„Horizont stets erweitern und Augen offen haben !“

Interview mit Silbermond anlässlich ihres Konzertes am 4.Juni in Schwerin

Am 4.Juni wird die Freilichtbühne in Schwerin gerockt. Kurz vor Beginn der Fußball-WM und dem dortigen Public Viewing werden auf der Bühne am Schlossgarten Silbermond auftreten.

Das Konzert ist schon längst ausverkauft – ein Zeichen dafür, dass die Mecklenburger und Vorpommern „Silbermond“ bereits „in ihr Herz schlossen“. Da bleibt nur noch die Hoffnung, dass bei bestem musikalischen Silbermond-Schein auch ein wenig die Sonne dabei ist …

Frage: Stefanie, am 4.Juni seid Ihr „on tour“ in Schwerin. Was dürfen die Fans und solche, die es noch werden wollen, von Euch erwarten ? Welche Songs werden Ihr auf jeden Fall bringen ?

SilbermondStefanie Kloß: Wir wollen noch nicht zu viel verraten, aber wir haben natürlich unser neues Album im Gepäck. Aber auch Songs von unseren ersten beiden Platten werden dabei sein, von denen man sicher den einen oder anderen vielleicht schon mal im Radio gehört hat! Aber am wichtigsten sind uns die Leute! Wir wollen mit ihnen zusammen einen tollen Abend haben und werden alles dafür geben, am Ende des Konzertes zufriedene und ausgepowerte Gesichter zu sehen!

Frage: Vom Jugendprojekt „Ten Sing“ des Christlichen Vereines Junger Menschen über die Auftritte als „Vor-Band“ von Jeanette bis hin zu den Mega-Erfolgen der Gegenwart reicht Eure Entwicklung. 1998 nannte Ihr Euch noch EXAKT. Gab es einmal Phasen, in denen es für Euch eher „tiefe Nacht“ als „herrlichen Mondschein“ gab ?

Thomas Stolle: Na klar, gab es Höhen und Tiefen! Nicht immer sah es danach aus, als würden wir irgendwann mal sagen können, dass wir jetzt schon seit 12 SilbermondJahren zusammen spielen. Da war neben der Band natürlich noch die Schule, die Freunde, die Familie. Manchmal war es nicht ganz einfach, Prioritäten zu setzen. Aber so eine Band braucht eben auch eine gewisse Leidenschaft und Disziplin….

Wir haben aber zum Glück immer an unserem „roten Faden“ festgehalten und insbesondere immer zusammen Musik gemacht, weil wir Spaß daran hatten und uns nie als „Bandpartner“ gesehen haben, sondern uns schon immer unsere Freundschaft zusammen gehalten hat! Und wenn die Kraft dann mal irgendwann etwas schwächer war, ist man zusammen immer irgendwie rausgekommen, weil man an das geglaubt hat, was man da machte.

Frage:
Ihr kommt nun in die kleinste Landeshauptstadt Deutschlands. Kennt Ihr Schwerin eigentlich ganz gut ? Nehmt Ihr Euch auch Zeit für eine Erkundungstour ?

Andreas Nowak: Wir haben ja tatsächlich schon mal mit „Laut gegen Nazis“ bei euch gespielt, hatten aber an dem Tag leider keine Zeit, die Stadt etwas kennen zu lernen. Aber vielleicht klappt es ja dieses Mal. Wir haben auf jeden Fall nur Gutes gehört und freuen uns schon sehr darauf, etwas durch die Straßen zu laufen!

SchlossgartenFrage: Ihr stammt aus Bautzen. Mit dieser Stadt verbindet sich vor allem auch ein dunkles Kapitel jüngerer deutscher Geschichte. Bleibt trotz Eurer musikalischen Ambitionen eigentlich noch genügend Zeit, um über den „eigenen Tellerrand“ zu schauen ?

Johannes Stolle: Wie definiert man den „eigenen Tellerrand“? Meinen Sie, ob wir uns auch noch für andere Dinge interessieren oder engagieren? Das natürlich !
Was unsere Stadt angeht: Ich denke, nicht nur Bautzen hat eine Geschichte. Jede Stadt, jedes Land hat das. Wir sind in Bautzen aufgewachsen und ohne diese wunderschöne Stadt hätte es uns als Band wohl nie gegeben. Aber klar wissen wir Bescheid über ihre Geschichte.

Aber, ich glaube, dass es egal ist, ob du in einer Stadt wie Bautzen oder Hamburg, Köln oder München aufgewachsen bist, jeder sollte seinen Horizont stets erweitern und seine Augen offen haben, für das, was um einen herum passiert. Wir haben uns schon damals als EXAKT in Bautzen gegen Rechts eingesetzt oder Benefiz-Konzerte für die damaligen Flutopfer organisiert. … Einfach, weil es für uns selbstverständlich war zu helfen!

FreilichtbühneUnd genau das hat sich in den letzten Jahren eigentlich immer mehr erweitert. Mittlerweile haben wir all unsere Benefiz-Aktionen in einem großen Projekt zusammengefasst. Das nennt sich FANS HELFEN. Dahinter verbergen sich Aktionen, die uns am Herzen liegen und bei denen uns unsere Fans unterstützen. Das fängt an bei Newcomerförderung, Zusammenarbeiten mit BROT FÜR DIE WELT und geht bis hin zu zahlreichen Aktionen und Konzerten GEGEN RECHTS!

– Wenn ich es mir genau überlege, haben die letzten Jahre unglaublich dazu beigetragen, seinen Blick noch viel mehr zu öffnen und auch zu sehen, dass wir mit der Entwicklung der Band noch viel mehr helfen können, weil wir die Öffentlichkeit eben genau für solche gute Zwecke viel besser „positiv ausnutzen“ können.

Frage: Bei den vielen Erfolgen, die Ihr habt, besteht da nicht die Gefahr irgendwann die „Bodenhaftung“ zu verlieren – trotz des „Gravitationsgesetzes“. Oder habt Ihr in Eurer nächsten Umgebung genügend Leute, die Euch dann schnell wieder „runter holen“ ?

FreilichbühneStefanie Kloß:
Ich hoffe ja, dass wir immer noch ganz angenehme Menschen sind. Wir machen vielleicht Musik, aber sind doch ganz normale Leute. Wichtig ist und bleibt, dass man den Erfolg unserer Musik nicht auf sich persönlich projiziert. Am Ende ist es wichtig, dass du ein guter Freund, Partner oder auch eine gute Tochter bist. Und das gilt für Lehrer, Bäcker, Bauarbeiter, Arzt oder Musiker gleichermaßen!

Dann einen tollen Auftritt in Schwerin !

Vielen Dank! Wir freuen uns sehr endlich mal wieder da zu sein!!!

Liebe Grüße nach Schwerin:
Johannes, Thomas, Andreas und Stefanie

Die Fragen stellte: Marko Michels.

> > Termin: 4.Juni 2010 – Beginn: 20.00 Uhr – Ort: Freilichtbühne Schwerin – Nicht vergessen !

Fotos:

1.: Silbermond
2.: Album „Nichts passiert“ von Silbermond (F.: Veranstalter/Schweriner Hallen)
3.: Unweit des zur BUGA 2009 neu gestalteten Schlossgartens rocken Silbermond die Freilichtbühne. BUGA-Büro
4./5.: Im letzten Jahr war die Freilichtbühne noch einer der Hauptveranstaltungsorte der BUGA. 2010 finden hier Events zum Gartensommer und zur 850 Jahrfeier statt – am Festwochenende mit Silbermond, Matthias Reim und Bonnie Tyler. BUGA-Büro

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