Kulturell-sportliches zwischen 3. und 4. Advent

Das Tanztheater „Lysistrate“ im Blickpunkt…


„Ein, zwei, drei im Sauseschritt läuft die Zeit, wir laufen mit…“, heißt es bei Wilhelm Busch. Ja, schon wieder ist ein Jahr fast vorüber. Kurz vor den Festtagen stand und steht die Zeit jedoch nicht still. Vor allem wintersportlich durften sich die deutschen Sportfans über eine Reihe von Erfolgen der Athletinnen und Athleten vom „Team Germany“ bei den verschiedenen Weltcups freuen.

Wintersportlichkeiten kurz vor dem Weihnachtsfest

Im Riesenslalom in Val d`Isere belegte Stefan Luitz Platz drei. Die gleiche Platzierung erreichte Ski-Langläuferin Denise Herrmann im Sprint in Davos. Bei den Biathlon-Wettkämpfen in Annecy-Le Grand Bornand erkämpften die deutschen Biathletinnen und Biathleten drei Medaillen – durch die Frauen-Staffel Gold, durch die Herren-Staffel Silber und durch Erik Lesser in der 12,5 Kilometer-Verfolgung ebenfalls Silber. Der Nordisch Kombinierte Eric Frenzel holte sich in Ramsau seinen dritten Weltcup-Sieg 2013/14 und auch die deutschen Schlittensportler überzeugten.

Anja Huber wurde im Skeleton in Lake Placid Zweite und die Rennrodlerinnen und Rennrodler überzeugten in Park City. Natalie Geisenberger errang ihren fünften Weltcup-Sieg 2013/14 und auch das Doppel Tobias Wendl/Tobias Arlt sicherte sich die „Pole Position“. Ausserdem triumphierte das deutsche Rodel-Team. Im Lager der Snowboarderinnen konnte Selina Jörg über den dritten Platz in Carezza beim Parallel-Slalom jubeln.

Trotz erheblicher Verletzungen war Felix Neureuther, der Vize-Weltmeister im Slalom, auch beim Weltcup in Val d`Isere am Start und belegte trotz seiner Handicaps einen ausgezeichneten zehnten Platz. Super lief es auch für das Eiskunstlauf-Paar Robin Szolkowy/Aljona Savchenko. Der gebürtige Greifswalder Szolkowy konnte mit seiner Partnerin zum achten Mal bei einer Deutschen Meisterschaft (in Berlin) gewinnen.

Vom Sport in aller Welt zur Kultur in M-V

Viel Kampfgeist, Kreativität und Willensstärke mussten in diesem Jahr auch die Kulturschaffenden in ganz M-V aufbringen und trotz aller Widrigkeit – „ähnlich“ wie bei Felix Neureuther – gelang das auch erfolgreich. Denn in ganz Mecklenburg-Vorpommern wurde die „kulturelle Fahne“ hoch gehalten. In Rostock gab es zahlreiche Highlights zwischen der Hochschule für Musik sowie Theater via Volkstheater, Norddeutscher Philharmonie, den diversen kulturelle Clubs bis hin zu den Kultur-Events der Warnemünder Woche und der Hanse Sail zahlreiche Höhepunkte. In Greifswald sorgten das Fischerfest „Gaffelrigg“, das Kulturfestival „Nordischer Klang“, die Bach-Woche, die Kultur-Nacht und die verschiedene Veranstaltungen der Ernst-Moritz-Arndt-Universität für viel Resonanz.

Auch in der Landeshauptstadt, in Schwerin, liess sich die kulturelle Szenerie vom politischen Spar-Diktat nicht entmutigen und sorgte für hervorragende kulturelle Glanzpunkte nonstop, ob im Mecklenburgischen Staatstheater, im Konservatorium, im Freilichtmuseum Schwerin-Muess, im Staatlichen Museum, im Eisenbahn-Museum oder in der chleifmühle. Vielfalt bot ebenfalls die Schule der Künste, die Design-Schule oder die Musik- und Kunstschule „Ataraxia“.

Es fanden zahlreiche Konzerte, Comedy-Events sowie Lesungen im Speicher, im Capitol, im Klangwert, im „werk3“, im E-Werk oder in der Sport- und Kongreßhalle statt. Für unvergessliche Momente zur „echten“ Weihnacht sorgten am dritten Advents-Wochenende die „medlz“ in der Schelfkirche sowie die Schülerinnen und Schüler des Konservatoriums. Wer berührende weihnachtliche Gefühle erleben wollte, war bei beiden Konzerten genau richtig.

Ein weiterer Glanzpunkt Schwerins ist das Tanztheater „Lysistrate“. Nachgefragt bei Leiterin Silke Gerhardt.

„Hoffe auf ein kulturell erfolgreiches neues Jahr …“

Frage: Frau Gerhardt, Das Jahr 2013 ist fast Geschichte. Was waren für Sie die kulturellen Höhepunkte 2013 in Schwerin?

Das Tastheather Lysistrate in Aktion (Foto: Silke Gerhardt)Silke Gerhardt: Für mich persönlich war der kulturelle Höhepunkt des Jahres die Veranstaltung „29. Schultheater der Länder“, welche vom 15. bis 21.September in Schwerin stattfand. 300 Schüler und 150 Theaterlehrer und Theaterpädagogen erlebten ein fantastisches Theaterfestival, dass es so in der Stadt noch nicht gegeben hat.

Frage: Welche Highlights gab es speziell aus Sicht von „Lysistrate“?

Silke Gerhardt: Selbstredend war dieses Festival damit auch das Highlight in der Arbeit des Ensembles von „Lysistrate“…  Als beste Inszenierung Mecklenburg- Vorpommerns vertraten die Tänzer unser Bundesland mit der viel beachteten Produktion „Einen Schuh verlieren…“. Daneben gestaltete „Lysistrate“ auch die Eröffnungs- und Abschlussveranstaltung des Festivals, die in Anwesenheit des Schirmherren, desMinisterpräsidenten von M-V  Erwin Sellering, und des Kultusministers Herrn Brodkorb präsentiert wurden. Eine weitere tolle Arbeit boten uns die diesjährigen Schlossfestspielen bei denen Tänzerinnen von Lysistrate in der „Fledermaus“ engagiert waren.

Frage: Zurzeit gibt es ja bei Ihnen die Inszenierung zum „Dschungelbuch“. Wie ist da der Zuspruch?

Silke Gerhardt: Alle Vorstellungen bisher waren sehr gut besucht, zum Teil waren freie Plätze rar und die Begeisterung auf beiden Seiten groß. Sowohl die kleinen und großen Zuschauer als auch die Tänzer haben und hatten  stets viel Spaß bei den einzelnen Veranstaltungen. Die Kindertagesstätte „Feldstadtmäuse“ verlegte in diesem Jahr sogar ihre Weihnachtsfeier in eine Vorstellung, so dass wir auch spontan einen Weihnachtsmann einbauten.

Frage: Welche Ziele hat Lysistrate 2014?

Silke Gerhardt: Ziel ist – wie jedes Jahr – mit unseren Produktionen ein breites Publikum zu erreichen und mit unseren Stücken zu berühren. Im Jahr 2014 wollen wir dieses mit einem Tanzstück über die mexikanische Malerin Frida Kahlo und einer modernen Fassung zum Kinderbuchklassiker „Emil und die Detektive“ erreichen. Erstmalig wird „Lysistrate“ ein generationsübergreifendes Projekt mit der Volkshochschule Schwerin in Angriff nehmen.

Frage: Wie beurteilen Sie ansonsten die kulturelle Situation in Schwerin?

Silke Gerhardt: In Schwerin wird eine Menge für unterschiedlichste Interessen geboten. Leider klappt es nicht immer mit der Koordination. An manchen Wochenenden überschlagen sich quasi die Ereignisse und dann gibt es wieder „Flauten“.

Auf der anderen Seite bestürzt es, wie oft in diesem Jahr das Thema „Kulturbeschneidung“ zur Debatte stand. Ich hoffe, dass es in kommendem Jahr Klärungen gibt.

Vielen Dank, schöne Festtage und ein erfolgreiches Jahr 2014.
Marko Michels

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