Kultureller Oktober-Endspurt in Schwerin

Chris Barber gastiert im Capitol

Oktober-Endspurt in Schwerin – das bedeutet stets auch Halloween und Reformationstag am 31.10. und Allerheiligen am 1.11. Gerade am 31. Oktober heißt es für viele Schwerinerinnen und Schweriner, wie sie es an diesem Tag nun halten, oder besser zu wem. Stellen Sie die Leistung Martin Luthers in den Vordergrund oder werden Sie sich – nicht zuletzt dank intensiver Werbung – eher „Jack O´Lantern“ und dem keltischen „Halloween-Brauch“ hingeben.

Zu empfehlen sind ja eigentlich beide. – Beide standen letztendlich gegen Luzifer und die Pharisäer ihrer Zeit. Der eine (Luther) warf ein Tintenfass nach dem Teufel, der andere (O`Lantern) legte diesen gekonnt rein.
Und in Schwerin wird in den evangelischen Kirchen Schwerins natürlich ebenfalls an die Reformation erinnert, während in den Diskotheken sowie Clubs der Stadt die Halloween-Partys „steigen“.

Premieren im Theater, Joscho Stephan Trio im Speicher und Kulturnacht in den Museen

Das sind jedoch nur zwei der zahlreichen Höhepunkte zum Oktober-Endspurt in der Landeshauptstadt. Die Lesungen zu den Schweriner Literaturtagen dürften außerdem eine große Resonanz finden – am 8.11. kommt sogar Otto Mellies. Auch im Mecklenburgischen Staatstheater ist Ende Oktober wieder Premieren-Zeit. Zunächst wird am 26. Oktober im Großen Haus „Die Hochzeit des Figaro“ (Oper von Wolfgang Amadeus Mozart) zelebriert, einen Tag später muß dann zwar nicht „die Braut weg“, aber „Frau Müller muß weg“ – im E-Werk dürfte die Schauspiel-Komödie von Lutz Hübner am 27. Oktober nicht nur die „Lachmuskeln“ strapazieren. Drei Tage später heißt es dann – die EURO-Krise läßt grüßen – „Geld verdarwt denn` Charakter“, ein Lustspiel von Ray Cooney, gezeigt von der Fritz-Reuter-Bühne im Großen Haus.
Am 26. Oktober wird das Joscho Stephan Trio in das soziokulturelle Zentrum, in den Speicher, kommen und die Fans guter Musik begeistern.

Echte kulturelle „Schmankerl“ in der Landeshauptstadt sind natürlich aber – zur besten Herbst-Zeit – die Schweriner Kulturnacht am 27. Oktober und die TheaterThekenNacht am 2. November.
Beides sind mittlerweile traditionsreiche Klassiker und die Kulturnacht wird die Schwerinerinnen und Schweriner erst recht in geistige und künstlerische Bewegung bringen. 16 Einrichtungen können für den Preis von 8,50 Euro an einem Abend besucht werden – vom Wasser-Kunst-Werk in Schwerin-Neumühle über das Mecklenburgische Eisenbahnmuseum, die Schule der Künste, das Flippermuseum bis hin zum Staatlichen Museum sowie zum Schweriner Schloss.
Eine Woche später, vom 2. bis 4. November, findet dann auch schon der Martensmarkt statt – die Zeit „rennt“.

Ja, ob Speicher, Theater, Zoo, Planetarium, Ataraxia, Schule der Künste, Konservatorium, Schleswig-Holstein-Haus, Goldener Saal des Neustädtischen Palais, um nur einige Veranstaltungsorte in Schwerin zu nennen, überall ist zum Oktober-Finale – und nicht nur dann – eine Menge los.

Viele Veranstaltungen auch im „Capitol“

Da bleibt das Lichtspieltheater „Capitol“ natürlich nicht außen vor – im Gegenteil.  Ob Bodo Wartke mit seinen „Klaviersdelikten“, Rickie Lee Kroell mit den „Sounds of Summer“, Roger Willemsen mit neuem Buch, Hurvinel & Spejbl, Carolin Kebekus mit ihrem „PussyTerror“, Caveman oder Ingo Appelt mit seinen „Göttinnen“ – sie alle kamen und kommen in die Einrichtung an der Wismarschen Strasse – zwischen Stadtkrug und „Gusanum“.

Ein Höhepunkt ist dabei auch das Konzert mit der „The Big Chris Barber Band“ am 25. Oktober ab 19.30 Uhr. Ob Jazz, Rock oder Pop – der ewig junge Alt-Meister Chris Barber prägte insbesondere die europäische Musik nachhaltig.

Nachgefragt bei Dirk Mattenklott vom „Capitol“

„Hier arbeiten zu können, ist ein Privileg …“

Frage: Herr Mattenklott, mit Chris Barber kommt wieder einmal ein echter „Super-Star“ in das „Capitol“. Was verbinden Sie mit Chris Barber?

Dirk Mattenklott: Chris Barber ist ein großartiger Virtuose, ein Künstler aus Leidenschaft und mit viel Herzblut. Seine Konzerte sind großartige Events, von denen man lange zehrt, die unvergesslich bleiben. Bereits 1950 gründete er seine erste Band, seitdem ist Chris Barber aus der Musik-Szenerie, vor allem des Jazz, nicht mehr wegzudenken. Seine Band und er prägten und prägen seit rund sechs Jahrzehnten den europäischen Jazz und auch andere Musikrichtungen. Chris ist ein unruhiger Geist, der sich ständig selbst neu erfindet und darum heute immer noch aktuell und „trendy“ ist. Das Kommen am 25.Oktober um 19.30 Uhr lohnt sich auf alle Fälle – Karten sind noch ausreichend vorhanden!

Frage: Chris Barber ist jedoch nicht der einzige Brite, der das Capitol Ende Oktober besucht und dazu noch aus triftigem Grund…

Dirk Mattenklott: In der Tat. Ab 31. Oktober „besucht“ 007, die „Leinwände“ des „Capitols“. Zum „50. Dienstjubiläum“ des berühmtesten Geheim-Agenten der Welt wird natürlich auch bei uns dessen neuester Streifen „Skyfall“ gezeigt.

Kaum zu glauben, dass es die Film-Reihe schon seit 50 Jahren gibt und 007 immer noch bestens in Form ist. „Jagte“ 1962 noch Sean Connery „Dr. No“, so wird jetzt wieder einmal Daniel Craig die Welt in Ordnung bringen …
Imposant waren in der Vergangenheit ebenfalls die Auftritte von Roger Moore oder Pierce Brosnan als 007, wobei für mich persönlich der Bond-Film „Goldfinger“ besonders überzeugte.

Frage: Überzeugend sind auch stets die verschiedenen Veranstaltungen des „Capitol“. Woran liegt es?

Dirk Mattenklott: Zunächst stimmt die Mischung. Wir haben Angebote für die jüngeren wie für die reiferen Semester. Das betrifft die Filme ebenso wie Konzerte, Lesungen oder andere Events. Dazu hat das „Capitol“ ein besonderes Flair, eine einzigartige Tradition. 1817 wurde die damalige „Tonhalle“ errichtet, im Dezember 1936 eröffnete an gleicher Stelle dann das „Capitol“, das die verschiedensten gesellschaftlichen Zeiten wahrlich „miterlebte“.

Hier haben ganze Generationen Filme geschaut, Konzerte besucht oder Tagungen beigewohnt. Hier war immer etwas los, hier trafen und trifft man sich zum ersten Rendezvous, zu uns kommt man, um cineastische Emotionen zu erleben, um geistreiche Filme zu schauen oder einfach, um „abzuschalten“.

Frage: Das Filmkunstfest begeistert ja auch jedes Jahr aufs Neue…

Dirk Mattenklott: Das stimmt. Wir sind der „Hauptaustragungsort“ des Filmkunstfestes. Die Schauspieler, Regisseure oder die Gäste von außerhalb sind jedes Jahr von der besonderen Atmosphäre im „Capitol“ angetan und sie kommen jedes Jahr gern wieder!

Frage: Und … Was sind die nächsten „Highlights“ im Capitol?

Dirk Mattenklott: Ach, das „Capitol“ ist an sich ein Highlight. Hier arbeiten zu können, betrachte ich als großes Privileg. Wenn unsere Gäste zufrieden sind, sei es bei den Filmvorführungen, bei den Konzerten und weiteren Veranstaltungen, dann bin ich es auch. Zufriedene Gäste, die gern wieder kommen – das ist für mich das Highlight!

Dann weiterhin maximale Erfolge mit, am und im „Capitol“!

Marko Michels

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