Judosportliche Hoffnungen einer gebürtigen Landeshauptstädterin

Susi Zimmermann hofft auf ein erfolgreiches 2014

Das nacholympische Jahr 2013 war auch für den Judosport äußerst ereignisreich. Die wichtigsten internationalen Meisterschaften waren dabei die EM in Budapest und die WM in Rio de Janeiro.

EM mit erfolgreichen Judoka aus Georgien, Frankreich und Russland

Bei den europäischen Titelkämpfen zeigte sich, wie beliebt Judo auf dem „alten Kontinent“ ist, denn 22 Länder konnten in den 16 Entscheidungen Medaillen gewinnen – auch deutsche Judoka waren darunter. Allerdings gab es nicht die erhofften Final-Teilnahmen, das deutsche Judo-Team begnügte sich in der ungarischen Hauptstadt mit dreimal Bronze. Die deutschen Teams in den Mannschaftswettkämpfen der Frauen und Männer belegten jeweils Rang drei. Die einzige deutsche Einzel-Medaille ging an Laura Vargas-Koch in der Gewichtsklasse bis 70 Kilogramm.

Ansonsten konnten sich die Judoka aus Georgien, Frankreich und Russland besonders viele Medaillen sichern. Frankreich war dreizehnmal auf dem Podest vertreten (4 x Gold, 2 x Silber, 7 x Bronze), Georgien achtmal (4 x Gold, 3 x Silber, 1 x Bronze) und Russland ebenfalls achtmal (2 x Gold, 3 x Silber, 3 x Bronze).

WM mit starkem japanischem Team

Das Mutterland des Judosportes, Japan,  avancierte dann im Sommer 2013 bei den Welt-Titelkämpfen zur Top-Nation … Nach  den 14 Einzel-Entscheidungen der Judo-WM 2013 wurde Nippon wieder einmal die Nummer eins – mit 3 x Gold, 1 x Silber, 3 x Bronze, knapp vor Frankreich mit 2 x Gold, 2 x Silber, 3 x Bronze. Dahinter folgen – mit Abstand – Kuba mit 2 x Gold, Brasilien mit 1 x Gold, 3 x Silber, 2 x Bronze und die Mongolische Republik mit 1 x Gold, 1 x Silber. In den Team-Wettkämpfen holten sich überraschend die georgischen Herren – vor Russland, Japan sowie Deutschland – und die japanischen Frauen – vor Brasilien, Kuba sowie Frankreich – die Goldmedaillen.

Für das deutsche WM-Judo-Team 2013 gab es bei den Welt-Titelkämpfen fünf Einzel-Medaillen. So erkämpften Laura Vargas Koch in der Gewichtsklasse bis 70 Kilogramm Silber, Mareen Kräh in der Gewichtsklasse bis 52 Kilogramm, Miryam Roper in der Gewichtsklasse bis 57 Kilogramm, Dimitri Peters in der Gewichtsklasse bis 100 Kilogramm und Andreas Tölzer in der Gewichtsklasse über 100 Kilogramm jeweils Bronze.

Wie das Jahr 2013 für die gebürtige Schweriner Judoka Susi Zimmermann (Jahrgang 1989), die sich u.a. einer Operation unterziehen musste, verlief, erzählt sie im Interview.

„Bereite mich engagiert auf die kommende Bundesliga-Saison vor…“

Frage: Susi, wie sieht bei Dir zurzeit die Lage aus – persönlich, gesundheitlich und sportlich … Alles im „grünen Bereich“?

Susi Zimmermann: Leider habe ich keine guten Nachrichten. Nachdem ich mich im März erneut am Ellenbogen operieren ließ, um schmerzfrei trainieren und Wettkämpfe erfolgreich bestreiten zu können, verbrachte ich einen erheblichen Zeitraum im Krankenhaus. Die Ärzte teilten mir mit, dass ich eine Infektion hätte, das heißt, in meinem Blut wurden Bakterien und Keime gefunden. Diese ließen sich nur mit starken Antibiotika und weiteren Operationen vertreiben. Gott sei Dank konnte ich mich in dieser schweren Zeit voll auf meine Familie und Freunde, sowie Sponsoren verlassen. Auch mein Bundesliga-Team, der JC Leipzig, stärkte mir den Rücken.

Frage: Das Judo-Jahr 2013 war regional, national und international sehr ereignisreich. Aus Deiner Sicht: Wie beurteilst Du, als Außenstehende,  die Ergebnisse der deutschen Judoka bei den EM und WM?

Susi Zimmermann: Eine Europameisterschaft und nur eine deutsche Medaillengewinnerin – das passt nicht zusammen. Und natürlich wurde viel spekuliert, wie das passieren konnte. Dennoch glaube ich, dass mit den zahlreichen fünften Plätzen und Platz drei im Mannschaftskampf deutlich wurde, dass mit dem deutschen Team zu rechnen ist. Dies bestätigte sich dann auch mit herausragenden Leistungen bei den Weltmeisterschaften.

Frage: Wie sehen Deine sportlichen Vorbereitungen für 2014 aus? Welche Ziele hast Du für das kommende Jahr?

Susi Zimmermann: Ich möchte mit meinem Bundesliga-Team um die deutsche Meisterschaft kämpfen und auch persönlich wieder Siege „einfahren“. Nebenbei versuche ich mich im Laufen, da mir diese Sportart in meiner schwere Zeit sehr viel Kraft gegeben hat. Nach dem Marathon in Berlin geht es nun wieder auf die Halbdistanz, unter anderem in San Francisco.
Des Weiteren gilt es auch meine kleinen Schützlinge aus Frankfurt (Oder) auf die kommenden Wettkämpfe vorzubereiten und sie an meinen Erfahrungen im Leistungssport teilhaben zu lassen.

Frage: Und … Wie sehen die letzten beiden Monate des Jahres 2013 bei Dir aus?

Susi Zimmermann: Derzeit versuche ich meinen Trainingsrückstand aufzuholen, um erfolgreich in die kommende Bundesliga-Saison zu starten und für den amtierenden deutschen Meister, JC Leipzig, Punkte zu holen. Konditionell bin ich auf einem guten Weg. Nun gilt es den Arm zu stabilisieren und mir die nötige Härte in den Randori-Einheiten zu holen.

Vielen Dank und alles erdenklich Gute!
Marko Michels

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