Linksfraktion lehnt Videoüberwachung des Marienplatzes ab

Förster: Kameras ändern nichts an den Ursachen und beobachten nur Symptome

Henning Foerster (Foto: © Die Linke)

Am kommenden Montag wird die Schweriner Stadtvertretung über die Installation einer Videoüberwachungsanlage auf dem Marienplatz entscheiden. Derweil wird heiß über die Pros und Contras diskutiert. Henning Foerster, Schweriner Fraktionschef der Linken, sprach sich gestern in einer Pressemitteilung gegen Kameras aus. So seien diese nicht geeignet, die aktuelle Situation am Marienplatz zu verbessern. „Es gibt keinen Beleg dafür, dass Kameras tatsächlich die Anzahl von Straftaten verringern, wie man am Beispiel einer Untersuchung der TU Berlin zur Situation in öffentlichen Verkehrsmitteln nachvollziehen kann“ erklärte Foerster: „Technische Überwachung gewährleistet zudem nicht, dass in konkreten Gefahrensituationen auch tatsächlich kurzfristig Hilfe kommt.“

Weiterhin befürchtet die Linksfraktion, dass Straftäter dann einfach auf andere, unbeobachtete Bereiche ausweichen werden. Dies habe sich bereits anderenorts so gezeigt. „Kriminalität jeglicher Art und im schlimmsten Fall Terrorismus sind gesellschaftliche Probleme. Um sie zu bekämpfen braucht es verschiedenste Ansätze, Kameras sind die billigste und oft auch die schlechteste. Sie ändern nichts an den Ursachen und beobachten nur Symptome“, führte der Fraktionsvorsitzende aus und machte hob gleichzeitig „die Freiheit des einzelnen Bürgers“ hervor. Die Linke wolle sich daher am 30. Januar für eine weiterhin hohe Präsenz von Polizeibeamten einsetzen.

Das Thema „Kameraüberwachung auf dem Marienplatz“ wird im öffentlichen Teil (TOP 12) der Stadtvertretersitzung abgehandelt. Die Sitzung findet um 17 Uhr im Demmlersal des Schweriner Rathauses statt. Eine Übertragung per Livestream ist vorgesehen.

red
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