Von der Bibliothek bis zum Spielzimmer
Schwerin. In der Friedensstraße 4 soll er entstehen: einer der neuen Horte der Kita gGmbH. Rund 300 Kinder vom City-Hort und von den Paulstädter Fritzen dürfen dort in den Februarferien 2018 einziehen. Bevor es aber soweit ist, wartet noch ein großes Stück Arbeit, denn das aus dem Jahr 1870 stammende Gebäude in der Friedensstraße muss an die neuen Anforderungen angepasst und neu gestaltet werden. Für letztere Aufgabe haben sich die Planer, wie die Architekten von Stadt und Haus Wismar, der Bauherr das Zentrale Gebäudemanagement (ZGM) und die Geschäftsführerin der Kita gGmbH, tatkräftige Unterstützung mit an den Tisch geholt: Die Kinder beider Horte durften mitbestimmen, wie die vielen neuen Räume aussehen und natürlich auch, wie sie ausgestattet werden sollen – und ihre Ideen waren dabei sehr konkret.
„In diesem Spielzimmer möchten wir gerne ein Labyrinth haben, eins für Jungen und eins für Mädchen. Das hier ist ein Balancier-Raum und das da ist ein Trampolin-Raum”, erklärt Charlotte aus dem City-Hort, während sie auf mehrere bunte Zeichnungen zeigt. Innerhalb ihrer Gruppen haben die Kinder Entwürfe für ihren neuen Hort gemalt. Auf zwei Zeichnungen sind auch große Bällchenbäder mit Rutsche zu erkennen.
In der Hortgruppe von Theo sind die Wünsche für die Inneneinrichtung dagegen etwas schlichter ausgefallen. Die Zeichnung seines Klassenkameraden zeigt die Bibliothek, die sich die Kinder wünschen. „An allen Wänden sollen Bücherregale sein und in der Mitte ein Tisch. Und darüber muss eine Lampe, damit man nicht im Dunkeln sitzt”, erklärt Theo.
Auch wenn einige dieser Vorschläge wohl nur schwer umzusetzen sind, können sich die Kinder gemeinsam mit den Planern auf einige wichtige Details einigen: die Farbgestaltung von Böden und Wänden. „Wie sollte denn das Mädchenzimmer aussehen?” fragt Hortleiterin Angela Kluth. Hände schießen in die Höhe. „Rosa und grau”, lautet ein Vorschlag. Den finden die Architekten gar nicht schlecht. „Man könnte einen schönen Farbverlauf machen, das sieht sicher schick aus”, sind sich alle einig.
Dank der Farbpaletten und Proben, die die Architekten mitgebracht haben, können sich die Kinder nicht nur sofort eine konkrete Farbe aussuchen, sondern auch das Material der Böden anfassen und so ein Gefühl dafür bekommen. Kreative Farbideen gibt es auch für den geplanten Entspannungsraum: „Der soll blau sein mit Sternen, die leuchten”, erklärt Hortkind Oskar. Bauherr und Architekten zeigten sich beeindruckt von den konkreten Wünschen der Kinder. „Man merkt schon, dass sie sich Gedanken gemacht haben und wissen, was sie wollen”, so Klaus Michael Schulz. Die Geschäftsführerin der Kita gGmbH Anke Preuß ist stolz auf die Kinder beider Horte. „Es ist doch immer wieder faszinierend, wie kompetent Kinder sind, lässt man ihnen den Raum zum Denken und Handeln.“