Johannes-Stelling-Preis verliehen

Europaschule Rövershagen ausgezeichnet – Moderatorenteam Neustrelitz und Jenny Stage erhalten Ehrenpreise

Der Stellingpreis 2014 geht an die Europaschule Rövershagen - Im Bild: Schüler und Lehrer zusammen mit Ministerpräsident Erin Sellering (rechts) und Heinz Müller (links) Schwerin – Die SPD-Landtagsfraktion hat am gestrigen Mittwoch im Rahmen einer festlichen Veranstaltung im Schweriner Schlosscafé zum nunmehr neunten Mal den Johannes-Stelling-Preis verliehen.  Zuvor hatte eine Jury aus 18 eingereichten Vorschlägen drei mögliche Preisträger für den Preis nominiert: die Europaschule Rövershagen für ihr Projekt „Und fragt uns nicht, wieso? Die letzten Zeugen der Shoah“, das Moderatoren- und Organisationsteam der Stadt Neustrelitz für das Projekt „Kriegskinder – Lebenswege bis heute“ und Jenny Stage für die Leitung des Friedenssingens auf dem Pasewalker Marktplatz anlässlich der dortigen Bürgermeisterwahl im März 2014.

Die mit 2.000 Euro dotierte Auszeichnung, welche an Menschen und Initiativen aus Mecklenburg-Vorpommern, die sich gegen Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit und Gewalt engagieren, übergeben wird, erhielt letztendlich die Europaschule Rövershagen. Die Mitglieder der Projektgruppe (Schüler und Lehrer) beschäftigen sich seit mehreren Jahren mit den Lebenswegen von Holocaustüberlebenden. Durch die Erforschung einzelner Biografien werden die Schicksale unmittelbar spür- und sichtbar. Höhepunkt war Ende November 2013 die Organisation und Durchführung einer Vortragsreise mit vier Zeitzeugen der Shoah aus Israel durch Mecklenburg-Vorpommern. Die Holocaust-Überlebenden Batsheva Dagan, Michael Goldmann-Gilead, Jacov Tsur und Noah Klieger berichteten auf vier eindrucksvollen Veranstaltungen in Rövershagen, Gelbensande, der Universität Rostock und im Schweriner Landtag über ihre Lebensgeschichte und diskutierten vor allem mit jungen Menschen über Diktatur und Demokratie.
Für die Europaschule nahmen die Leiterin des Projekts, Petra Klawitter und sechs Schülerinnen und Schüler den Preis entgegen.

In seiner Laudatio betonte Ministerpräsident Erwin Sellering: „Gerade für junge Menschen, für die die Zeit des Nationalsozialismus schon so weit weg erscheint, ist diese Art Gedenkarbeit von enormer Bedeutung. Denn nichts anderes führt uns so deutlich vor Augen, wohin uns rechtsextremes, fremdenfeindliches Denken und der Hass auf alles Fremde führen.“

Der Parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Landtagsfraktion, Heinz Müller, sagte in seiner Rede: „Auch in diesem Jahr haben uns wieder viele gute Vorschläge aus dem gesamten Land erreicht. Dies verdeutlicht: Ganz unterschiedliche Menschen und Gruppen werden zunehmend vor Ort aktiv und treten entschieden für Demokratie, Solidarität und Toleranz ein. Wie wichtig dieses Engagement ist, zeigen diverse Aktivitäten der NPD, der Kameradschaften und der rechtsextremen Subkulturen. Da wird gegen Asylbewerber gehetzt, rechtes Gedankengut verbreitet und werden demokratische Institutionen diffamiert. Die drei Nominierten stehen heute verdientermaßen im Mittelpunkt und haben sich im Sinne des Johannes-Stelling-Preises vorbildlich engagiert!“

Den Festvortag der Preisverleihung hielt der langjährige Bremer Bürgermeister, Dr. Henning Scherf (SPD). Er hob in seiner Rede die Bedeutung des bürgerschaftlichen Engagements und der Solidarität mit Minderheiten und Schwachen für eine lebens- und liebenswerte Gesellschaft hervor.

Die beiden anderen Nominierten, Jenny Stage sowie das Neustrelitzer Moderatoren- und Organisationsteam erhielten für ihre engagierte Arbeit jeweils einen Ehrenpreis.

Nach oben scrollen