Hesse: Bertelsmann-Studie bildet die Realität wieder nicht ab
Die Kindertagesbetreuung in Mecklenburg-Vorpommern ist deutlich besser als in der jüngsten Studie der Bertelsmann-Stiftung dargestellt. „Die Studie vergleicht wie schon in den Vorjahren Äpfel mit Birnen“, sagte Sozialministerin Birgit Hesse am Mittwoch. „Bei der Kritik am Betreuungsschlüssel in den Krippen und Kitas lässt die Studie außer Acht, dass die Zählweise in den Bundesländern sehr unterschiedlich ist. In Mecklenburg-Vorpommern gehen nur Fachkräfte in die Statistik ein. Das ist nicht in allen Bundesländern so“, sagte Hesse. „Deshalb lassen sich die Angaben aus den einzelnen Bundesländern auf dieser Grundlage nicht miteinander vergleichen.“
Die Ministerin sieht in dem Bericht über die Kindertagesbetreuung in Mecklenburg-Vorpommern zudem einen Widerspruch. „Auf der einen Seite hebt die Bertelsmann-Stiftung den hohen Anteil der Fachkräfte im Land hervor. 93 Prozent aller Beschäftigten verfügen über eine entsprechende Ausbildung. Auf der anderen Seite wird dieser Punkt im Verhältnis von Kindern zu Erzieherinnen nicht berücksichtigt“, so Hesse. Ebenso wenig finden die zusätzlich beschäftigten Fachkräfte für die individuelle Entwicklungsförderung Beachtung. Das Land stellt immerhin fünf Mio. Euro für zusätzliches Personal in diesem Bereich zur Verfügung, das zum Beispiel in der gezielten Sprachförderung eingesetzt wird.
„Die Studie ist wenig hilfreich, um den realen Ist-Zustand der Kindertagesbetreuung im Land abzubilden. Sie kann weder für die Träger der Kindertageseinrichtungen noch für Erzieherinnen und Erzieher noch für das Ministerium für Arbeit, Gleichstellung und Soziales eine Arbeitsgrundlage sein“, sagte Hesse. Ministerin Hesse nahm die Gelegenheit war, den fast 11.000 Erzieherinnen und Erziehern in 1.065 Einrichtungen und den 1.327 Tagesmüttern und –vätern für ihre herausragende Arbeit zu danken.
Quelle: Ministerium für Arbeit, Gleichstellung und Soziales