KKH warnt vor Infektionen mit Hantaviren: Mäuse übertragen Virus

Erkrankung besonders häufig im Frühjahr und Frühsommer

Schwerin, 06. Juni 2008– Die Kaufmännische Krankenkasse (KKH) warnt vor Infektionen mit dem gefährlichen Hantavirus. „Durch den milden Winter und den warmen April sind die Erkrankungszahlen in der Bundesrepublik im vergangenen Jahr exorbitant angestiegen. Für 2008 werden ähnliche Zahlen befürchtet“, erklärt Annette Troschke, Leiterin des KKH-Servicezentrums in Schwerin. 1687 Erkrankte gab es allein in Deutschland im Jahr 2007 (Quelle: Robert-Koch-Institut). „Damit tritt die Krankheit rund siebenmal häufiger auf als die durch Zecken verursachte Hirnhautentzündung“, betont Frau Troschke von der KKH. Jedoch weit weniger Menschen haben Kenntnis über diese Virusinfektion, so Frau Troschke weiter.

Hantaviren werden in Deutschland vorwiegend durch Nagetiere wie Wühlmäuse, auch Rötelmäuse genannt, übertragen. Frau Troschke: „Menschen stecken sich über Speichel, Kot und Urin der Mäuse an. Sogar durch das Einatmen von Staub ist eine Infektion möglich.“ Eine Impfung gegen die Krankheit gibt es noch nicht. Besonders gefährdet sind Personen, die in ländlichen Gebieten, in der Nähe von Parks und Wäldern, wohnen. Auch Waldarbeiter, Gärtner oder Bauarbeiter müssen besonders vorsichtig sein. „Das A und O ist daher die Vorbeugung. Kontakt zu frei lebenden Mäusen sollte tunlichst vermieden werden, tote Mäuse nur mit Atemschutzmaske und Handschuhen entfernt werden“, rät von der KKH in Schwerin. Gleiches gilt natürlich für die Entfernung der Ausscheidungen der Tiere. Vor allem Kinder sollten vor dem Spielen im Freien gewarnt sein, sagt Frau Troschke.

Die Hantavirusinfektion ist eine schwere Erkrankung. Von Nierenversagen über mehrtägige Fieberphasen oder Magen-Darm- bzw. Augenbindehaut-Blutungen, Lungenödem und Hirnblutungen kann die Krankheit viele Symptome nach sich ziehen. Die Beschwerden können derzeit nur symptomatisch behandelt werden. Frau Troschke: „Die Erreger können in einem Bluttest nachgewiesen werden.“ Von Mensch zu Mensch kann die Krankheit jedoch nicht übertragen werden. In knapp einen Prozent der Fälle kann die Infektion sogar mit dem Tod enden. Die Erkrankung ist in Deutschland meldepflichtig, der behandelnde Arzt muss das jeweilige Gesundheitsamt informieren.

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