Kita Benjamin Blümchen verabschiedet Vorschulkinder mit Ferienfahrt nach Damm

Rüstzeug für den neuen Lebensabschnitt

Der Wald, die Tiere, Hege und Pflege - Tim Kanter, Berufsjäger in Ausbildung, führte die 24 Vorschulkinder der Evangelischen Kita Benjamin Blümchen aus Schwerin durch den Jägerlehrhof in Damm bei Parchim. Der Besuch hier war Teil der Abschlussfahrt, die traditionell alle Vorschulkinder der Kita gemeinsam unternehmen bevor sie den KindergartenMit einer viertägigen Ferienfahrt nach Damm bei Parchim sagten 24 Vorschulkinder der Evangelischen Kita Benjamin Blümchen aus Schwerin in der vergangenen Woche ihrer Kindergartenzeit Lebewohl. Bereits seit 14 Jahren pflegt die Kindertagesstätte des Diakoniewerks Neues Ufer diese Tradition.

Der Jägerlehrhof in Damm liegt am Ende dreier Waldwege versteckt unter großen Kastanien. Eine halbe Stunde sind die 24 Kinder mit ihren Erzieherinnen hierher gewandert, die Hosen in den Socken, der Zecken wegen. Tim Kanter, er ist Berufsjäger im letzten Ausbildungsjahr, nimmt die Gruppe in Empfang. Ganz still stehen die 6-Jährigen am Gehege der Füchse. „Mit den beiden trainieren wir unsere Jagdhunde“, erklärt der 19-jährige Kanter. Vorbei an den Nistkästen, den Hochsitzen und Futterbehältern führt er die Kinder bis in den Wald hinein, wo ein Turmfalkenpärchen Nachwuchs hat. „Wir erleben die Kinder hier sehr offen für alles – neue Freundschaften werden geschlossen und fürs Spielen braucht es hier nur die Natur und Fantasie“, freut sich Kita-Leiterin Silvia Kreft über ihre Schützlinge.

Doch der Besuch auf dem Jägerlehrhof war nur einer von vielen Höhepunkten dieser Fahrt: Wie eine Schleuse funktioniert erfuhren die künftigen Schulkinder an der Elde in Garwitz als Teil einer Bootstour. Eine Kutschfahrt führte die Gruppe auf den Pingelhof, wo sich die Kinder das Leben auf dem Dorfe vor 400 Jahren beschauen konnten – mit den Tieren unter einem Dach, das war eine ganz neue und durchaus verlockende Vorstellung für sie. Seit 14 Jahren ist diese Ferienfahrt für die Vorschulkinder in der Diakoniewerks-Kita Benjamin Blümchen Tradition. Einen ganz besonderen Höhepunkt hatten die vier Erzieherinnen für den Abschlussabend vorbereitet: Auf einer gemeinsamen Schatzsuche in Damm entdeckten die Kinder einen großen rostigen Schlüssel. Nach langem Rätseln fanden sie heraus, dass der die Tür der alten Dorfkirche gleich neben der Herberge der Kinder öffnet. Im Kerzenlicht sangen sie unter den Bögen des Kirchenschiffs gemeinsam Lieder, erzählten Geschichten und teilten ihre Träume von der bevorstehenden Schulzeit miteinander. „Es ist immer Wehmut dabei, wenn wir Kinder in den nächsten Schritt ihres Lebens entlassen. Mit der Fahrt nach Damm geben wir ihnen ein deutliches Signal: Jetzt seid ihr die Großen“, sagt Silvia Kreft. Und auch wenn die Fahrt fast ohne Heimweh vorüberging – als am Donnerstag die Eltern zum Abholen ihrer Großen bereit standen, flogen 24 kleine Entdecker in ihre Arme. Und auch wenn sie alle für fast eine Woche ganz selbstständig waren – die Bratwurst schmeckt doch am besten, wenn die Mama sie klein geschnitten hat.

Thomas Naedler

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