Klassik-Highlight auf dem Hof Medewege

Meisterpianist Menachem Har-Zahav spielt „Russische Romantiker“

Auf seiner aktuellen Tour mit neuer CD-Veröffentlichung gastiert Meisterpianist Menachem Har-Zahav auch bei uns in der Region. Ausnahmekünstler Har-Zahav, der Freunde virtuoser und ausdrucksstarker Klaviermusik regelmäßig begeistert, präsentiert das Programm „Russische Romantiker“, einen abwechslungsreichen Querschnitt aus Werken der russischen romantischen Komponisten Peter Tschaikowski, Sergei Rachmaninoff, Alexander Scrjabin, Mili Balakirew und Sergei Ljapunow. Zu hören sind so am Sonntag, dem 21. Mai um 18 Uhr im Rahmen der „Kultur im Saal“-Reihe auf Hof Medewege z.B. Tschaikowskis „Dumka“, „Islamey“ von Balakirew und die zweite Sonate von Rachmaninoff. Mit dieser Programmauswahl gelingt Har-Zahav eine Balance von russischer emotionaler Tiefe und der tänzerischen Leichtigkeit des russischen musikalischen Esprits.

Har Zahav – FOTO: © Axel Breuer – Plan B Fotografie

Während Tschaikowski (1840-1893) und Rachmaninoff (1873-1943) natürlich sehr berühmt sind, kommen auch etwas weniger bekannte, dennoch sehr gute, Komponisten zu Gehör: Alexander Scrjabin (1871-1915) war ein Kommilitone von Rachmaninoff am Moskauer Konservatorium, wo er Klavier und Komposition studierte und später auch selber als Klavierprofessor unterrichtete. Nach seinem Umzug 1904 nach Westeuropa folgte innerhalb weniger Jahre mit seinen Klavierkompositionen und seiner sinfonischen Musik ein Triumphzug bis nach Amerika.

Mili Balakirew (1836-1910), Pianist, Komponist und Dirigent, folgte zunächst dem Vorbild Frédéric Chopins und komponierte brillante Salonstücke, bis er 1855 nach St. Petersburg kam, wo er mit Michail Glinka in Kontakt trat und sich für dessen Vision einer nationalen russischen Musik begeistern konnte. Er wandte sich von nun an der Schaffung eines original russischen Nationalstils zu, der sich vor allem durch die Verwendung russischen Liedgutes und Tänzen auszeichnete.

Sergei Ljapunow (1859-1924) war ein Schüler von Balakirew, von dem er das Interesse an russischen Volksliedthemen und Orientalismen wie Melodien aus dem Kaukasus übernahm. Er war außerdem sehr vom Werk von Franz Liszt beeinflusst, von dem er den brillanten, virtuosen Klaviersatz und die Art und Weise der pianistischen Verarbeitung von Themen übernahm, so dass Ljapunows Schaffen eine Synthese aus romantischem Virtuosentum und der nationalrussischen Bewegung darstellt.

Unterhaltsames Programm, kommt beim Publikum sehr gut an

Har-Zahav selber sagt zu seiner Programmauswahl: „Ich habe versucht, ein Programm zusammenzustellen, das so viele Facetten der russischen Seele wie möglich zeigt. Zum Beispiel sind da die tänzerischen Stücke, Balakirews Tarantella und Tschaikowskis Walzer, und Tschaikowskis Dumka mit sowohl der russischen Schwere als auch den Tanzabschnitten. In dem Stück Islamey von Balakirew, das von vielen für das schwierigste Stück, das je für das Klavier geschrieben wurde, gehalten wird, sind auch wieder tänzerische Elemente sowie die Lyrik des Mittelteils und auch extrem virtuose Stellen enthalten. Das gewichtigste Stück ist ohne Zweifel die Rachmaninoff-Sonate, die ich in meinem eigenen Arrangement aus der ersten und der überarbeiteten Edition spiele. Trotzdem macht den Charme dieses Stückes die vielen glockenähnlichen Effekte aus, die Rachmaninoff komponiert hat, besonders im ersten Satz. Der zweite Satz hat eine wunderschöne Melodie mit weiteren Glockeneffekten und für den dritten Satz hat Rachmaninoff die schönste Melodie aufgehoben. Insgesamt ist es ein sehr unterhaltsames Programm geworden, das beim Publikum sehr gut ankommt.“

Von Menachem Har-Zahavs Interpretationen voller Gefühl, Esprit und Temperament sind Publikum und Presse regelmäßig begeistert: Die NRZ z.B. beurteilte ihn als „perfekten romantischen Virtuosen, technisch brillant, ausdrucksstark, sensibel ohne falsche Sentimentalität“. Seiner musikalischen Aussagekraft und seiner „ans Wahnwitzige reichenden Technik“ verdankt er die Bezeichnungen als Weltklasse- und Starpianist. Dabei ist die Virtuosität nie Selbstzweck, sondern sie wird eingesetzt, um transparente Klangbilder im Dienste der Musik zu schaffen.

Menachem Har-Zahav ist als Solist mit und ohne Orchesterbegleitung international aufgetreten. Nachdem ihm bereits früh Lehraufträge an Hochschulen in den USA übertragen wurden, verbrachte er drei Jahre in England für weitere Studien. Inzwischen lebt er in Deutschland und widmet sich ganz dem Konzertieren. Seine zahlreichen Gastspiele in Deutschland führten ihn u.a. in die Tonhalle Düsseldorf, den Gasteig München, die Laeisshalle Hamburg und das Beethovenhaus Bonn. Im europäischen Ausland hat er in den Niederlanden, der Schweiz, England und Italien gespielt.

Um den wunderbaren Abend nicht zu verpassen, wird gebeten, Plätze telefonisch unter 0385 / 2007940 zu reservieren. Der Eintritt ist wie immer frei, um eine Spende wird gebeten. Weitere Infos: www.hof-medewege.de und www.menachem-har-zahav.com. Veranstalter: Hof Medewege in Kooperation mit Weston Musikmanagement.


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