Informationstafel an Lenin-Plastik wieder angebracht

Eine 40 mal 60 Zentimeter große Informationstafel ist im November des vergangenen Jahres an der Lenin-Plastik in der Landeshauptstadt aufgestellt worden.

Hintergrund war ein Beschluss der Stadtvertretung, die im Frühjahr 2007 mehrheitlich dafür votierte, die Plastik in der Hamburger-Allee nicht zu entfernen, sondern mit einer Information zur Person Lenins zu ergänzen. Doch nur ein paar Wochen später wurde die Texttafel an der Skulptur durch Vandalismus zerstört. Mitarbeiter des Kulturbüros, des Stadtteilbüros Neu Zippendorf, der Zukunftswerkstatt Schwerin e. V. der Firma Natur­ und Betonwerkstein kamen Anfang April vor Ort zusammen, um über eine Neuanfertigung der Tafel zu beraten. Die Wahl fiel auf eine Edelstahltafel, die in den Sockel der Plastik eingelassen, und damit vor Zerstörung besser geschützt werden soll. Angefertigt hat diese Tafel in einer Größe von 30 x 70 cm der Metallbildhauer Klaus Albert aus Lübstorf. Am Mittwoch (21. Mai 2008) hat die Firma Natur­ und Betonwerkstein die Arbeiten ausgeführt. Dabei wurden auch die fehlenden Granitplatten am Sockel ersetzt.

20080523_Neue_Infotafel_1.jpgText auf der Tafel
Wladimir Iljitsch Lenin (1870-1924)
Führer der Bolschewiki in der Oktoberrevolution 1917 und Gründer der Sowjetunion.
Mit dem „Dekret über den Frieden“ beendete er den Ersten Weltkrieg für Russland. Er führte einen Bürgerkrieg gegen große Teile des eigenen Volkes, um seine Macht zu festigen. Unzählige starben auf seinen Befehl.
Er enteignete Kulaken und Bauern und verteilte den Boden an Besitzlose. Lenin zerschlug die demokratischen Parteien und die Kirche in Russland fast vollständig. Sein theoretisches Werk bildete die geistige Grundlage für kommunistische Regime in der ganzen Welt. Lenins Diktatur bereitete den Weg für den kommunistischen Terror des 20. Jahrhunderts, dem Millionen von Menschen zum Opfer fielen.

Das Denkmal des estnischen Bildhauers Jaak Soans war anlässlich der 825-Jahrfeier Schwerins 1985 eingeweiht worden. Es sollte an Lenins „Dekret über Grund und Boden“ und an die Enteignung der Großgrundbesitzer in der sowjetischen Besatzungszone während der Bodenreform 1945 erinnern.“

Fotos: Stadt

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