Kita gGmbH unterstützt Projekt zur Immersion der Universität Rostock

Sprachauffälligkeit bei zweisprachiger Bildung im Visier der Forschung

In der Schweriner Kita Future Kids wachsen die Mädchen und Jungen zweisprachig auf: Spielen, toben, Theatestücke aufführen, die Welt entdecken – alles geschieht in deutscher und englischer Sprache. Doch ist die zweisprachige Bildung für jedes Kind geeignet? Ein Forschungsprojekt der Universität Rostock hinterfragt jetzt erstmals den Zweisprachenerwerb bei Kindern mit sprachlichen Beeinträchtigungen.

Die Kita Future ist die einzige Kindertagesstätte in der Landeshauptstadt, in der schon die Kleinsten ganz selbstverständlich Worte einer fremden Sprache nutzen. Die Kinder lernen hier neben der Muttersprache auch Englisch nach dem Prinzip der Immersion. „Das bedeutet, dass unsere Mädchen und Jungen keine Vokabeln pauken, sondern durch das tägliche Hören in ihrem Alltag das Englische verstehen und selber sprechen lernen”, sagt Heike Ihde, Leiterin der Kita „Future Kids”. Internationale Studien beweisen, dass sich dieses „Eintauchen“ in die Fremdsprache positiv auswirkt. Die Fremdsprachenkompetenz steigt, Kinder verfügen schon nach kurzer Zeit über ein gut ausgeprägtes Sprachverständnis und machen ziemlich schnell Fortschritte.

„Diese erfreulichen Ergebnisse ermuntern uns natürlich, die Immersion zu intensivieren. Doch es gibt auch Kinder, die Defizite in der muttersprachlichen Entwicklung aufweisen. Sprachauffälligkeiten sind leider keine Seltenheit“, weiß Anke Preuß, Geschäftsführerin der Kita gGmbH. „Aus diesem Grund unterstützen wir mit der Kooperation gern die wissenschaftliche Arbeit der Universität Rostock, die erstmals den Zweitsprachenerwerb bei Kindern mit sprachlichen Beeinträchtigungen im Kontext früher englischer Immersion ins Visier der Forschung rückt“, so Anke Preuß. Vorgesehen ist, ab September 2015 für den Zeitraum von drei Jahren die Entwicklung sowohl der muttersprachlichen als auch fremdsprachlichen Fähigkeiten bei Kindern mit und ohne sprachliche Beeinträchtigungen in der zweisprachigen Kita zu untersuchen. Im Rahmen regelmäßiger Hospitationen wird der Sprachalltag der Kinder erfasst. Videoaufnahmen dokumentieren die Entwicklung. Zusätzliche Tests sollen Auskunft zur Entwicklung der Kinder in der Erst- und Zweitsprache geben. Um ein umfassendes Bild zu erhalten, werden weitere Informationen durch Elternfragebögen und Interviews mit Erzieherinnen erhoben. „Wir sind sehr gespannt, inwieweit die Impulse des Fremdsprachenerwerbs sich auf eine gute muttersprachliche Entwicklung auswirken und nehmen die Erkenntnisse des Forschungsprojektes gern in unsere Kita-Arbeit mit auf“, so Heike Ihde.

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