Interview mit dem Kreisvorsitzenden der Jungen Union Stefan Kolodzik

Der Schweriner Nachwuchspolitiker über seine Stadt und seine Partei …

AMerkelNur noch knapp sechs Wochen bis zu den Bundestagswahlen. Während die Werte für die Union (38 Prozent), FDP (15 Prozent), Grüne (12 Prozent) und die Linke (10 Prozent) steigen bzw. seit Wochen relativ konstant bleiben, sinkt die SPD in der Wählergunst (22 Prozent).

Bundeskanzlerin Angela Merkel, die kürzlich die BUGA in Schwerin besuchte, kann anscheinend den Champagner schon kalt stellen … Oder doch nicht ?!

Schwerin-News befragte den Schweriner Kreisvorsitzenden der Jungen Union, Stefan Kolodzik, zu den Wahlaussichten für die CDU, über die Haushaltslage in Schwerin, über die politische Konkurrenz  und die Zukunft der Stadt Schwerin

„Die Junge Union ist personell und inhaltlich der Motor in der CDU !“

SCCSFS> Frage: Herr Kolodzik, Schwerin erblüht seit April, feiert sportive Erfolge wie zuletzt die Junioren-WM-Titel von Janine Völker, Berit Kauffeldt, Anja Brandt (Volleyball) bzw. Hannes Ocik (Rudern), flötet zauberhaft bzw. tanzt begeistert den Syrtaki bei den Schlossfestspielen, die Bundeskanzlerin lobt die BUGA ebenso wie die Bundesvorsitzende der Grünen – und was folgt … Der Innenminister beanstandet die Haushaltsplanung. Die Oberbürgermeisterin prüft eine Haushaltssperre.

Folgt nach der Schweriner Sommer-Party der Herbst-Kater ?

SK– Stefan Kolodzik: Es ist wahr, dass die Landeshauptstadt Schwerin eine prekäre Haushaltslage aufweist. Trotz intensiver Sparmaßnahmen und einem Haushaltskonsilidierungskonzept ist es der Stadtvertretung und der Verwaltung nicht gelungen, den Haushalt auszugleichen. Noch mehr zu sparen, ohne starke Einschnitte in die städtische Infrastruktur hinzunehmen, zum Beispiel beim Theater, ist kaum noch möglich.

Deshalb fordern wir eine bessere Finanzausstattung der chronisch unterfinanzierten Landeshauptstadt durch das Land. Wichtig ist aber nun zuallererst, dass Oberbürgermeisterin Angelika Gramkow einen genehmigungsfähigen Haushalt vorlegt, hier ist Verhandlungsgeschick gefragt.

BUGAWir sollten aber dennoch den Kopf nicht in den Sand stecken! Schwerin hat sich die letzten Jahre gut entwickelt, z.B. im Rahmen der BUGA-Investitionen. Die Nachnutzung des BUGA Areals muss sinnvoll geplant werden und kann an die Erfolge der Bundesgartenschau anknüpfen. Auch die 850 Jahr-Feier muss ein Highlight in Schwerin werden. Schwerin darf nichts von seiner Attraktivität für Gäste und auch Neubürger einbüßen, denn darin liegt das eigentliche Kapital unserer Stadt.

MS> Frage: Es ist Wahlkampfzeit. Alle dürfen hoffen, nur die SPD nicht. Als Schweriner mit schwarzem Parteibuch können Sie einer Schwerinerin mit rotem Parteibuch, die eine einzigartige politische Blitz-Karriere hinlegte, ja mal – ganz galant – ein paar „Komplimente“ machen … Verbietet das die Partei-Räson – oder welche Tipps würden Sie einer Hoffnungsträgerin der politischen Konkurrenz geben ?

– Stefan Kolodzik: Es ist nicht meine Aufgabe Frau Schwesig Tipps zu geben. Sie sollte zunächst einmal ihre Hausaufgaben als Sozialministerin von Mecklenburg-Vorpommern machen. Mein Eindruck ist, dass sie sich momentan zu viel mit ihrer bundespolitischen Karriere beschäftigt, und wichtige Gesetzesvorhaben auf der Strecke bleiben.

> Frage: Die Union kann sich ja beruhigt zurücklehnen – sie führt deutlich. Allerdings: Während die Bundeskanzlerin Spitzen-Ergebnisse in Umfragen hat, sind die 34 bis 36 Prozent in den Umfragen der letzten drei Wochen für CDU und CSU mager. Zieht man die rund 6 Prozent der CSU ab, hat die CDU auch mal gerade rund 29 Prozent.
Verschläft die CDU den Wahlkampf, vertraut sie allein dem Kanzlerinnen-Bonus ?

CDU– Stefan Kolodzik: Wenn man sich auf Demoskopen verlässt ist man verlassen. Die CDU findet mit ihren Positionen viel Zuspruch und auch die Kompetenz von Angela Merkel ist unbestritten. Doch wir müssen unsere Leute auch dazu bringen am 27. September ihr Kreuz zu machen. Die Große Koalition muss beendet werden, eine schwarz-gelbe Mehrheit ist das erklärte Wahlziel, dafür werden wir kämpfen!

> Frage: Sie sind Kreisvorsitzender der Jungen Union in Schwerin. Viele werden jetzt sagen: „Ach, in Schwerin gibt es die auch ?!“. Sind Sie zu schüchtern und handzahm – auch in der eigenen Partei ?

JU– Stefan Kolodzik: Das ist absolut aus der Luft gegriffen. Die Junge Union (JU) bringt seit Jahren Ideen in die Schweriner Politik ein. In vielen wichtigen Bereichen hat die Junge Union die Meinungsführerschaft inne. So stellen wir jetzt auch mit dem ehemaligen Kreisvorsitzenden der JU Schwerin, Sebastian Ehlers, den Fraktionsvorsitzenden der CDU/FDP-Fraktion. Viele weitere engagierte JU-Mitglieder arbeiten in den Gremien der Stadtvertretung mit. Zudem sind wir die größte und aktivste politische Jugendorganisation in der Stadt und im Land. Die JU ist inhaltlich wie personell der Motor in der CDU.

> Letzte Frage: Wenn Sie die Macht hätten: Welches Projekt würden Sie für Schwerin durchsetzen wollen ?

Theater– Stefan Kolodzik: Die Diskussion um die Zukunft des Schweriner Staatstheaters berührt mich. Ich wünsche mir, dass hier ein zukunftsfähiges Konzept geschaffen wird, um das Theater in seiner Qualität zu erhalten.

Besonders wichtig ist mir aber auch als junger Schweriner, Hochschulen in Schwerin anzusiedeln. Der Campus am Ziegelsee ist ein erster Schritt. Darin sehe ich nicht das Ende der Bemühungen, sondern den Startpunkt, Schwerin zu einer jungen Stadt zu machen, in der sich auch viele Studenten wohl fühlen.

Dann maximale Erfolge bei der politischen Arbeit in und für Schwerin sowie bei den kommenden Wahlen !

Die Fragen stellte: M.Michels.

F.: 1.Kürzlich besuchte Bundeskanzlerin Angela Merkel die BUGA und zeigte sich begeistert. In den Umfragen führt sie haushoch vor ihrem Herausforderer Frank-Walter Steinmeier. (Hier u.a. mit Ministerpräsident Erwin Sellering und Deutschlands Blumenfee Victoria Salomon.) BUGA GmbH / 2.Die Schweriner Volleyballspielerinnen sind seit Jahrzehnten eine Macht. mm / 3.Die Schlossfestspiele in Schwerin 2009 – zwischen Mozarts „Zauberflöte“ und „Sorbas“ mit Gojko Mitic. Inzwischen sind die Schlossfestspiele ein „Markenzeichen“ der Landeshauptstadt. Theater / 4.Stefan Kolodzik, Schweriner Kreisvorsitzender der Jungen Union. Stadt/SN / 5.Zur BUGA in Schwerin strömen die Besucher. Stefan Kolodzik mahnt eine sinnvolle Nachnutzung an. mm / 6.Keine Tipps von Stefan Kolodzik an Manuela Schwesig, dafür mahnende Wort an die junge Sozialdemokratin, sich auf ihre Tätigkeit als Sozialministerin von M-V zu konzentrieren. mm / 7.Sebastian Ehlers, der Schweriner Fraktionsvorsitzende von CDU/FDP, und der stellvertretende Ministerpräsident und Wirtschaftsminister von M-V, Jürgen Seidel. JU/SN / 8.Sebastian Ehlers, Christian Helms, Stefan Kolodzik und Andreas Badura, hoffnungsvolle Nachwuchspolitiker der Schweriner CDU. JU/SN / 9.Das Mecklenburgische Staatstheater in Schwerin – kultureller und geistiger Leuchtturm, aber immer wieder von Mittel-Kürzungen bedroht. mm


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