KKH: HIV-infizierte Schwangere können gesunde Kinder zur Welt bringen

Jede werdende Mutter sollte sich testen lassen

Eine HIV-infizierte werdende Mutter kann ein Baby zur Welt bringen, das nicht HIV-positiv ist. Darauf weist die Kaufmännische Krankenkasse (KKH) anlässlich des Welt-AIDS-Tages am 1.Dezember hin.

„Voraussetzung dafür ist allerdings, dass eine Schwangere weiß, dass sie HIV-positiv ist. Dann kann ihr Kind durch wirksame medizinische Maßnahmen geschützt werden“, erklärt Gynäkologin Dr. Elisabeth Siegmund-Schultze von der KKH.

HIV-positive Frauen können ihr Kind während der Schwangerschaft, beim Stillen und vor allem bei der Geburt anstecken. Eine rechtzeitige, umfassende Therapie und Prophylaxe kann das Übertragungsrisiko stark senken. Die wichtigsten vorbeugenden Maßnahmen:

– Einnahme von Medikamenten während der Schwangerschaft, die die Viren bekämpfen
– Nach der Geburt Verzicht auf das Stillen des Kindes

Nach Angabe des Robert Koch-Instituts leben derzeit in Deutschland rund 63.500 HIV-Infizierte oder aidskranke Menschen. Die Tendenz ist steigend. Eine HIV-Infektion bei Neugeborenen ist zwar selten, doch die Anzahl HIV-infizierter Neugeborener von KKH-Versicherten hat in den vergangenen Jahren zugenommen. 2005 waren sieben Babys infiziert, 2007 insgesamt 13.

Noch immer ist AIDS nicht heilbar. Ursache für AIDS ist die Infektion mit dem HI-Virus. Wenn eine HIV-Infektion früh erkannt und behandelt wird, kann zunächst verhindert werden, dass die Krankheit ausbricht.

„Bei einer HIV-positiven Schwangeren erhöht eine frühzeitige Diagnose die Chance, ihr Kind vor einer Infizierung zu schützen“, betont Siegmund-Schultze. „Jede Schwangere solltedaher im Rahmen der Schwangerschaftsvorsorge einen HIV-Test durchführen lassen“. Dazu wird eine Blutprobe entnommen, die im Labor auf HIV-Antikörper untersucht wird. Die Kosten für diesen Test werden während der Schwangerschaft von den Krankenkassen übernommen. Es ist auch möglich, sich in Gesundheitsämtern anonym testen zu lassen.

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