Kirchen im Gespräch mit Landtagsfraktion „Die Linke“

Kein Handlungsbedarf beim ordentlichen Schulfach ReligionsunterrichtVertreter der katholischen und evangelischen Kirchen waren zur Klausurtagung der Landtagsfraktion „Die Linke“ in Mecklenburg-Vorpommern eingeladen. Thematische Schwerpunkte der Gespräche am Dienstag in Wohlenberg an der Ostsee waren „Staat und Kirche“ sowie „Ethik- und Religionsunterricht“. Die evangelischen Landeskirchen waren vertreten durch Oberkirchenrat Dr. Jürgen Danielowski sowie ihren Regierungsbeauftragten Kirchenrat Martin Scriba; die Katholische Kirche wurde vertreten durch die Ständige Beauftragte der Erzbischöfe in Mecklenburg-Vorpommern, Schwester Cornelia Bührle, sowie Schulrat Thomas Weßler.

Bei der Frage, ob der Religionsunterricht zukünftig statt ordentlichem Lehrfach nur noch Wahlfach sein soll, sahen die Kirchen keinerlei Handlungsbedarf. „Bereits jetzt schon können Schüler anstelle des Religionsunterrichts am Fach ‚Philosophieren mit Kinder‘ teilnehmen“, so die kirchlichen Vertreter. Sie widersprachen in diesem Zusammenhang Vorstellungen des Humanistenverbandes, nach denen über Religionen von einem neutralen Standpunkt aus informiert werden soll. „Schüler brauchen zur Entwicklung ihrer Orientierungsfähigkeit die authentische Auseinandersetzung. Dies leistet der Religionsunterricht, wie ihn das Schulgesetz von Mecklenburg-Vorpommern vorsieht.“

Zum Thema „Staat und Kirche“ erinnerten sie daran, dass PDS/Die Linke noch vor wenigen Jahren die Aufnahme der „Verantwortung des Menschen vor Gott“ in eine Europäische Verfassung im Landtag von Mecklenburg-Vorpommern befürwortet haben; gleiches gelte für das Landesprogramm „Demokratie und Toleranz gemeinsam stärken“, in dem den Kirchen bei der Vermittlung von Werten eine besondere Bedeutung beigemessen und worin von positiven Erfahrungen mit Religionsunterricht gesprochen wird.

Die Kirchen betonten die Redlichkeit im Austausch, wandten sich aber auch gegen eine Instrumentalisierung ihrer Interessen.

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