„Kommunalpolitiker h. c.“ für den Unternehmer Klaus-Dieter Fiebig

OB Norbert Claussen lobt die Initiative für ein familienfreundliches Betriebsklima
Namhafte Kommunalpolitiker aus allen fünf neuen Bundesländern haben eine Auszeichnungsinitiative zur Würdigung kommunal engagierter Unternehmen ins Leben gerufen. Heute (17. Dezember 2007) erhielt Klaus-Dieter Fiebig, Vorstandsvorsitzender der Dockweiler AG aus Neustadt-Glewe, in Schwerin den Titel „Kommunalpolitiker h.c.“:

Der Auszeichnung lag ein Vorschlag des Oberbürgermeisters der Landeshauptstadt Schwerin, Norbert Claussen, zugrunde, den das Auszeichnungsgremium im Vorfeld einmütig bestätigt hatte. Schwerins OB hatte sein Votum vor allem damit begründet, dass die Firma von Herrn Fiebig als Vorreiter in Sachen familienfreundliches Unternehmen in Mecklenburg Vorpommern gilt. Zudem engagiert sich der Ausgezeichnete für das vom Bundesfamilienministerium gestartete Unternehmensprogramm „Erfolgsfaktor Familie. Unternehmen gewinnen“ und fungiert als dessen Botschafter in MV, so der Schweriner Oberbürgermeister.

In Anwesenheit von Landespolitikern, Vertretern von Verbänden und Kammern verlieh Norbert Claussen dem Ausgezeichneten im Schleswig-Holstein-Haus den Titel „Kommunalpolitiker h.c.“ Zuvor hatte er das engagierte Wirken von Klaus-Dieter Fiebig in einer Laudatio gewürdigt. Claussen sagte unter anderem: „Politik für Familien ist ein großes Thema in unserem Land. Sie lässt sich allerdings nicht abstrakt definieren. Sie entsteht konkret und ist eine Herausforderung für die gesamte Gesellschaft. Das Unternehmen, dem Herr Fiebig vorsteht, ist ein Paradebeispiel dafür, wie der Weg zu einer Vereinbarkeit von Familie und Beruf beschritten werden kann, und welche positiven Effekte sich daraus für die Firma und das Gemeinwesen ergeben. Dies sollte weithin Schule machen.“

Auszüge aus der Laudatio von OB Norbert Claussen:
Alle die verantwortlich tätig sind, entscheiden in ihrem täglichen Handeln darüber, wie familienfreundlich sich eine Stadt, eine Region, ein Land präsentiert. Die Kommunalpolitik allein wird kein kinder- und familienfreundliches Klima in unserem Gemeinwesen verankern können.

Ein Unternehmer, der diesen Prozess ganz konkret in seiner Firma befördert, ist Klaus-Dieter Fiebig. Die Dockweiler AG aus Neustadt-Glewe gilt als Vorreiter in Sachen familienfreundliches Unternehmen in Mecklenburg-Vorpommern. Ein wesentliches Ziel ihrer Firmenphilosophie ist es, eine harmonische Vereinbarkeit von Arbeits- und Privatleben von Familien zu erreichen.

Das dies nötig ist zeigte jüngst eine Untersuchung des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI).
Demnach ist für zahlreiche Eltern die Vereinbarkeit von Familie und Beruf noch lange nicht gesichert.
Ein gutes Angebot an Kinderbetreuung ist wichtig. Aber Kinderbetreuung ist nicht alles. Mindestens genauso wichtig ist die Grundhaltung gegenüber jungen Familien.
Familien brauchen die Unterstützung der Arbeitgeber. Familie braucht Ideen. Vor allem planbare Arbeitszeiten und ein gutes Betriebsklima zählen laut der WSI-Untersuchung zu den wichtigsten Faktoren.
Für alle Belange, Lagen und Szenarien die Familien betreffen, muss und kann jedes Unternehmen eigene Wege und Formen finden, die allerdings bezahlbar und nachhaltig sind.

Klaus-Dieter Fiebig war einer der ersten Unternehmer in MV Land, der eigene Wege in Sachen Familienfreundlichkeit gegangen ist. Verständnis bekam Herr Fiebig aus Unternehmerkreises anfangs dafür wenig. Vielmehr machte das Wort vom „Sozialspinner“ die Runde. Seinen Kritikern hielt er entgegen, dass er „ein kühler Rechner und absolut am Gewinn seiner Firma interessiert ist. Denn ausgehend von der demografischen Entwicklung, nach der in Mecklenburg-Vorpommern die Zahl an Arbeitskräften schneller als in anderen Regionen sinkt, werben sie ganz bewusst darum, insbesondere junge Frauen und Familien in der Region zu halten und so gute Mitarbeiter an ihr Unternehmen zu binden.

Dafür kreierte die Dockweiler AG eine Reihe von Unternehmensstrategien in punkto Familienfreundlichkeit:
So bekommen alle Mütter zur Geburt eines Kindes einen Zuschuss in Höhe von 2000 Euro und dürfen bis zum 10. Lebensjahr ihrer Tochter oder ihres Sohnes bei vollem Lohn eine Stunde weniger am Tag arbeiten.
Zudem erleichtern flexible Arbeitszeiten- und -orte den Mitarbeitern, Beruf und Familie unter einen Hut zu bekommen. Bevorzugt berücksichtigt werden Mitarbeiter mit Kindern ebenso bei der Urlaubsplanung oder nötiger Dienstreisen. Fast von selbst versteht es sich, dass es ein Home-Office gibt – übrigens auch für Führungskräfte, sowie bestimmte Arbeiten zu Hause erledigt werden können. Familienbewusstes Verhalten der Führungskräfte ist im Unternehmen von Herrn Fiebig selbstverständlich. Jeder leitende Mitarbeiter oder jede leitende Mitarbeiterin kennt die Situation im Team und steht für Gespräche und Unterstützung zur Verfügung. Familiengerecht läuft ebenso die Personalentwicklung ab, insbesondere um den Mitarbeiterinnen einen Weg im Unternehmen aufzeigen, der Beruf, Mutterschaftsurlaub, Säuglingsphase und Wiedereinstieg in angepasster Form ermöglicht, ohne in untergeordnete Stellungen ausweichen zu müssen.

Der Erfolg ließ und lässt nicht lange auf sich warten: hoch motivierte Mitarbeiter, eine geringe Fluktuation innerhalb der Belegschaft, zufriedene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die zielgerichtet arbeiten und weniger Fehler machen, dazu ein Anteil von gut 40 Prozent Frauen in Führungspositionen. Damit leistet Herr Fiebig, mit seinem Unternehmen, aus kommunaler Sicht betrachtet zwei entscheidende Dinge: Er trägt zur Einwohnerstabilität bei und befördert ganz praktisch das Thema Politik für Familien. Dies vor der Tatsache, dass Kinder- und Familienfreundlichkeit nicht nur ein Wert an sich ist, sondern künftig auch mehr und mehr zu einem der ganz bedeutenden Standortfaktoren einer jeden Kommune wird. Es sind also Wohltaten, die sich doppelt rechnen – für das Unternehmen und das Gemeinwesen. Für diese Unternehmenspolitik wirbt Herr Fiebig übrigens genauso intensiv in seiner Funktion als MV-Botschafter des eingangs erwähnten Unternehmensprogramms „Erfolgsfaktor Familie. Unternehmen gewinnen“.

Der Titel „Kommunalpolitiker h.c. soll nach den Worten von OB Norbert Claussen das Engagement von Klaus-Dieter Fiebig für das Gemeinwesen würdigen und zugleich andere ermuntern, ähnliche Aktivitäten zu entfalten.

Hintergrund: Kommunalpolitiker h. c. – Wie man Oberbürgermeister „honoris causa“ werden kann
(Eine Auszeichnungsinitiative ostdeutscher Kommunalpolitiker für kommunales Engagement der Privatwirtschaft) Zahlreiche Kommunen gerade auch in Ostdeutschland sind mit vielfältigen Problemen konfrontiert. Die ungünstige demographische Entwicklung wird dort noch verschärft durch den massenhaften Wegzug von Leistungsträgern gerade aus der jüngeren Generation. Die Deindustrialisierung nach der Wende und die auch aktuell noch viel zu geringe Industriedichte sind die Ursachen für mangelnde Steuereinnahmen.

Viele kommunale Haushalte sind unterfinanziert. Die Kommunen haben erhebliche Schwierigkeiten, ihre Pflichtaufgaben in ausreichender Weise zu erfüllen, von freiwilligen Leistungen auf so wichtigen Gebieten wie Kultur, Bildung und Sport ganz zu schweigen. In dieser Lage gewinnt bürgerschaftliches Engagement eine immer größere Bedeutung.

Das ist das rastlose Wirken vieler ehrenamtlicher Helfer, und das sind auch die Unternehmen, die sich für die Städte und Gemeinden gesellschaftspolitisch einbringen. Vielfach sind das zwei Seiten derselben Medaille. Der ehrenamtliche Übungsleiter der Jugendfußballmannschaft kann seine Aufgabe ohne die vom örtlichen Bauunternehmen oder er Sparkasse gestifteten Trikots und Bälle nur unzulänglich erfüllen. Jeder bringt ein, was er hat und kann, und das ist schon jetzt beachtlich. Aber es könnte und müsste noch mehr sein.
Gerade das Engagement der Unternehmen für „ihre“ Kommunen muss noch besser stimuliert und gefördert werden. Die moralische Anerkennung und öffentliche Würdigung – auch über die Stadtgrenze hinaus – hat eine herausragende Bedeutung. Diesem Erfordernis will die Auszeichnungsinitiative „Kommunalpolitiker h. c.“ Rechnung tragen.

Träger des Auszeichnungsprojektes sind fünf namhafte Kommunalpolitiker aus allen fünf neuen Bundesländern, die mit dem eingangs beschriebenen Sachverhalt bestens vertraut sind. Sie wissen, dass ohne die Mitwirkung starker und dem Gemeinwohl verpflichteter Unternehmen viele kommunale Aufgaben auf der Strecke bleiben würden. Und sie spüren auch täglich die bestehenden Wechselwirkungen. Die so genannten weichen Faktoren – ein reges Kulturleben, familienfreundliche Offerten, attraktive Angebote im Freizeitbereich, ja selbst die gut sortierte Bibliothek – sind Gründe zum Hierbleiben, aber auch zum Herkommen, gerade für Unternehmen. Von den Netzwerken, die sich auf diese Weise bilden, profitieren wiederum beide: die Wirtschaft und die Kommunen.

Die Mitglieder des Auszeichnungsgremiums
• Dr. Dietlind Tiemann Oberbürgermeisterin der Stadt Brandenburg an der Havel (Land Brandenburg)
Dietlind Tiemann wurde am 30. August 1955 in Genthin geboren. Die promovierte Volkswirtschaftlerin ist seit 2003 Oberbürgermeisterin der Stadt Brandenburg an der
Havel.
• Norbert Claussen, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Schwerin (Land Mecklenburg-Vorpommern),
Norbert Claussen wurde am 22. Februar 1958 in Brunsbüttel geboren. Er studierte Rechtswissenschaften. Seit dem Jahr 2002 ist er Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Schwerin.
• Joachim Kreyer, Bürgermeister der Stadt Sondershausen (Freistaat Thüringen)
Joachim Kreyer wurde am 04. August 1956 in Bendeleben geboren. Der diplomierte Ingenieur ist seit 1990 Bürgermeister der Stadt Sondershausen.
• Eckhard Naumann, Oberbürgermeister der Lutherstadt Wittenberg (Land Sachsen-Anhalt)
Eckhard Naumann wurde am 02. Juni 1947 in Lutherstadt Wittenberg geboren. Der diplomierte Ingenieur ist seit 1990 Bürgermeister und seit 1994 Oberbürgermeister der Lutherstadt Wittenberg.
• Dr.-Ing. Peter Seifert, Oberbürgermeister a. D. der Stadt Chemnitz (Freistaat Sachsen)
Peter Seifert wurde am 27. Juli 1941 in Zwickau geboren. Der promovierte Ingenieur war von
1990 bis 1993 Stadtrat, Vorsitzender der Stadtratsfraktion der SPD und 1. Bürgermeister von
Chemnitz und von 1993 bis Juli 2006 Oberbürgermeister der Stadt Chemnitz.
• Dr. Michael Schäfer, wurde am 03. Januar 1952 in Weimar geboren.
Er ist seit 1997 Chefredakteur der einzigen ostdeutschen Kommunalzeitschrift FORUM NEUE LÄNDER. Schäfer ist auch Mitherausgeber und –verleger des Kalenders und Jahrbuchs „Der Kommunalpolitiker®“

Die Auszeichnung
Die Auszeichnung „Kommunalpolitiker h.c.“ wird viermal jährlich an jeweils ein bis zwei Persönlichkeiten vergeben. Start war im April 2007.

Die Ausgezeichneten erhalten eine Ehrenurkunde und eine eigens für die Auszeichnung von der Manufaktur KWO® – Kunstgewerbe Werkstätten Olbernhau/Erzgebirge entwickelte Holzschnitzfigur, die den „Kommunalpolitiker h. c.“ symbolisiert.

Das „honoris causa“ ist Auszeichnung und Verpflichtung
Das „honoris causa“ hat im akademischen Leben eine außerordentlich hohe Akzeptanz. Diese Reputation kann mit Fug und Recht auch auf die Würdigung von herausragendem kommunalen Engagement übertragen werden. „Kommunalpolitiker h.c.“ kann nur werden, wer sich für die kommunalen Gebietskörperschaften in ganz besonderer Weise ins Zeug legt. Adressaten dieser Auszeichnung sind Entscheidungsträger aus Unternehmen und die Unternehmer selbst, die sich speziell für kommunale Belange in Ostdeutschland einsetzen.

Vorschlagsberechtigt für die Auszeichnung mit dem Titel „Kommunalpolitiker h. c.“ sind:
– kommunale Amts- und Mandatsträger
– die Mitglieder des Auszeichnungsgremiums „Kommunalpolitiker h.c.“
– Vorsitzende und Geschäftsführer der Landes- und Bundesgliederungen der
kommunalen Spitzenverbände
– Abgeordnete der Landtage und des Deutschen Bundestages
– Mitglieder von Landesregierungen und der Bundesregierung

Vorschläge für Auszeichnungen sind in schriftlicher Form und mit einer ausreichenden Begründung an Dr. Michael Schäfer, Bahnhofstraße 15, 16341 Panketal, zu richten, der die Idee für den „Kommunalpolitiker h. c.“ hatte und das Konzept entwickelte. Die Mitglieder des Auszeichnungsgremiums entscheiden mit einfacher Mehrheit über die Vergabe der Auszeichnung.

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