In drei Tagen: Beginn der Triathlon-WM

Mit der Triathlon-WM beginnt in wenigen Tagen ein weiteres sportliches Top-Ereignis in Deutschland …

In drei Tage, ab 30.September 2007 bis 2.September 2007, finden in Hamburg die ITU-Triathlon-WM statt und aus M-V starten u.a. die Gesamt-Weltcup-Siegerin von 2004 Anja Dittmer, Christiane Pilz, Andreas Raelert, Helge Mutschard und Wencke Stoltz. Die beiden Letztgenannten werden im Nachwuchsbereich teilnehmen.
In Schwerin ist Triathlon ebenfalls sehr populär. Namen wie Michael Kruse oder Andrea Wendt „sprechen für sich“ !

Triathlon – eine „lange Geschichte“

Das Wort Triathlon kommt aus dem Griechischen und kann mit „Dreikampf“ übersetzt werden.

Dementsprechend ist Triathlon ein Ausdauer-Wettbewerb mit drei direkt aufeinander folgenden Disziplinen Schwimmen, Radfahren und Laufen. Sieger ist derjenige, der die drei Disziplinen am Schnellsten absolviert hat d.h. als erster ins Ziel gekommen ist.

Der „Triathlon“ wurde um 1920 in Frankreich erfunden und erfreute sich in den 1920er Jahren dort einiger Beliebtheit.
Dennoch gab es weltweit keine entsprechende Resonanz, so dass es schnell „still“ um diese Ausfauer-Sportart wurde. Mitte der 1970er Jahre wurde der „Triathlon“ in den USA dann wieder „entdeckt“.
Den ersten Triathlon-Wettbewerb gab es am 25.September 1974 in San Diego. Teilnehmer war auch der spätere Mit-Initiator des Iron Man 1978, John Collins, ein auf Hawaii stationierter Marine-Offizier.

Beim Iron Man auf Hawaii 1982 – in jenem Jahr mit 2 Veranstaltungen – nahmen bereits 580 bzw. 850 und 1984 schließlich sogar über 1000 Athleten teil.

Offizieller Weltverband ist die 1989 gegründete „International Triathlon Union“, die auch noch im selben Jahr die ersten Weltmeisterschaften ausrichtete.
Diese Weltmeisterschaft fand in Avignon statt.
Die Schwimmstrecke betrug wegen der Strömung des Flusses 2,2 km statt 1,5 km. Das Radfahren ging über eine Strecke von 40km, der Lauf über 10km. Seitdem werden jährlich Weltmeisterschaften ausgerichtet. Dieser Wettbewerb läuft heute unter Kurzdistanz oder olympische Distanz. Seit 1994 werden auch noch Weltmeisterschaften über die Langdistanz ausgetragen, welche die Ausmaße des „Ironman auf Hawaii“ annehmen.

WM gab es jedoch bereits (inoffiziell) auf der „olympischen Distanz“. Bei den Herren siegte bei der Auftakt-Veranstaltung 1986 der Amerikaner Mark Allen; erfolgreichster WM-Teilnehmer in dieser Disziplin war der Brite Simon Lessing. Die Briten (6), die Australier (5) und die Amerikaner (2) stellten bis 2003 die meisten Sieger. Bei den Damen konnten auf der „olympischen Distanz“ bis 2004 die Australierinnen (9) und Amerikanerinnen (5). „WM-Pionierin“ war 1986 die Amerikanerin L.Buchanan.

Bei den WM in der Kurz-Distanz, seit 1989 ausgetragen, war Australien bis 2004 mit 17 Titeln, vor den USA mit 9 Titeln und Großbritannien mit 8 Titeln am erfolgreichsten. WM-Auftaktsieger auf der Kurzdistanz waren bei den Herren Mark Allen (USA) und Erin Baker (Neuseeland).

Auf der „langen Distanz“ waren bei den WM seit 1982 die USA mit 16 Titeln bislang (bis 2003) top (Sieger 1982 – Frauen: Lyn Brooks/Männer: Mark Allen). Ines Estedt aus M-V triumphierte hier 1997 und 2002.
Beim „Ironman“ gehören Paula Newby-Frazer (USA) 8 x, Natascha Badmann (Schweiz) 4 x, Mark Allen 6 x und Dave Scott 6 x zu den „Serien-Siegern“.
Berühmte deutsche Triathleten sind Dirk Aschmoneit, Wolfgang Dittrich, Norman Stadler, Thomas Hellriegel, Faris Al-Sultan, Lothar Leder, Jürgen Zäck, Anja Dittmer oder Christiane Pilz.

Übrigens: Beim „Ironman auf Hawaii“ müssen die Teilnehmer zunächst 3,8km schwimmen, dann 180km Rad fahren und anschließend noch einen Marathonlauf (42,195km) absolvieren. In den Jahren 1978-80 wurde die Veranstaltung in Oahu, 1981 in Konfrom durch geführt.

Europameisterschaften gibt es seit 1985 und werden von der European Triathlon Union (ETU) ausgerichtet.

Bei den Olympischen Spielen in Sydney 2000 feierte der Triathlon auf der Kurzdistanz seine olympische Premiere. Es gab Gold für Simon Whitfield (Kanada/Herren) und Brigitte McMahon (Schweiz/Frauen). In Athen 2004 triumphierten bei den Frauen K.Allen (für Österreich startend) und bei den Herren H.Carter (Neuseeland).

Positive Erwartungen an Triathlon-WM in Hamburg

Das offizielle WM-Plakat. Anja Dittmer (links)Durchweg positiv sind ebenfalls die Erwartungen von Seiten der noch jungen Deutschen Triathlon Union, die sich erst 1985 konstituierte.

Ein Positivum der „hanseatischen WM“: Mit Hamburg wird nachhaltig für den Triathlonsport in Deutschland geworben, nicht zuletzt durch die Übertragung der öffentlich-rechtlichen Sender. So überträgt die ARD das Eliterennen der Frauen am Samstag (1.9.) von 15.50 bis 17.00 Uhr. Am Tag darauf (3.9.) zeigt das ZDF die Herren von 15.40 bis 17.00 Uhr live.

Beim „größten Rennen ihrer Karriere“ müssen sich nicht nur die 21 nominierten DTU-Athleten der Kategorien Elite, U23 und Junior auf einen neuen Maßnahmenkatalog beim Kampf gegen Doping einstellen; auch bei den Altersklassen-Weltmeisterschaften der Amateure werden in diesem Jahr erstmals Dopingtests durchgeführt.

Dieses Novum resultiert aus dem jüngst geschlossen Vertrag zwischen der DTU und der Nationalen Antidoping- Agentur (NADA), der Veranstalter-unabhängige Blut- und Urintests vorsieht.

Gerade die jüngsten Doping-Enthüllungen im Radsport, in der Leichtathletik und im Schwimmen überschatteten die leistungssportlichen Veranstaltungen in diesem Jahr. Hier möchte der nationale und internationale Triathlon-Verband „gegensteuern“.

Weiterhin werden sogenannte „pre-competition-tests“ durchgeführt und sämtliche Werte der Profis in Datenbanken gespeichert.
Finanziell unterstützt wird diese Initiative, die weit über die geforderten ITU-Vorgaben hinausgeht, von der Stadt Hamburg.

Die Triathlon-WM 2007 kann also beginnen.

Marko Michels

 

WM-Statement der Olympiasiegerin Kate Allen:

„Ich war bereits 2002 und 2003 in Hamburg und startete bisher bei keinem vergleichbaren Event. Das Schwimmen Mitten in der Metropole, der Ausstieg vor dem Rathaus, dann noch Radfahren und Laufen vor hunderttausenden Zusehern.“.

Und die Olympiasiegerin von 2004 ist weiter begeistert: „Der Kurzdistanztriathlon ist einfach Klasse. Man ist zwar permanent am Limit, aber die 2-Stunden Rennen sind an Taktik und Dynamik nicht zu überbieten.

Deshalb auch Live-Übertragungen in großen Fernsehstationen, wie auch im Rahmen des Damenrennens, beispielsweise im ORF. Das wäre bei anderen Formaten undenkbar.“.
K. Allen (Australien, für Österreich startend)

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