Kulturpflanzen und Guteschafe im Freilichtmuseum Mueß

Es ist Erntezeit

Seit Jahren organisieren die Museumsmitarbeiter im Freilichtmuseum die sehr beliebten Frühjahrs- und Herbstpflanzenmärkte sowie eine Baumbörse im Oktober. Während bei den Märkten der vergangenen Jahre der Verkauf von Pflanzen im Vordergrund stand, soll der Kulturpflanzentag am 19. September einem neuen Konzept folgen, bei dem eher die Informationen aus erster Hand im Vordergrund stehen. So bietet die Veranstaltung Einblicke in die Erhaltungsarbeit des Museums. Wie im bäuerlichen Garten vergangener Tage ist die Samenernte fürs kommende Jahr eingebracht und kann besichtigt werden. Die Museumsbesucher können an den Farben, Formen und dem Geschmack der vielfältigsten Kulturpflanzen teilhaben. Es ist Erntezeit.

Auch in diesem Jahr wurde die Erbse mit ihrer fast 4000 Jahre alten Anbautradition in Deutschland zum Gemüse des Jahres gewählt. Sie zählt immerhin zu den ältesten Kulturpflanzen in unserer Region. Daher können die Museumsgäste auch in diesem Jahr auf der bewährten Sortenausstellung zum Kulturpflanzentag neben Paprika- und Chilipflanzen, Tomaten, Kartoffeln, Zwiebeln, Bohnen, Kürbissen, Äpfeln und Birnen auch eine Auswahl an unterschiedlichen Erbsensorten betrachten.

Tomatenvielfalt im FreilichtmuseumAuch wenn die Apfelernte etwas bescheidener ausfällt als im vergangenen Jahr, finden sich dennoch reichlich Früchte, um die verschiedensten Äpfel vorzustellen. Wer weiß heute schon, dass in Deutschland nahezu 3500 verschiedene Apfelsorten bekannt sind? Die Pflanzenliebhaber Gundula und Peter Bucholz aus Wachow bei Nauen besuchen seit vielen Jahren den Mueßer Pflanzenmarkt. Im Frühjahr halten sie eine große Auswahl an Tomatenpflanzen für die Museumsbesucher bereit und im Herbst bereichern sie die Sortenausstellung regelmäßig mit ihrer Tomatensammlung. Gundula Buchholz hat in den letzten 10 Jahren eine Kollektion von unglaublichen 600 Tomatensorten zusammengetragen. „Hiervon kommen aber nicht alle Sorten zum Anbau“, sagt sie, „ich baue nur an, was mir auch schmeckt“. Ihre Lieblingssorten sind ´Hillibilly´, die sich durch einen besonders süßen und fruchtigen Geschmack auszeichnet und die ´Ampeltomate´, die schon im Juni zum Naschen einlädt. So wird es auch am 19. September eine große Anzahl unterschiedlicher Tomatensorten und zudem auch verschiedene Paprika- und Chilisorten zu bestaunen und zu verkosten geben. Mancher Gartenfreund hat seine Leidenschaft für eine ganz bestimmte Pflanzengattung entwickelt. Auch diesen Kollektionen wird Platz zur Präsentation und Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch gegeben. So wird es eine kleine Sortenausstellung zur Katzenminze – der Staude des Jahres, zu lokalen Erdbeersorten und zur Vielfalt des eigentlich „nur“ grünen Buchsbaums geben. Die Rosengärtnerei Picceninie aus Boddin zeigt ein breites Rosensortiment von winzigen bis riesigen Rosensorten, wie Little white pet und Paul `s Himmalayan  Musk. Familie Weiberg aus Jamel hat ihre Leidenschaft für Kürbisse entdeckt. Bei der 60 Sorten umfassenden Kollektion, die bei Weibergs im Anbau ist, spielt der Zierwert aber auch der Geschmack der Kürbisse eine besonders große  Rolle.

Die beliebte Obstbestimmung mit Rolf Steinmüller und Thomas Franiel (Mitglieder der Landesgruppe Mecklenburg-Vorpommern des Pomologen-Vereins e.V.) wird in der Zeit von 11.00 bis 15.00 Uhr durchgeführt. Hiernach können sich um 15.00 Uhr die Besucher auf das Mitmach-Puppenspiel „Die Prinzessin auf der Erbse“ mit der Puppenspielerin Margarte Wischnewski freuen.

GotlandschafUnd noch einen Besuchermagnet hält das Mueßer Freilichtmuseum für das Wochenende vom 18. zum 19. September bereit. Bereits am Samstag trifft sich ab 11.00 Uhr die Interessengemeinschaft Guteschafe, mit ihren auch als Gotlandschafe bekannten Wildschafen im Freilichtmuseum Schwerin-Mueß. Die Mitglieder treffen sich einmal im Jahr mit dem Ziel, die Guteschafe als Rasse des Ostseeraumes zu erhalten und die Bestände zumeist im Rahmen von Hobbyhaltung in Deutschland zu vergrößern. So kommen am 18. September Schafhalter aus Mecklenburg, Brandenburg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen und aus dem süddeutschen Raum, um auf ihr spannendes Thema aufmerksam zu machen.

Volker Janke

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