frage: Das Schwimm-Jahr 2012 hatte viele internationale, nationale und regionale Ereignisse, wobei die olympischen und paralympischen Wettbewerbe großes Interesse hervorriefen. Wie ist Ihre Meinung zu den Ergebnissen der deutschen Schwimm-Teams bei den Olympics und Paralympics?

Falk Friese: Ganz klar, die Ergebnisse bei den Olympischen Spielen können niemanden zufrieden stellen. Sie zeigen leider sehr drastisch, dass sich der deutsche Schwimmsport im Vergleich zu den führenden Nationen nicht optimal weiterentwickelt. Aus meiner Sicht ist ein klarer Zusammenhang zwischen der Förderung der Sports durch den Staat und der Leistungsentwicklung zu erkennen.

Ich bin der Meinung, dass sich die Ergebnisse bei den Paralympics sehen lassen können. Ein besonderes Highlight aus Schweriner Sicht ist die Silbermedaille von Torben Schmidtke. Torben war bis zum Abschluss der 10. Klasse beim PSV Schwerin aktiv.

Frage: Wie ist eigentlich die Nachwuchs-Situation im Schweriner Schwimmsport?

Falk Friese: Die Nachwuchsarbeit liegt uns im Verein sehr am Herzen. Wir können auf eine sehr große Zahl junger Schwimmer im regelmäßigen Training verweisen. Bei vielen Wettkämpfen im Kinderbereich stellen wir regelmäßig eine der größten Mannschaften.

Trotz der schwierigen Situation durch den Neubau der Schwimmhalle auf dem Großen Dreesch können wir auch im nächsten Jahr den Trainingsumfang im Kinderbereich beibehalten. Besonders freut uns, dass wir auch in der Lage sind, weiterhin jedes Halbjahr 45 Kindern in drei Schwimmkursen die Freude am Schwimmen näher zu bringen.

Vielen Dank und weiterhin maximale schwimmsportliche Erfolge!

Marko Michels

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