Linke: Schulsozialarbeit ist gut – jedoch kein Allheilmittel

Zu der Aktion der Polizei gegen kriminelle Jugendliche erklärt Peter Brill, jugendhilfepolitischer Sprecher der Linksfraktion: „Dass die Polizei in einer großen Aktion gegen kriminelle Jugendliche vorgegangen ist, ist begrüßenswert und sicher das Ergebnis intensiver Arbeit im Vorfeld.

Jugendliche die sich nicht an Recht und Gesetz halten, die der Schule dauerhaft fernbleiben und sich aus gesellschaftlichen Zusammenhängen zurückziehen, sind sehr schwer zu erreichen. Vor diesem Problem stehen wir seit langem und zahlreiche Präventionsprojekte zeugen vom großen Engagement freier Träger und staatlicher Institutionen. Projekte für schulaversives Verhalten und Schulsozialarbeit sind im Bereich präventiver Arbeit zu stärken und dürfen daher auch bei der Fortschreibung des Strategiepapiers nicht weiter gekürzt werden.
Dennoch, Jugendliche die straffällig werden, müssen auch das Gesetz spüren. Eine zeitnahe Verhandlung vor Gericht bzw. die Einleitung anderer erzieherischer Maßnahmen ist das Gebot der Stunde. Wenn bis zur Reaktion staatlicher Stellen viel Zeit ins Land streicht, ist der erzieherische Effekt dahin.
Der Jugendhilfeausschuss hat in seiner letzten Sitzung unabhängig von dieser Polizeiaktion beschlossen, im Mai eine gemeinsame Sitzung mit dem Schulausschuss durchzuführen. Thema ist die Schulsozialarbeit in Schwerin. Dort sollte das Thema sachlich diskutiert werden. Denn allein Schulsozialarbeit löst dieses gesellschaftliche Problem nicht.
Das Zusammenspiel von Jugendarbeit, Prävention in der Schule und nicht zuletzt der Erziehung im Elternhaus muss besser klappen. Keiner der Beteiligten, zuallererst nicht die Eltern, dürfen hier aus der Verantwortung entlassen werden. Schulsozialarbeit ist gut und sinnvoll, aber nicht das Allheilmittel der Jugendarbeit bei der Erziehung von Kindern und Jugendlichen. Sie ist nur ein Bestandteil von vielen.“

Peter Menzlin

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