Jugendhilfeausschuss weist Kritik aus dem Sozialministerium zurück

JHA-Vorsitzender Peter Brill nimmt öffentlich Stellung zum Thema Kindeswohlgefährdung im City-Hort

Anlässlich eines Schreibens des Staatssekretärs des Sozialministeriums, Nikolaus Voss,  vom 14. Mai 2011 an die Landeshauptstadt nimmt der Vorsitzender des Jugendhilfeausschusses, Peter Brill, öffentlich Stellung zu den darin geäüßerten Vorwürfen. Vorausgegangen war die Entscheidung, etwa 40 Erstklässler der Schweriner Friedensschule in der Steinstraße angesichts beschränkter Platzkapazitäten zur Hortbetreuung in die 400 Meter entfernte Erich-Weinert-Schule auszulagern.

Der Jugendhilfeausschuss, als gesetzlicher Teil des Jugendamtes, zeigte sich angesichts der Kritik mehr als überrascht. Insbesondere, dass der Staatssekretär das Geschehen verbal in die Nähe einer Kindeswohlgefährdung stellt, traf auf Empörung. „Würde es sich tatsächlich um Kindeswohlgefährdung handeln, hätte das Sozialministerium nach geltender Rechtslage anders aktiv werden müssen als mit einem Brief. Andernfalls ist der leichtfertige Umgang mit dem Begriff der Kindeswohlgefährdung ein vollkommener fachlicher Fauxpas“, erklärt Peter Brill.

Laut Brill stelle sich zudem die Frage, wieso das Landesamt für Gesundheit und Soziales eine Betriebserlaubnis erteilen sollte, wenn dabei eine Kindeswohlgefährdung möglich werden könnte. Schon allein diese Unterstellung gegenüber dem Landesamt für Gesundheit und Soziales, dass dem Sozialministerium direkt zugeordnet ist, lasse tief blicken. Im Übrigen enthalte die Betriebserlaubnis die Auflage, dass die Schülerinnen und Schüler den Weg zum Hort unter Aufsicht zurücklegen müssen.

„Es mag nicht die optimale Lösung sein, die gefunden wurde, aber es ist die einzige für die Kinder, dass sie einen Hort besuchen können. Die Kapazitäten des Cityhortes waren mehr als ausgelastet, eine Auslagerung von Plätzen unumgänglich. Gleichzeitig können die Eltern davon ausgehen, dass ihre Kinder eine hochwertige pädagogische Betreuung erfahren. Angesichts der beschränkten Platzkapazitäten ist nach Meinung der großen Mehrheit der Mitglieder des Jugendhilfeausschusses eine gute Lösung gefunden worden. Nicht alle Eltern, auch dies ist nachvollziehbar, sind mit der Lösung zufrieden. Eine Kindeswohlgefährdung kann der Jugendhilfeausschuss jedoch nicht erkennen und weist daher, als Teil des Jugendamtes, jegliche damit im Zusammenhang stehenden Vorwürfe mit aller Deutlichkeit zurück“, so der Vorsitzende des Jugendhilfeausschusses.

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