„Lysistrate“ tanzt Charleston

Schweriner Tanztheater mit neuer Inszenierung


Schwerin und Tanzen – da denkt man spontan an das „Tanz-Sport-Centrum Schwerin“ oder an den Tanzsportverein Blau-Gelb Schwerin. Beide Vereine stehen für die große tanzsportliche Tradition in der Landeshauptstadt. Aber nicht nur sportlich wird in Schwerin getanzt, nein auch künstlerisch. Das Ballett-Ensemble des Mecklenburgischen Staatstheaters hat weit über die Stadtgrenzen hinaus einen erstklassigen Ruf. Und ein weiteres Juwel ist das Tanztheater „Lysistrate“ um Leiterin Silke Gerhardt.

"Lysistrate"-Ensemble während der Proben (Foto: S. Gerhardt)Aktuell dreht sich bei Lysistrate alles um Charleston. Dieser amerikanische Gesellschaftstanz steht insbesondere für die „goldenen 1920er“ Jahre, wurde seinerzeit in Europa dank der berühmten Josephine Baker so richtig bekannt und steht nun im Mittelpunkt der neuen „Lysistrate“-Inszenierung „Scheinwelten“. Der Termin für die Premiere steht bereits: es ist der 20. März. In der Aula des Goethe-Gymnasiums beginnt diese ab 19.30 Uhr.

 

Was können, was dürfen die interessierten Besucher von dieser neuen Inszenierung erwarten? Nachgefragt bei Silke Gerhardt

„Wunde Füße und viel Spaß…“

Frage: Die „goldenen 1920er“ (einschließlich dem „Charleston“) stehen im Mittelpunkt Ihrer neuen Inszenierung. Wie lange mussten ihre Schützlinge üben, um den „Charleston“ zu beherrschen?

Silke Gerhardt: Ja, das war schon nicht so einfach und es gab so manche wunde Füße. Den Charleston selbst mussten wir schon ungefähr vier Wochen trainieren und er ist bis jetzt Schwerpunkt in den Proben. Aber diese tolle Musik aus jener Zeit motiviert die Tänzerinnen und Tänzer sehr und schafft gute Laune und viel Spaß.

Frage: Warum entschieden Sie sich dafür, die „goldenen 1920er“ als Thema zu wählen? Gibt es Parallelen zur Jetzt-Zeit?

Silke Gerhardt: Die Idee kam aus dem Ensemble selbst und beruhte zunächst auf dem Film „Der große Gatsby“, den die Tänzer sehr mochten. Daraus entwickelte sich ein Interesse für das besondere Lebensgefühl dieser Zeit, die vielen tollen Entwicklungen besonders auch in Kunst und Kultur. Die Recherche ergab eine Unmenge von Material. So mussten wir uns entscheiden und die für die damalige Zeit typische Revue bot uns die Möglichkeit, Blitzlichter dieser Zeit aufflackern zu lassen.

Der Bezug zur heutigen Zeit kam in den Dramaturgie-Gesprächen zu Tage und ist auch klar. Wir haben uns jedoch entschieden, diesen nur über Projektionen am Ende des Stückes zu zeigen. Der Zuschauer soll auch selbst Bezüge herstellen können.

Frage: Wie viele Mitwirkende sind an der Inszenierung beteiligt? Wer sorgt für die musikalische Begleitung?

Silke Gerhardt: Auf der Bühne werden elf Tänzerinnen und Tänzer zu sehen sein. Für den technischen Ablauf und den Trailer (unter www.lysistrate.net) sorgen drei weitere Beteiligte. Musikalisch werden natürlich typische Komponisten der 1920er Jahre zu hören sein – in Kombination durch eigens für die Produktion gefertigte Klang-Collagen.

Frage: Wo kann man eigentlich noch Karten für die Premiere erwerben?

Silke Gerhardt: Für die Premiere sind nur noch einige Restkarten erhältlich. Alle weiteren Vorstellungen findet man unter www.lysistrate.net und kann unter info@lysistrate.net Karten vorbestellen.

Vielen Dank, dann eine erfolgreiche Premiere und weitere gut besuchte Vorstellungen!
Die Fragen stellte Marko Michels

 

Übrigens: Künstlerisch ist gegenwärtig nicht nur bei „Lysistrate“ jede Menge los. Seit dem 14. März und noch bis zum 6. April finden die 20.“Tage Alter Musik“ in Schwerin statt – mit den Spielorten Dom, Thronsaalkonzert des Schlosses, Gemeindezentrum Pinnow, dem NDR-Landesfunkhaus und der Sankt Pauls-Kirche. Das Abschlußkonzert gibt es am Oster-Montag (6.April) ab 18.00 Uhr in der Paulskiche – unter anderem mit dem Jugendkammerchor des Musikgymnasiums Schwerin.

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