„Leichte Athletik“ in spanischer Halle

Hallen-WM 2008 in Valencia – Schwerinerin Heike Balck 1991 mit Bronze …

Leichtathletik „im Winter“ ist zumeist Leichtathletik „in der Halle“.

Vom 7. bis 9.März finden im spanischen Valencia sogar die Welt-Titelkämpfe in der „Indoor Athletics“ statt. Die Wettkämpfe werden im Sportkomplex „Palau Velódromo Luis Puig“, der 6500 Zuschauer faßt, durchgeführt.

Seit 1985, mit den Hallen-Weltspielen in Paris, und dann offiziell, seit 1987, mit den ersten Hallen-WM in Indianapolis, werden die Besten der Besten unter den Läufern, Springern oder Stoßern „überdacht“ ermittelt.

Zehnmal (einschließlich 2008) fanden die WM in Europa (u.a. je zweimal in Budapest und Paris mit den ersten Weltspielen), zweimal in Nordamerika (1987 Indianapolis/USA und 1993 Toronto/Kanada) und einmal in Asien (1999 Maebashi/Japan) statt.

Für viele Athleten ist dabei die „Halle“ nur eine gute Vorbereitungsphase für die Freiluft-Saison; andere verzichten gleich auf die „Winter-Saison“. Der Wert einer Hallen-Leichtathletik-WM ist daher diskutabel, soll aber keineswegs die teilweise herausragenden Leistungen dort schmälern.

Allerdings: Die Beliebtheit der Hallen-WM ist seit 1985 fast kontinuierlich gestiegen.

Nahmen 1985 nur 69 Länder an den Weltspielen teil, so waren es bei den ersten offiziellen WM bereits 85 Staaten. Rekord war 2001 mit 136 teilnehmenden Nationen.

Zuletzt, 2006 in Moskau, waren 132 Länder am Start.

Gerade in diesem Jahr gilt die spezielle Vorbereitung auf Olympia in Peking. Einige namhafte Athleten des DLV verzichten daher auf die Hallen-Titelkämpfe, z.B Neubrandenburgs Kugelstoßer Ralf Bartels (verletzungsbedingt), die Hürdenläuferin Kirsten Bolm, der 400 m-Läufer Bastian Swillems oder die Mehrkämpferin Lilli Schwarzkopf. Dennoch sollte es für Deutschland die eine oder andere Medaille in den Sprungsdisziplinen (Stabhoch-/Hoch-) oder in den Staffeln geben …

Grit BreuerDie „Großen Drei“ der Welt-Leichtathletik, die USA, Russland und Deutschland, waren bei den bisherigen Hallen-WM auch die eifrigsten Goldmedaillen-Sammler.

63 Goldmedaillen gewannen die Teams aus Russland bzw. der früheren Sowjetunion seit 1985, gefolgt von den USA mit 60 ersten Plätzen. Deutschland erkämpfte bislang immerhin 28 Titel.

Auch Mecklenburger und Vorpommern konnten in den letzten 23 Jahren einige Medaillen erringen. Bei den Weltspielen in Paris`85 holten die Rostockerinnen Silke Gladisch (100 Meter), Marita Koch (200 Meter / u.a. 1980 400 Meter-Olympiasiegerin in Moskau) und Helga Radtke (Weitsprung) WM-Gold.

Ines Müller, die in Grimmen geboren wurde, stieß die Kugel bei der Premiere auf den „Silberplatz“.

Christine WachtelBei den ersten offiziellen Hallen-Leichtathletik-WM gab es dann für M-V zweimal Gold durch die gebürtige Neubrandenburgerin Cornelia Oschkenat, die allerdings für Berlin startete, über 60 Meter-Hürden und die Neubrandenburger 800 Meter-Läuferin Christine Wachtel.

Helga Radtke, in Sanitz geboren und für den SC Empor Rostock startend, belegte anno 1987 Platz zwei. Und Ilona Briesenick aus Demmin, die 1980 unter ihrem damaligen Namen Slupianek, Kugelstoß-Olympiasiegerin wurde, konnte in ihrer Parade-Disziplin den Vize-Weltmeistertitel erringen.

Auch die Hallen-WM 1989 und 1991 waren aus „Meck-Pomm-Sicht“ sehr erfolgreich: 1989 gewann erneut Christine Wachtel vom SC Neubrandenburg (nach 1991 SC Empor Rostock) Gold über 800 Meter; Hürdenläuferin Cornelia Oschkenat beendete den 60 Meter-Hürdenlauf auf Rang drei.

Den gab es ebenfalls für Yvonne Mai, damals für den SCN, dann 1991 für Rostock antretend. Die grazile Läuferin heiratete später den jamaikanischen Athleten Graham und nahm auch die Staatsbürgerschaft von Jamaika an.

Das „goldene Triple“ erreichte Christine Wachtel 1991 über die 800 Meter-Strecke und Gold (200 Meter) und Bronze (4 x 400 Meter) holte 1991 Grit Breuer aus Röbel, die wegen Medikamenten-Mißbrauchs Mitte der 1990er Jahre zeitweise gesperrt war. Heike Balck vom Schweriner SC sprang im Hochsprung zudem sehr hoch – bis auf den Bronze-Rang.

Astrid KumbernussMedaillen 1997 erliefen bzw. erstießen 1997 erneut zwei Athletinnen vom früheren „Bezirk Neubrandenburg“: Grit Breuer schloß die WM mit Bronze ab – Kugelstoßerin Astrid Kumbernuss vom SC Neubrandenburg, die in Grevesmühlen geboren wurde und ein Jahr zuvorOlympiasiegerin in Atlanta war, belegte die „silberne Platzierung“. 1999 hatte Grit Breuer einen weiteren starken Auftritt über die „lange Sprintstrecke“, die 400 Meter: Mit Platz eins distanzierte sie ein Weltklasse-Feld.

Auch 2003 gehörte Grit Breuer aus Röbel und zeitweise Athletin des SC Neubrandenburg für einen WM-Medaillengewinn in der Halle (Dritte über 400 Meter).

Astrid Kumbernuss wurde außerdem mit einer Medaille dekoriert – auch mit Bronze.
  
Hoffentlich schneidet „Team Germany“ in Valencia 2008 etwas besser als 2006 ab …

Damals erkämpfte nur Mehrkämpfer Andre Niklaus Gold !

Marko Michels

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